Für ihren eigenen Tod: Ina Müller denkt über Sterbehilfe nach - "Muss das planen"

Die Kessler-Zwillinge starben am Montag (17. November) gemeinsam in der Nähe von München. Die beiden ehemaligen Show-Ikonen haben sich dafür entschieden "begleitete Sterbehilfe" in Anspruch zu nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) bestätigte dem BR, dass die Schwestern den Todestag selbst bestimmt hatten und von einem Juristen sowie einer Ärztin begleitet wurden.

Seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2020 ist dieser assistierte Suizid unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. "Aktive Sterbehilfe" bleibt jedoch strafbar.

Auch Ina Müller beschäftigt das Thema schon länger. Wenige Tage zuvor hat sie in der Talkshow "3nach9" über Sterbehilfe gesprochen.

Als alleinlebende Frau in der Großstadt: Ina Müller will ihren Tod planen

Der Tod ist für Ina Müller kein Tabuthema. Im Gegenteil, sie spreche gerne darüber, "vielleicht weil ich nicht wie meine Oma noch in einer Großfamilie wohnte". Diese habe sagen können: "Wenn ich gestorben bin, ihr seid ja da. Macht, was ihr wollt." 

Das könne sie als alleinlebende Frau in der Großstadt nicht. Daher verrät Ina Müller: "Ich muss das irgendwie planen." 

In der Talkshow spricht die Moderatorin ebenfalls darüber, dass sie keinen jüngeren Partner mehr möchte – schließlich wolle sie „in Würde altern“. Doch auch die Suche nach einem Mann in ihrem Alter gestaltet sich schwierig, wie Ina Müller offenbart.

Als alleinlebende Frau in der Großstadt: Ina Müller will ihren Tod planen
Als alleinlebende Frau in der Großstadt: Ina Müller will ihren Tod planen IMAGO / Future Image

Ina Müller will dem Verein Sterbehilfe beitreten: "Für mich macht das Sinn"

Deswegen wolle sie nun dem Verein Sterbehilfe beitreten. "Ich habe mir die Statuten jetzt mal durchgelesen und für mich macht das Sinn – egal, ob ich krank bin oder gesund, einfach da Mitglied zu sein", so Ina Müller, die kürzlich über eine "Traumschiff"-Anfrage auspackte

Dass man die Möglichkeit zu einem assistierten Suizid inzwischen in Deutschland habe "und dass man nicht mehr so unwürdig in die Schweiz gurken muss, wenn sowieso schon alles scheiße ist", sollte mehr thematisiert werden. 

Außerdem sagt sie: "Mich hat immer sehr gestört, dass wir in Deutschland das Recht haben, im Leben zu machen, was wir wollen, aber wir haben nicht das Recht zu sterben, wie und wann wir wollen."

Apropos: Die Moderatorin feierte unlängst ihren 60. Geburtstag. Jetzt offenbart Ina Müller, dass sie sich wegen ihres Alters diskriminiert fühle.

Hilfe bei Suizid-Gedanken

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns in diesem Fall entschieden, über das Thema Suizid zu berichten. Sollten Ihre Gedanken darum kreisen, sich das Leben zu nehmen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Hilfe finden Sie bei kostenlosen Hotlines wie 0800-1110111 oder 0800 3344533.