Am 2. März wird in Hamburg eine neue Bürgerschaft gewählt. In den Umfragen liegt die SPD klar vor CDU und Grünen. Alles zur Hamburg-Wahl im Newsticker.
Die Umfrageergebnisse zur Hamburg-Wahl im Überblick – SPD klar vorne
Sonntag, 02. März, 09.00 Uhr: Die letzten Umfragen zur Hamburg-Wahl am 2. März 2025 zeichnen ein klares Bild: Die SPD führt mit 32-33 Prozent der Stimmen und könnte somit ihre Dominanz in der Hansestadt ausbauen. Erste Bürgermeister Peter Tschentscher, der seit 2018 an der Spitze steht, dürfte seine Arbeit für weitere fünf Jahre fortsetzen, wenn sich diese Zahlen bestätigen. Allerdings gibt es einen Wermutstropfen: Im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2020, bei der die SPD noch 39,2 Prozent der Stimmen erzielte, könnte das Ergebnis diesmal deutlich schlechter ausfallen.
Die CDU unter Dennis Thering und die Grünen mit Katharina Fegebank kämpfen derzeit um den zweiten Platz. Laut Umfragen liegt die CDU nur knapp hinter den Grünen. Die Linke konnte sich in den letzten Wochen weiter steigern und dürfte in den Ergebnissen zulegen, während die AfD weiterhin mit einem zweistelligen Ergebnis rechnen kann. Kleinere Parteien wie Volt, BSW und FDP haben es jedoch schwer, die 5-Prozent-Hürde zu überschreiten. In den Umfragen sind sie oft unter den „Sonstigen“ zu finden.
Umfrageergebnisse zur Hamburg-Wahl
| Partei | F'gr. Wahlen | Insa für Bild | Infratest dimap |
| SPD | 33% | 32% | 32% |
| CDU | 18% | 17% | 17% |
| Grüne | 17% | 16% | 18% |
| Linke | 12% | 13% | 10% |
| AfD | 9% | 11% | 10% |
| Volt | 3% | - | 3% |
| FDP | - | 3% | 3% |
| BSW | - | 3% | 3% |
| Sonstige | 8% | 5% | 4% |
Fortsetzung der rot-grünen Koalition
Die Koalitionsbildung dürfte in Hamburg, im Vergleich zu anderen Landtagswahlen, relativ unkompliziert verlaufen. Tschentscher und Fegebank haben sich klar für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition ausgesprochen, die in den vergangenen Jahren weitgehend reibungslos regiert hat. Auch die Wähler scheinen einer weiteren Zusammenarbeit der SPD und Grünen gegenüber positiv eingestellt zu sein: Über 50% der Befragten sprechen sich für ein Fortbestehen der aktuellen Koalition aus, während 30-40% ein Bündnis aus SPD und CDU bevorzugen. Ein solches Koalitionsmodell wurde jedoch im Wahlkampf nicht thematisiert.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die SPD auch bei dieser Wahl als klarer Favorit ins Rennen geht, während die CDU und Grünen um Platz zwei kämpfen. Die größere Herausforderung für die SPD könnte darin liegen, das Ergebnis von 2020 zu übertreffen und die eigene Vormachtstellung in Hamburg zu sichern.
Tschentscher will SPD-Bundesergebnis in Hamburg abschütteln
15.24 Uhr: Einen Tag vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg zeigt sich Bürgermeister Peter Tschentscher optimistisch, das schlechte Ergebnis seiner SPD bei der Bundestagswahl abschütteln zu können. „Es gibt immer Einfluss auf landespolitische Entscheidungen, wenn die bundespolitische Situation so kompliziert und für uns auch schwierig ist“, sagte Tschentscher der Deutschen Presse-Agentur.
Dennoch honorierten die Menschen in Hamburg, dass die Stadt unter Rot-Grün gut durch die jüngsten Krisen gekommen sei. „Wir haben rot-grüne Mehrheiten in allen Umfragen bisher“, sagte Tschentscher. „Nun weiß ich nicht, ob es im letzten Moment noch mal durch den Einfluss der Bundestagswahl oder durch ein Erstarken der Linken ein Problem gibt, aber bisher sieht es danach nicht aus.“
Dass für die Hamburger Grünen trotzdem auch eine Koalition mit der CDU interessant werden könnte, schließt Tschentscher nicht aus. „Das Risiko ist vielleicht nicht hoch, aber es besteht: Wenn CDU und Grüne eine Mehrheit haben, dann würden sie diese Option wählen. Da bin ich sehr sicher.“
Dass sich CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering in den vergangenen Tagen gegen eine Zusammenarbeit mit den Grünen ausgesprochen hat, werte er als Strategie. „Das ist natürlich sehr stark rhetorisch geprägt und nicht wirklich Überzeugung.“
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Merz stärkt Hamburger CDU vor Wahl am Sonntag den Rücken
Samstag, 01. März, 07.32 Uhr: Zwei Tage vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg hat Bundestagswahlsieger Friedrich Merz (CDU) seinen Parteifreunden in der Hansestadt den Rücken gestärkt. Auch in Hamburg sei es Zeit für einen Politikwechsel, sagte Merz bei einer Veranstaltung zum Abschluss des Bürgerschaftswahlkampfs der Hamburger CDU in der Hafencity.
Einen Wahlsieg für die Union in Hamburg gab Merz dabei aber nicht als Ziel für die CDU vor - die Partei liegt in Umfragen deutlich hinter der SPD. Die Wähler hätten bei der Bürgerschaftswahl jedoch die Chance, die CDU „mindestens eben auf den zweiten Platz“ zu bringen und nicht mehr auf dem dritten Platz zu lassen, sagte Merz.
Sein Wunsch für Hamburg sei eine Regierung, die im Bundesrat etwa bei seinen Plänen zur Steuerpolitik konstruktiv mitgehen würde, sagte der CDU-Chef. „Ich meine das gar nicht persönlich und gar nicht hämisch, aber jede Landesregierung, an der Grüne beteiligt sind, macht diesen Weg schwer“, sagte Merz.
Der Hamburger CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering sagte, er habe das Ziel, am Sonntag die Grünen in die Opposition zu schicken. „Da gehören sie hin.“ Der CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende hatte sich für eine Koalition mit der SPD ausgesprochen. Eine Zusammenarbeit mit den Grünen hatte er ausgeschlossen, selbst wenn sie rechnerisch möglich sein sollte.
Politbarometer: SPD in Hamburg vorn, Grüne hinter CDU
Freitag, 28. Februar, 06.50 Uhr: Die SPD liegt nach einer Umfrage kurz vor der Hamburger Bürgerschaftswahl an diesem Sonntag in der Wählergunst weiterhin klar vorn. Die Sozialdemokraten kommen im ZDF-Politbarometer auf 33 Prozent, einen Prozentpunkt mehr als bei der Umfrage vor zwei Wochen. Zweitstärkste Kraft ist demnach die CDU mit unverändert 18 Prozent der Stimmen, vor den Grünen, die zwei Prozentpunkte einbüßen und in der Umfrage auf 17 Prozent kommen.
2020 hatte die SPD die Bürgerschaftswahl mit 39,2 Prozent der Stimmen gewonnen. Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 24,2 Prozent. Die CDU fuhr mit 11,2 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis in der Hansestadt ein.
Im Politbarometer schneidet die Linke deutlich besser ab als vor zwei Wochen und erreicht 12 Prozent, drei Prozentpunkte mehr. Die AfD bleibt bei 9 Prozent.
CDU schließt Koalition mit Grünen aus - Grüne warnen vor Rot-Schwarz
21.34 Uhr: Drei Tage vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg hat CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering eine Koalition mit den Grünen ausgeschlossen und damit erste Weichen für die kommenden fünf Jahre gestellt. Bürgermeister Peter Tschentscher von der SPD sprach sich in einem Triell des NDR-Fernsehens erneut für eine Fortsetzung von Rot-Grün aus, sieht aber nach wie vor ein „politisches Risiko“. „Meine Befürchtung ist, dass, wenn es für eine schwarz-grüne Mehrheit reicht, sie es auch tun würden“, sagte er.
Tschentscher hatte sich bereits früh für eine Fortsetzung von Rot-Grün als Wunschoption ausgesprochen. Die Zufriedenheit mit dem aktuellen Senat sei mit die höchste unter den Landesregierungen in ganz Deutschland, betonte er beim Aufeinandertreffen mit den beiden Bürgermeisterkandidaten von Grünen und CDU erneut.
Die Grünen-Spitzenkandidatin, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, wies Tschentschers Spekulationen über eine Zusammenarbeit ihrer Partei mit der CDU als „absurd“ zurück. Zugleich warnte sie vor einer Regierung von SPD und CDU. „Wenn man nach Berlin schaut, da werden wir jetzt eine schwarz-rote Regierung haben. Das ist in Hamburg überhaupt nicht ausgeschlossen“, sagte sie.
Thering mache der SPD Avancen, hatte zuvor bereits Grünen-Landeschef Leon Alam gesagt. Angesichts der Möglichkeit von Rot-Schwarz gehe „es jetzt in den letzten Tagen vor der Bürgerschaftswahl wirklich noch mal um alles“.
Tschentscher wünscht sich hohe Wahlbeteiligung in Hamburg
20.22 Uhr: Zum Wahlkampfabschluss hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher noch einmal um Stimmen und eine hohe Beteiligung bei der Bürgerschaftswahl am Sonntag geworben. „Es geht um Hamburg und da brauchen wir eine mindestens so große Wahlbeteiligung wie zur Bundestagswahl am letzten Sonntag“, sagte der SPD-Spitzenkandidat am Donnerstagabend im Klubhaus St. Pauli. An der Bundestagswahl hatten sich in Hamburg mehr als 80 Prozent der Stimmberechtigten beteiligt.
Zwei Bürgerschafts-Urgesteine legen emotionalen Abschied hin
6.00 Uhr: Mit flammenden Appellen für die Demokratie haben sich zwei parlamentarische Urgesteine nach Jahrzehnten aus der Hamburgischen Bürgerschaft verabschiedet.
Der SPD-Abgeordnete Mathias Petersen und sein Linken-Kollege Norbert Hackbusch nutzten am Abend die letzte Sitzung vor der Wahl, um nachfolgenden Abgeordneten einen in der Sache harten, aber stets fairen Umgang ans Herz zu legen. Beide treten bei der Bürgerschaftswahl am kommenden Sonntag nicht mehr an.
„Die Vergangenheit und die Gegenwart zeigen uns, wie schnell die Demokratie verloren gehen kann“, sagte Petersen in seiner letzten Rede im Parlament. Die aktuellen und künftigen Mitglieder der Bürgerschaft bat er darum, „gegenüber allen antidemokratischen Tendenzen“ standhaft zu bleiben. „Ich wünsche mir und gehe auch fest davon aus: Sie schaffen das gemeinsam.“
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