Frühwähler stürmen Wahllokale - Wählerverhalten in den USA verändert sich drastisch - Prognosen immer schwieriger
In den USA haben bereits mehr als 15 Millionen Menschen ihre Stimmen für die kommende Präsidentschaftswahl abgegeben. Viele Bundesstatten haben bereits Rekorde bei der frühzeitigen Stimmabgabe gebrochen. Wie die „New York Times“ berichtet, ist eine Prognose für den Wahlausgang dennoch schwierig. Michael McDonald, Professor an der Universität von Florida, erklärt: „Das Verhalten der Wähler hat sich grundlegend geändert". Diese mache es schwerer, aktuelle Entwicklungen mit vergangenen Wahlen zu vergleichen. Eine direkte Gegenüberstellung mit der Wahl 2020 sei nicht möglich, da diese wegen Corona unter außergewöhnlichen Bedingungen stattfand.
Demokraten und Republikaner liegen bei der Anzahl der Frühwähler gleichauf
Bundesstaaten wie Georgia und Michigan haben nach 2020 ihre Wahlgesetze geändert, was das Verhalten der Wähler ebenfalls beeinflusst. Republikaner, die traditionell am Wahltag selbst abstimmen, haben nun öfter früher gewählt. In North Carolina haben bisher etwa 300.000 Demokraten und 296.000 Republikaner ihre Stimme abgegeben. „Vor 2020 dominierten die Demokraten die frühzeitigen Wahlen. Jetzt ist es viel ausgewogener", so McDonald. Dies spreche für eine erfolgreiche Mobilisierungskampagne der Republikaner.
Die Kernwähler geben früher ihre Stimme ab
Frauen geben laut „New York Times“ ihre Stimme in den entscheidenden Swing States häufig früher ab als Männer. In Georgia sind 55 Prozent der Frühwähler Frauen. McDonald betont, dass viele Frühwähler loyal zu einer Partei sind: „Die frühesten Wähler sind die harten Kernwähler, die sich bereits entschieden haben. Wir müssen abwarten, ob diese Dynamik bis zum Wahltag anhält.“