ZDF-Sendung deckt auf: Insider entlarven Preistricks von Aldi

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Ist Aldi wirklich so günstig? Eine ZDF-Sendung gibt einen Blick hinter die Kulissen – und enthüllt, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

Kassel – In einer 45-minütigen ZDF-Dokumentation „ALDI: Die Insider“ wird über die geheimen Tricks bei Aldi berichtet. Dabei ging es vor allem um die Preisgestaltung des Discounters, doch auch Werbeversprechen wurden untersucht. Vier Mitarbeiter meldeten sich zu Wort.

Doku im ZDF: Insider berichten über Tricks bei Aldi

Die erste Dokumentation der Reihe „Die Insider“ wurde bereits im Jahr 2021 ausgestrahlt. Seitdem wurden McDonald‘s, Rossmann, Lidl, Ikea, die Deutsche Bahn und AIDA durchleuchtet. Die Deutsche Bahn sah sich nach der Veröffentlichung sogar zu einem Statement gezwungen. Die ZDF-Sendung wurde daraufhin leicht verändert erneut hochgeladen, da die DB einige gebrachte Punkte widerlegen konnte.

Der Discounter Aldi wirbt stetig mit günstigen Preisen – eine ZDF-Doku deckte jetzt die geheimen Tricks des Discounters auf. (Symbolbild)
Der Discounter Aldi wirbt stetig mit günstigen Preisen – eine ZDF-Doku deckte jetzt die geheimen Tricks des Discounters auf. (Symbolbild) © Michael Gstettenbauer/Imago

Während viele Kunden bei Aldi vor allem aufgrund der vermeintlich günstigen Preise immer wiederkommen, trügt der Schein teilweise, wie die Doku aufdeckte. Aldi hält demnach nur bestimmte „Eckprodukte“ günstig, an denen sich die Kunden orientieren: Dazu zählen Eier, Milch, Mehl, Kaffee und Butter. Übernommen wird oftmals der günstigste Preis von Konkurrenten, wie ein ehemaliger Verkaufsleiter erzählt. Ein aufstrebender Discounter könnte Aldi und Lidl bald Konkurrenz machen.

Laut ZDF-Doku: Mit diesen Tricks überlistet Aldi seine Kunden

Vor allem bei Markenartikeln bietet Aldi aber gar keinen günstigeren Preis an als andere Anbieter. Wie der ehemalige Verkaufsleiter erzählt, glauben die Kunden aber trotzdem daran, weil die Eckprodukte günstig sind. Aufpassen müssen Kunden laut der ZDF-Doku auch bei Angeboten aus dem Prospekt. Eine ehemalige Aldi-Mitarbeiterin berichtet, dass der Angebotspreis oftmals nur die Reduzierung vom UVP abbildet, aber nicht die Veränderung eines vorherigen Preises im Discounter.

Für Verwirrung sorgt Aldi teilweise mit Preisreduzierungen im Prospekt. Dort ist ein sogenannter „Streichpreis“ angegeben. Der vergünstigte Preis wird groß gedruckt, der alte Preis durchgestrichen – teilweise wurde aber entdeckt, dass das Produkt zuletzt viel günstiger gewesen ist. Das gibt Aldi im Kleingedruckten preis – nicht genug, sagt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, und reichte Klage ein.

„Wenn der günstigste Preis der letzten 30 Tage geringer war als das neue Angebot, dann sollte sich das auch im Prospekt widerspiegeln. Ansonsten kann das Verbraucher in die Irre führen“, sagt Sabine Holzäpfel von der Verbraucherzentrale. In Stichproben bei Aldi Nord wurde sogar festgestellt, dass der günstigste Preis der letzten 30 Tage gänzlich fehlte – diese Angabe ist seit dem 28. Mai 2022 Pflicht. Auch an den Regalen können Kunden nur schwer nachvollziehen, ob es sich bei einem Angebot tatsächlich um einen günstigeren Preis handelt – denn der günstigste Preis der letzten 30 Tage fehlt auch hier in vielen Fällen. (rd)

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