Sie war eine der ersten Moderatorinnen der „Tagesthemen“: Hannelore Gadatsch ist tot
Hannelore Gadatsch gilt als Pionierin bei den „Tagesthemen“ der ARD. Vor allem im SWR hat sie darüber hinaus viel bewegt.
Stuttgart – SWR-Intendant Kai Gniffke trauert um „eine Pionierin des Fernsehjournalismus“. Die ehemalige „Tagesthemen“-Sprecherin Hannelore Gadatsch ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Am 11. März starb die langjährige Mitarbeiterin in Baden-Baden, teilt ihre Familie mit.
Ehemalige ARD-„Tagesthemen“-Moderaorin Hannelore Gadatsch ist tot – SWR trauert
Ihre Karriere begann 1963 beim Saarländischen Rundfunk, nach einem Volontariat beim Sender Freies Berlin. Von 1966 bis 1977 arbeitete Gadatsch für den damaligen Südwestfunk (SWF), dann in der Redaktion von „Report Baden-Baden“. In dieser Zeit erhielt sie zahlreiche Preise für ihre Filme, unter anderem zweimal den Deutschen Sozialpreis.

„Hat vieles bewegt“: Hannelore Gadatsch war Vorreiterin im deutschen TV
Deutschlandweit wurde die gebürtige Berlinerin in den 1980er Jahren bekannt. Gadatsch moderierte 1984 und 1985 die „Tagesthemen“ im ARD. Eine Vorreiterin. „Hannelore Gadatsch war eine der ersten Frauen, die die ‚Tagesthemen‘ moderierten“, erinnert sich Gniffke. Nicht nur an die Nachrichten im Ersten: „Mit ihren Dokumentationen, unter anderem für das Politikmagazin ‚Report‘, hat sie vieles bewegt. Ihr Tod erfüllt uns mit Trauer und unsere Gedanken sind bei denen, die ihr nahestanden.“
Ab 1988 präsentierte Gadatsch Schwerpunktsendungen bei 1Plus und wurde 1992 SWF-Beauftragte beim damals neu gegründeten Sender ARTE.
Gadatsch eine der ersten Moderatorinnen der „Tagesthemen“ – Kollegin erinnerte sich an schwere Zeit
TV-Moderation galt damals noch als Männer-Domäne, gerade in den Nachrichtensendungen wie „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ der ARD. Die erste Moderatorin war Barbara Dickmann, die Jahre später in einem Spiegel-Interview durchblicken ließ, wie schwer es für Frauen war, sich zu behaupten. Sie sprach von „machohaften“ Auftritten der Verantwortlichen und Aussagen, Frauen hätten am Nachrichtenpult nichts zu suchen.
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Im vergangenen Sommer hatte die ARD von Börsenexpertin Katja Dofel Abschied nehmen müssen, die TV-Journalistin war im Alter von 52 Jahren nach einer schweren Krankheit gestorben. (moe)