Nach Wasserschaden: Würmseehalle Tutzing mit Warnsystem

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Starnberg
  4. Tutzing

Kommentare

Sorgenkind Tutzinger Turnhalle: Die Arbeiten in der Würmseehalle sind beendet, die Sportler können wieder die ganze Halle nutzen. © Dagmar Rutt

Rund 14 Monate nach einem Wasserschaden in der Tutzinger Würmseehalle sind die Arbeiten abgeschlossen. Unter anderem wurde ein Warnsystem eingebaut, um eindringendes Wasser schnellstmöglich zu erkennen – das könnte immer wieder passieren.

Tutzing - Nur die Sprossenwände fehlen noch. Alle anderen Arbeiten in der Tutzinger Würmseehalle sind erledigt. Seit gestern läuft nach einer 14-monatigen Beeinträchtigung der Sportbetrieb wieder in allen drei Teilen der Dreifachhalle. Bis auf die Sprossenwände ist alles Sportgerät in und am neuen Hallenboden befestigt, wie der Leiter des Liegenschaftsamts der Gemeinde Tutzing, Daniel Grunwald, sagt. Und die Sprossenwände werden im Januar nachgereicht. Nach einem Wasserschaden Anfang September 2023 waren umfangreiche Sanierungsarbeiten nötig geworden (wir berichteten). Auf der Suche nach dem Leck musste der Schwingboden entfernt werden, der nun auch ersetzt wurde.

Die gute Nachricht vorweg: Die Sanierungsarbeiten in der Würmseehalle lagen mit 450 000 Euro unter dem Haushaltsansatz von 600 000 Euro. Die schlechte: Dass ein Wasserschaden den Hallenboden im Neubau derart beeinträchtigen konnte, ist einer defekten Dehnfuge zwischen Anbau und Neubau geschuldet. Bürgermeister Ludwig Horn hatte es schon angedeutet: „Wir müssen davon ausgehen, dass immer wieder Wasser eintritt“, sagte er im Frühjahr vor Beginn der Arbeiten. Zumal nicht nur Leitungs-, sondern auch Regenwasser in der Halle zu finden gewesen war.

Allerdings ist während des vergangenen Jahres, als in der Halle gearbeitet wurde, kein Wasser mehr eingetreten, wie Liegenschaftsamtsleiter Grunwald sagt. Er ist zufrieden: „Die Reparatur lief gut, wir sind ein bisschen eher fertig geworden als geplant“, sagt er. Die Sanierung war umfangreich: der Rückbau des Bodens, die neue Bodenplatte abdichten, Sensorbänder verlegen, einen neuen Boden mitsamt Aufbau verlegen, dann reinigen und die Geräte wieder montieren. „Nur die Sprossenwände hat die Firma nicht mehr geschafft. Die kommen im Januar und müssen dann auch geprüft werden“, so Grunwald.

Eine gebrochene Leitung war Auslöser, dass der Schaden entdeckt wurde. Dass er sich so ausbreiten konnte, ist laut Grunwald auf eine mangelhaft ausgeführte Dehnfuge in der Brandwand auf der östlichen Seite der Turnhalle zurückzuführen. „Diesen Fehler kann man im Nachhinein nicht mehr beheben“, sagt der Amtsleiter. „Wir haben so weit wie möglich nachgebessert. Und wir haben Vorkehrungen getroffen, dass wir gleich merken, wenn Wasser eintritt.“

Dafür hat die beauftragte Firma Sensorbänder verlegt, wie Grunwald erklärt. Wenn Wasser eintritt, melden sie Alarm. Zudem seien Öffnungen geschaffen worden, um im Ernstfall gezielt Wasser absaugen zu können. Auch baulich sind Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. „Unterhalb des Sportbodens haben wir die Halle in drei Teile aufgeteilt“, so der Liegenschaftsbeauftragte weiter. Das sehe man nicht, aber im Falle eines Schadens müssten nicht gleich alle drei Teile ersetzt werden.

Der TSV Tutzing und die Schulen waren durch den Ausfall der Halle vor einige Probleme gestellt und mussten nach Ausweichquartieren suchen. Drei Monate war die Halle ganz gesperrt, seit Januar waren zumindest zwei von drei Teilen nutzbar. Seit gestern sind die Duschen vorsichtshalber wegen Verdachts auf Legionellenbefall nicht nutzbar. Das Ergebnis der Beprobung erwartet Grunwald für Mittwoch.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Mängel an der Würmseehalle offenbaren. Auch das Dach macht immer wieder Probleme. Mit dem Architekten hat die Gemeinde bereits einen Rechtsstreit geführt. Dieser Fall sei abgeschlossen, sagt Grunwald. Was auch bedeutet, dass die Gemeinde auf dieser Seite keinen weiteren Schadenersatz geltend machen kann.

Auch interessant

Kommentare