Tödliche Vorfälle in Tiroler Wald – nun greift die Polizei ein
Drei Unfälle am gleichen Ort – zwei davon mit tödlichem Ende. Der Pfad ist nicht offiziell ausgewiesen. Dies stellt eine Herausforderung für die Behörden dar.
Landeck – Ein 67-jähriger Deutscher ist bei einem Mountainbike-Unfall in Landeck (Österreich) schwer verunglückt. Der Vorfall ereignete sich bereits Anfang Juli dieses Jahres. In einer Pressemitteilung berichtet die Landespolizeidirektion Tirol nun, dass der Mann am 1. August 2024 im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben ist. Es ist bereits das dritte Mal, dass an es an der Unfallstelle zu einem Unglück gekommen war – zwei davon endeten tödlich.
Mehrere gefährliche Unfälle in Österreich an derselben Stelle binnen zwei Jahren
Der 67-Jährige war laut Informationen der Polizei Teil einer vierköpfigen Mountainbike-Gruppe, die von Landeck zur „Gogglesalm“ in der Gemeinde Fließ fahren wollte. Auf dem Wanderweg „Via Claudia“ im sogenannten „Schlosswald“ geriet der Mann an einer schmalen Stelle vom Weg ab und stürzte rund acht bis zehn Meter steil in die Tiefe. Der Mann zog sich dabei schwerste Rückenverletzungen zu und wurde von einem Rettungshubschrauber in das Innsbrucker Krankenhaus gebracht. Zuletzt ist auch ein deutscher Wanderer in Tirol gestorben.

Wie krone.at berichtet, ereignete sich bereits am 6. September 2022 ein tödlicher Unfall am gleichen Ort. Ein deutscher E-Biker aus einer Reisegruppe verlor an Ort und Stelle sein Gleichgewicht und stürzte. Er starb noch an der Unfallstelle. Zuletzt ist es auch auf einem bayrischen Wanderweg zu einem tödlichen Unglück gekommen.
Unfall im Landecker Schlosswald: Frau stürzt 15 Meter in die Tiefe und kämpft noch heute mit Problemen
Nur wenige Monate später, am 4. Juni 2023, stürzte wieder an derselben Stelle eine damals 45-jährige Frau rund 15 Meter in die Tiefe, wie die Tiroler Tageszeitung berichtete. Ihr Mann erklärte gegenüber der Zeitung: „Da ist eine kleine Engstelle mit einem Stein, der etwas aus dem Boden herausschaut“. Seine Frau sei mit dem Pedal an einem Fels hängengeblieben und verlor dabei Gleichgewicht. „Noch heute hat sie, wenn sie beim Kochen oder Bügeln lange steht, Kreuzweh und Atemprobleme beim Wandern“, heißt es weiter.
Bei dem Weg handelt es sich weder um eine ausgewiesene Mountainbikestrecke, noch um einen eingetragenen Wanderweg – sondern um privates Grundstück. Jedoch war die Route über viele Jahre in einer Online-App als geeigneter Weg eingetragen. Eine unbekannte Person hatte den Pass demnach als „Radweg-Umfahrung Fließer Platte“ gekennzeichnet.
Polizei Landeck will Lösung für Unfallstelle in Tiroler Wald diskutieren
Bislang haben die Behörden keine Lösung für das Problem gefunden. Die Polizei in Landeck will nun jedoch Grundeigentümer, den Tourismusverband, Behörden und Vertreter der Stadt dazu einladen, über die Situation zu diskutieren. LautTiroler Tageszeitung hatte der Besitzer des Grundstücks bislang Bedenken, die Stelle zu sichern, in der Angst, selbst haftbar gemacht zu werden. Eine Regelung soll noch im Sommer oder Herbst gefunden werden. (bk)