Spott über die „dritte Generation“ - Ex-RAF-Terroristin rechnet mit Klette und Garweg ab: „Nicht revolutionär, nur traurig“

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IMAGO/Hanno Bode Ein Fahndungsbild für Burkhard Garweg an einer Straße in Hannover.
Mittwoch, 26.02.2025, 07:19

Silke Maier-Witt war einst an der brutalen Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer durch die „Rote Armee Fraktion“ (RAF) beteiligt. Für die kürzlich festgenommene Daniela Klette und den flüchtigen Burkhard Garweg hat sie nur Spott übrig.

Sie kämpften gegen den Kapitalismus mit Terror und Gewalt. Doch die frühere RAF-Terroristin Silke Maier-Witt hat die mutmaßlichen Taten von Daniela Klette scharf verurteilt. 

Ex-RAF-Terroristin über Klette und Garweg: „Rentner, die Leute überfall und traumatisieren“

Klette und Burkhard Garweg – einst ebenfalls RAF-Mitglieder – seien „Rentner, die ihren Lebensunterhalt finanzierten, indem sie Leute überfallen und traumatisiert haben“, sagte Maier-Witt in einem Interview mit dem „stern“. „Das ist nicht revolutionär. Das ist nur traurig.“ 

Maier-Witt war im Jahr 1977 beteiligt an der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer und gilt als Mitglied der sogenannten zweiten Generation der „Rote Armee Fraktion“. Klette und Garweg werden der dritten Generation zugeordnet. Vor einem Jahr wurde Klette in Berlin verhaftet, ihr werden mehrere Raubüberfälle sowie unerlaubter Waffenbesitz und versuchter Mord vorgeworfen. Ende März startet der Prozess gegen sie am Landgericht Verden. 

Silke Maier-Witt war an der Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer beteiligt. (Archivbild)
imago/Sven Simon Silke Maier-Witt war an der Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer beteiligt. (Archivbild)

Silke Meier-Witt spottet über Burkhard Garweg

Der noch immer untergetauchte Garweg lebte laut Ermittlern zuletzt auf einem Bauwagenplatz in Berlin. In einem „Brief aus der Illegalität“ stellte er sich und Klette unlängst in einen Zusammenhang mit den weltweiten Kämpfen gegen Kapitalismus, Klimakrise, Patriarchat und Rassismus. Darauf angesprochen sagte Maier-Witt dem „stern“: „Der Garweg mit seinen Bauwagengeschichten auf einer Bühne mit den großen Revolutionären! Das ist schon wieder lustig, oder?“ 

Über ihre eigene Zeit in der linksextremistischen Terrorgruppe sagte Maier-Witt, die RAF sei zuletzt nur noch „perfektioniertes Töten“ gewesen. Nach der Ermordung von Schleyer habe sie gelesen, er sei mit einem Genickschuss getötet worden. „Da habe ich gedacht: Das sind SS-Methoden, da bist Du jetzt also angekommen. Das ist das Bittere: Wir wollten alles anders machen – aber am Ende waren wir wie die SS.“ 

pal