Bad Tölz gibt Millionen mehr aus – Mehrausgaben für Personal, Klammerweiher, Schule

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Die Baumaßnahmen für eine „kleine Talsperre“ am Klammerweiher kosteten bislang fast 300.000 Euro mehr als veranschlagt. © Karl Bock

Der Tölzer Stadtrat hat jüngst außerplanmäßige Ausgaben in Millionenhöhe genehmigt. Betroffen sind unter anderem Personalkosten, die Baustelle am Klammerweiher und die Erweiterung der Jahnschule.

Bad Tölz – Wie viel Geld man pro Jahr ausgeben kann, wird in den Haushalten festgelegt, die in den Gemeinden und Städten im Landkreis in den jeweiligen Gremien beschlossen werden. Doch nicht jede Finanzplanung ist ein paar Monate später noch zutreffend, es ergeben sich immer wieder Mehrausgaben.

Bad Tölz gibt mehr Geld aus: 14,7 Millionen Euro allein fürs Personal

In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Tölzer Stadtrat mit der Genehmigung außer- und überplanmäßiger Ausgaben, einmal im Finanzausschuss und dann abschließend im Plenum. Wie Kämmerin Silke Furmanek dabei erläuterte, fallen allein 14,7 Millionen Euro für das Personal der Stadt (Verwaltung im Rathaus, Bauhof) an. Das sind 100.000 Euro mehr als im Haushalt 2025 ursprünglich veranschlagt, „da die Tarifsteigerung höher ausgefallen ist als angenommen“.

Deutlich teurer geworden ist auch die Baustelle am Klammerweiher. Das kleine Gewässer im Tölzer Norden, das früher dazu diente, die Klammerbrauerei im Winter mit Eis zur Kühlung des Biers zu versorgen und wo die ersten Tölzer Eishockeyspiele ausgetragen wurden, wurde von einer übergeordneten Behörde als „kleine Talsperre“ eingestuft.

„Dicke Brocken“ im Tölzer Haushalt: Klammerweiher und Jahnschule

Um sicherzugehen, dass die Bewohner der Häuser, die im Süden tiefer liegen als der eigentliche Wasserspiegel, auch bei einem Starkregenereignis nicht „nasse Füße bekommen“, wurde ein neuer Damm angelegt. Damit wurde eine österreichische Firma beauftragt, die nach der Rodung zahlreicher Bäume und Büsche ein Betonbauwerk mit Überlauf errichtete, das allen Wassermassen in Zukunft standhalten soll. Statt der ursprünglichen 490.000 Euro kostet die inzwischen abgeschlossene Maßnahme aber aktuell 782.000 Euro, was Mehrausgaben von 293.000 Euro bedeutet. Diese Zahlen basieren derzeit noch auf einer Kostenschätzung.

Ein noch ganz anderer Brocken ist die Erweiterung der Jahnschule durch eine Aula, wo unter anderem ein Probenraum für die Tölzer Stadtkapelle errichtet wurde. Außerdem wurden einige Anbauten, die bisher als Klassenzimmer dienten, abgebrochen und das gesamte Freigelände neu angelegt.

Der neue Flachdachbau, der an das ursprüngliche Schulgebäude „angedockt“ wurde, stand anfangs unter keinem guten Stern, da Wasserschäden auftraten und monatelange aufwendige Sanierungsmaßnahmen durch eine andere Firma am Dach anfielen. Insgesamt, so hatte die Kämmerin errechnet, wollte man in den Haushaltsjahren bis 2029 über 12,3 Millionen Euro ausgeben, da man aber bereits 12,6 Millionen benötigte, mussten noch 280.000 Euro genehmigt werden. Im Stadtrat kam es über all die Zahlen nicht zu einer Diskussion, die Genehmigung der zusätzlichen Gelder erfolgte einstimmig.

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