Twitch: Rekord-Zuschauerzahlen dank neuer Regel – muss diese aber wieder rückgängig machen
Twitch hat kürzlich neue Regeln für bestimmte Inhalte festgelegt und damit für Rekordzahlen in der Kategorie „Kunst“ gesorgt.
San Francisco – Twitch ist vor allem als Plattform für Videospiel-Content bekannt. Doch die zahlreichen Creator haben sich über die Jahre die verschiedensten Formate überlegt, mit denen Sie möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer erreichen. Was dabei entsteht, heißt die Twitch-Community aber nicht immer gut. Das führte beispielsweise dazu, dass die kontroversen „Hot Tub“-Streams so populär wurden. Mit einer neuen Regel wollte Twitch nun für mehr Klarheit sorgen. Nachdem sich das aber in eine unerwartete Richtung entwickelt hatte, machte die Plattform die Regeländerung schleunigst wieder rückgängig.
Twitch ändert Richtlinien für Inhalte mit Nacktheit
Was ist passiert? Kürzlich verbreiteten sich zunehmend Inhalte im so betitelten Bereich „topless meta“. Dabei handelte es sich um einen Trend, bei dem Streamerinnen oben ohne vor der Kamera stehen, das Bild aber so einstellen, dass keine brisanten Körperteile darauf zu sehen sind. Damit bewegten sie sich quasi in einer Grauzone der Twitch-Vorgaben für erlaubte Inhalte.
Twitch hatte die Richtlinien für freizügige Inhalte daraufhin am 13. Dezember aktualisiert. Das kam als Reaktion auf die Empörung vieler Twitch-User. Die Plattform erklärte jedoch, dass solcher Content in Ordnung sei, solange die Streamer keine sexuellen Gesten und Handlungen machten. Ebenfalls vorgesehen war die korrekte Kennzeichnung dieser Inhalte als „artistic nudity“ (künstlerische Nacktheit).
„Kunst“-Kategorie erreicht Peak auf Twitch – Plattform muss Regeln wieder ändern
Diese Regeländerung führte zu einem hohen Anstieg an Streamerinnen, die fortan in der Kategorie „Kunst“ streamten – und auch die Zuschauerzahlen gingen stark nach oben. Zur Spitze lagen diese bei fast 100.000 gleichzeitigen Usern (via SullyGnome). Da die „Kunst“-Kategorie überwiegend aus den obengenannten Inhalten bestand, sah sich Twitch gezwungen, die Regeländerungen wieder rückgängig zu machen.
Twitch-Chef entschuldigt sich: In einer Stellungnahme entschuldigte sich der CEO von Twitch, Dan Clancy, bei der Community. Mit dieser Änderung sei man zu weit gegangen. Im Wortlaut heißt es unter anderem:
„Unser Hauptziel bei diesen Aktualisierungen war es, unsere Leitlinien leichter verständlich und durchsetzbar zu machen. [...] Viele der erstellten Inhalte sind in der Community auf Bedenken gestoßen. Diese Bedenken teilen wir. Nach reiflicher Überlegung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir mit dieser Änderung zu weit gegangen sind. [...] Deshalb nehmen wir ab heute die Änderungen zur künstlerischen Nacktheit zurück. In Zukunft werden Darstellungen von realer oder fiktiver Nacktheit auf Twitch nicht mehr erlaubt sein, egal in welchem Medium.“
Derweil bei Twitch-Deutschland: MontanaBlack hat kürzlich seine Weihnachtsshow veranstaltet. Beim Wichteln gab es teils kuriose Geschenke für die Beteiligten.