Elf Kilo Kokain-Gemisch wurden im Radkasten eines Wagens bei einer Polizeikontrolle an der A8 bei Weyarn entdeckt. Nun muss sich ein mutmaßlicher Drogenkurier vor Gericht verantworten.
Weyarn – Elf Kilo Kokain-Gemisch, verteilt auf zehn Pakete, steckten in den Radkästen seines Autos. Auf dem Autobahn-Parkplatz Seehamer See (Gemeinde Weyarn) wurde die mutmaßliche Kurierfahrt eines Belgiers jedoch jäh gestoppt. Aufmerksame Fahnder der Inspektion Kreuth hatten den 46-Jährigen eines frühen Morgens um 6.30 Uhr kontrolliert. Der Fahrer kam sofort in U-Haft. Nun begann vor dem Landgericht München II der Prozess wegen Einfuhr von Betäubungsmitteln.
Im Ermittlungsverfahren hatte der Belgier keine Angaben zum Tat-Vorwurf gemacht. Und auch zum Prozessauftakt vor Gericht schwieg er nun. Einzig sein Anwalt Kai Wagler gab eine Erklärung für seinen Mandanten ab.
Angeklagter will von Drogen nichts gewusst haben
Demnach bestreitet der Angeklagte, Kenntnis von dem Kokain gehabt zu haben, das in seinem Wagen versteckt war. Die Fahrt gen Süden hatte er um 3 Uhr früh angetreten, weil er seine Frau und den Rest der Familie zu einem kleinen Urlaub in Bozen treffen wollte. Die Frau wollte angeblich alleine aus ihrer spanischen Heimat anreisen. Derweil sollte seine Schwiegermutter auf die Kinder aufpassen.
Sein Auto hatte der Angeklagte angeblich am Vorabend an der Straße abgestellt. Dort müsse ihm das Kokain hinter der Plastikabdeckung der Radkästen versteckt worden sein. Das ist tatsächlich von außen möglich und würde – so führte ein Polizeibeamter als Zeuge aus – nur wenige Minuten dauern.
Handydaten legen intensive Kurierfahrten nahe
Die Auswertung der Handydaten des 46-Jährigen sprach jedoch für intensive Kurierfahrten des Angeklagten – und zwar bereits vor der Reise mit den Kokain-Paketen. Der Rechtsanwalt des Belgiers begründete diesen Umstand mit der beruflichen Tätigkeit seines Mandanten. „Er transportiert Pakete für eine Firma in Belgien“, sagte der Verteidiger.
Auf den im Wagen angebrachten Kokain-Paketen waren keine Spuren des 46-Jährigen gefunden worden. Nur auf dem Kotflügel ließ sich ihm eine Spur zuordnen. Ein Urteil fiel noch nicht, der Prozess dauert an.