Von Erding in die Meisterklasse
Engagierte Handwerker aus dem Landkreis Erding feiern ihren Abschluss am Ostbahnhof in München.
Erding - „Das schönste war der Zusammenhalt“, schwärmt Justin Tauber. Der Langengeislinger gehört zu den 324 frischgebackenen Abolventen der Meisterschulen am Ostbahnhof München. Von September 2024 bis in den vergangenen Tagen haben die jungen Frauen und Männer alles gelernt, was in den Gewerken Elektrotechnik, Friseurhandwerk, Feinwerkmechanik, Informationstechnik, Installations- und Heizungsbau, Landmaschinenmechatronik, Metallbau und Zahntechnik gebraucht wird. Und noch viel mehr. Denn neben der Praxis muss man auch in ganz anderen Bereichen fit sein – zum Beispiel in der Buchhaltung.
„Das war kein Problem“, sagt Tauber, „das kannte ich ja schon aus der Schule“. Schlimmer seien da Gesetze und Steuerbestimmungen gewesen– auch das muss eben ein Metallbaumeister wissen. „A bisserl auswendig lernen gehört halt auch dazu“, meint der 24-Jährige grinsend.
Nach der Büffelei war erst einmal Party angesagt – und freilich die hochoffizielle Feier, zu der die Schule, eine gemeinsame Einrichtung der Handwerkskammer und der Landeshauptstadt, eingeladen hatte. Leiterin Nicole Kohnhäuser begrüßte neben den Schülern – ein buntes Völkchen aus 23 Ländern und im Alter von 18 bis 55 Jahren – auch die Polit- und Verbandsprominenz wie etwa Franz Xaver Peteranderl.
Der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern bescheinigte den Jung-Meistern, dass sie nicht nur hohe theoretische und praktische Kenntnisse erworben, sondern sich auch zu Führungskräften, Unternehmern und Ausbildern entwickelt hätten: „Mit diesem Abschluss gehören Sie zur Handwerks- und Bildungselite. Sie sind gut gerüstet für die Herausforderungen unserer Zeit – von Digitalisierung bis Klimawandel.“
Schulsprecherin Magdalena Stössel verglich den Weg zum Meistertitel mit der Tour de France – es gab Höhen und Tiefen, die nun im „Etappensieg Meisterbrief“ gipfeln.
Jetzt steht Justin Tauber wieder in der Werkstatt von Stahl- und Metallbau Flötzinger. Dort, wo er schon gelernt hat. Nach der von dreieinhalb auf drei Jahre verkürzten Lehrzeit war er dort drei Jahre lang Geselle – und wird jetzt Werkstattmeister. „Weil’s mir dort auch richtig Spaß macht und mich mein Chef auch immer gefördert hat“, so der junge Langengeislinger.
Die Meister und Meisterinnen
Elektrotechnik: Paul Seeger (Isen), Simon Nußrainer (Hörlkofen), Thomas Englmeier (Fraunberg), Lukas Linner (St. Wolfgang) – Friseurin: Lisa Pregler (Wörth), Jessica Wagner (Steinkirchen), Veronika Hinzen (Altenerding), Baran Senyoldas (Erding) – Feinwerkmechaniker: Andrea Redenböck (Isen), Jakob Hacker (Mittbach), Michael Eberl (Sankt Wolfgang) – Informationstechniker: Maximilian Obermüller (Dorfen) – Metallbauer:Justin Jakob Tauber (Erding/Langengeisling) – Installateur und Heizungsbauer:Christoph Geißenhofer (Buch am Buchrain), Florin-Alexandru Nistor (Taufkirchen), Vitus Heiß (Pastetten) – Landmaschinenmechatroniker: Maximilian Heilmair (Moosinning), Thomas Hein (Wartenberg)