Neue Asylunterkünfte für 32 Personen in Hohenpeißenberg
Dass es eine neue Flüchtlingsunterkunft in Hohenpeißenberg geben wird, war schon länger bekannt. Nun stellten Bernhard Pössinger und Helmut Hartl vom Landratsamt die Pläne im Gemeinderat vor. Wie die Unterkunft aussehen soll und dass es mehrere Gebäude sind, war eine Überraschung.
Hohenpeißenberg – „Es kommen immer mehr Leute zu uns, um Schutz zu suchen“, sagte der Hohenpeißenberger Bürgermeister Thomas Dorsch zur Einführung des Tagesordnungspunktes „Information zum Bau von Unterkünften für Menschen mit Fluchthintergrund im Bereich der Gemeinde Hohenpeißenberg“. Der Landkreis stehe vor der „herausfordernden Aufgabe“, die Flüchtlinge, die ihm zugewiesen werden, unterzubringen. „Von den Kommunen ist eine gewisse Solidarität gefordert“, sagte Dorsch. Um dem Andrang Herr zu werden, würden inzwischen auch Bundes- und Landesflächen für den Bau von Unterkünften zur Verfügung gestellt. „In Hohenpeißenberg haben sich zwei solcher Flächen aufgetan“, so der Bürgermeister: Eine befinde sich bei der Gaststätte „Rigi-Alm“ und die zweite oberhalb des Bauhofs.
Ursprünglich war der Hohe Peißenberg angedacht
Die Gemeinde Hohenpeißenberg habe darum gebeten, von der ersten Fläche abzusehen und die zweite zu wählen. „Das Gelände bei der ,Rigi-Alm’ wäre damit überfordert.“ Dorsch stellte klar, dass der Gemeinderat lediglich über den Bauantrag für die Asylbewerberunterkunft entscheiden kann – und das auch nicht jetzt. In dieser Sitzung gehe es lediglich um Informationen über die Pläne.
Zur Gemeinderatssitzung im Schulungsraum der Feuerwehr waren am Mittwochabend auch Bernhard Pössinger und Helmut Hartl vom Amt für „Asylleistung und Integration“ am Landratsamt nach Hohenpeißenberg gekommen. Sie erläuterten die Pläne für den Ort.
Es seien auf dem Gemeindegebiet nicht nur die beiden genannten Flächen in Frage gekommen, wie Sachgebietsleiter Hartl sagte. „Wir haben uns überlegt, direkt auf den Hohen Peißenberg zu gehen.“ Oben auf dem Berg gebe es auch eine Möglichkeit. Davon habe man nach einer Besichtigung allerdings Ab stand genommen.
Mischunterkünfte gewünscht
„Unser Konzept sieht Mischunterkünfte vor“, führte Pössinger aus. Damit habe der Landkreis die besten Erfahrungen gemacht. Es würden Einzelpersonen und Familien, Mütter mit Kindern, Nationalitäten und Glaubensgemeinschaften gemischt. Zentrale WCs, Duschen und Küchen sollten vermieden werden. „Nach unserer Erfahrung ist in abgeschlossenen Wohneinheiten viel mehr Ruhe“, sagte Pössinger. Zudem werde darauf geachtet, „dass die Gebäude ins Ortsbild passen“.

In Hohenpeißenberg sollen auf einer Fläche oberhalb des Bauhofs, die den „Bayerischen Staatsforsten gehört, drei Einzelmodule und zwei größere Gebäude entstehen, bei denen jeweils drei Module zusammengebaut werden. Insgesamt werden auf das Gelände also neun Module gesetzt. Jedes Modul bietet Platz für vier Personen. Hartl und Pössinger betonen, dass die Unterkünfte in Hohenpeißenberg nicht voll belegt werden. „Es werden dort bloß 32 Personen untergebracht“, sagt Hartl. Platz gebe es in Hohenpeißenberg in der neuen Unterkunft dann für 36 Geflüchtete. Voraussichtlich im Sommer 2024 sollen die Module, von denen jedes 3,50 Meter breit und 11 Meter lang ist, bezugsfertig sein.
3,50 Meter breit und 11 Meter lang
Gemeinderat Rupert Weingartner (CSU) erkundigte sich danach, ob die Gemeinde darauf Einfluss nehmen könne, welcher Personenkreis in Hohenpeißenberg untergebracht wird. Der Landkreis verfolge das Mischkonzept, antwortete Pössinger. Und Hermann Summer (Aufwind) fragte, ob es möglich sei, dass die Bewohner zum Beispiel bei der Kommune mitarbeiten könnten. Diese Möglichkeit bestehe, antwortete Hartl. Geflüchtete dürften allerdings nur 80 Cent pro Stunde verdienen, deswegen gebe es nicht so viele Interessenten. „Die gibt es aber auch, die für 80 Cent arbeiten“, sagte Pössinger.
„Das ist alles eine Herausforderung“, sagte Bürgermeister Dorsch zum Abschluss dieses Tagesordnungspunktes. Er verabschiedete Hartl und Pössinger und bedankte sich bei den Landratsamt-Mitarbeitern für die Informationen.