Warnstreiks im Newsticker - Verdi ruft erneut zu Warnstreiks bei Geldtransporten auf
Verdi ruft erneut zu Warnstreiks bei Geldtransporten auf
Donnerstag, 17. Oktober, 03.31 Uhr: Nach einem bundesweiten Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi wollen Beschäftigte der Geldtransport-Branche an diesem Donnerstag und Freitag die Arbeit niederlegen. Hintergrund sind Lohn- und Manteltarifverhandlungen, die an diesen Tagen in eine weitere Runde gehen. In Frankfurt ist am Donnerstag eine Kundgebung geplant.
Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) habe in der zweiten Verhandlungsrunde am 20. September kein akzeptables Angebot für die rund 10.000 Beschäftigten vorgelegt, kritisierte Verdi. Auch nach den folgenden Warnstreiks am 30. September sowie am 1. und 2. Oktober habe es keine Aufbesserung gegeben. Bei diesem Ausstand war mancherorts Bargeld an Bankautomaten knapp geworden. Der Branchenverband BDGW kritisierte den Warnstreik wegen des Ausmaßes und der kurzen Ankündigung scharf.
Verdi fordert, je Arbeitstag alle über acht Stunden hinausgehenden Zeiten mit Überstundenzuschlag zu vergüten. Zudem verlangt die Gewerkschaft ein einheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld jeweils in Höhe eines halben Brutto-Monatsgehalts und einen Urlaubsanspruch von 31 Tagen. Darüber hinaus fordert Verdi deutlich steigende Löhne - in der Spitze von 23 Euro je Stunde in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Dem BDGW zufolge liegt der Grundlohn in der stationären Geldbearbeitung, also etwa dem Sortieren, Buchen und Verpacken, bundesweit zwischen 15,73 und gut 18 Euro je Stunde und im Geld- und Werttransport zwischen 18,47 und 21,18 Euro - jeweils ohne Zuschläge.
Verdi ruft MHH-Beschäftigte zum Warnstreik auf
Mittwoch, 16. Oktober, 7.10 Uhr: Patientinnen und Patienten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) müssen heute erneut mit Einschränkungen wegen eines Warnstreiks rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Ringen um einen Entlastungstarifvertrag zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Geplant sind eine Demonstration am Finanzministerium (ab 10.00 Uhr) sowie Kundgebungen an der Staatskanzlei und am Opernplatz in Hannover.
Die Versorgung von Notfällen während des Warnstreiks soll durch eine Notdienstvereinbarung zwischen MHH und Verdi gewährleistet sein. MHH-Vizepräsident Frank Lammert rechnete dennoch mit erheblichen Einschränkungen im Betrieb der Uniklinik.
Ursprünglich hatte Verdi zu einem dreitägigen Warnstreik aufgerufen. Dagegen hatte sich das Land Niedersachsen aber erfolgreich vor Gericht gewehrt. Parallel verhandeln beide Seiten weiter über Regelungen zur Entlastung des Personals. „Zuletzt gab es zwar Bewegung, in zentralen inhaltlichen Punkten sind beide Seiten aber noch weit auseinander“, sagte Verdi-Landeschefin Andrea Wemheuer.
Busstreik im Norden: Arbeitgeber wollen das Gespräch suchen
Dienstag, 15. Oktober, 14.50 Uhr: Am zweiten Tag des Warnstreiks im privaten Busgewerbe in Schleswig-Holstein zeigen sich die Arbeitgeber offen für Gespräche. Man werde auf jeden Fall ein Telefonat mit der Gewerkschaft Verdi führen, kündigte Diedrich Graf von der Recke an, der im Vorstand des Omnibusverbands Nord (OVN) sitzt. „Verhandlungsbereit sind wir auf alle Fälle. Letztendlich müssen beide Seiten den ersten Schritt machen und versuchen einen Termin zu finden“, sagt er. Verhandelt werden könne aber „nur am Tisch und nicht auf der Straße“. Es werde neue Gespräche geben, wann genau, wisse er nicht.
Wegen der Warnstreiks sind Pendlerinnen und Pendler in den Regionen Pinneberg, Steinburg, Segeberg, Stormarn, Herzogtum-Lauenburg, Lübeck und Ostholstein von Einschränkungen und Ausfällen im Busverkehr betroffen. Etwa 90 Prozent der aufgerufenen Beschäftigten würden sich an den Warnstreiks beteiligen, sagt der Sprecher der Gewerkschaft Verdi Nord, Frank Schischefsky. „Es fahren kaum Busse vom Hof.“
Die 25 Beschäftigten in seinem Unternehmen würden nicht am Streik teilnehmen, erklärt von der Recke. „Sie sind solidarisch mit unserem Familienunternehmen.“ Der OVN habe den Ende September vereinbarten Tarifabschluss wieder einkassieren müssen, weil die Landesregierung die Mittel für den öffentlichen Nahverkehr nicht erhöhen wolle.
Richter überprüfen Verbot für Berliner Kita-Streik
Donnerstag, 10. Oktober, 17.31 Uhr: Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg will am Freitag darüber entscheiden, ob der von der Gewerkschaft Verdi unbefristete Streik an den gut 280 kommunalen Kitas zulässig ist. In erster Instanz hatte sich die Senatsfinanzverwaltung im Eilverfahren erfolgreich gegen die Aktion gewehrt. Das Arbeitsgericht hatte den Kita-Streik untersagt. Verdi musste den ursprünglich geplanten Beginn des Dauerstreiks am 30. September absagen.
Dagegen ist die Gewerkschaft in Berufung gegangen, sodass nun das Landesarbeitsgericht entscheiden muss. Sollten die Richter das Verbot kippen, will Verdi bereits diesen Montag (14.10.) mit dem Dauerstreik beginnen.
Warnstreik bei privaten Busunternehmen im Norden angekündigt
Mittwoch, 09. Oktober, 18.36 Uhr: Pendler in Schleswig-Holstein müssen sich ab morgen wieder auf Busausfälle einstellen. Verdi hat ab Betriebsbeginn am Donnerstag zu Warnstreiks bei den privaten Busunternehmen aufgerufen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Der Warnstreik solle mit der letzten Spätschicht am Freitag enden.
„Es ist davon auszugehen, dass die überwiegende Anzahl der Linienverkehre der Kommunen und Kreise im Land sowie auch Flughafenzubringer Kielius oder die X-85-Linien der Autokraft nicht verlässlich fahren“, teilte Verdi weiter mit.
Ende September hatte der Omnibusverband Nord (OVN) den Tarifabschluss für die Beschäftigten privater Busunternehmen widerrufen. Laut dem Abschluss sollten die Beschäftigten künftig 275 Euro monatlich höhere Entgelte ausgezahlt bekommen und eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 850 Euro erhalten. Der Tarifvertrag sollte bis Juni 2026 gelten. Bereits im Frühjahr war ein Manteltarifabschluss zwischen der Gewerkschaft und der OVN beschlossen worden.
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