Viktor & Rolf im Rosewood München: Mode zum Anbeißen!
Viktor & Rolf im Rosewood München: Mode zum Anbeißen!
Die Kunsthalle München und das Rosewood Hotel München laden zum Art Afternoon Tea. Erst die Werke vom Künstlerduo Viktor & Rolf anschauen – und sie danach als süße Kuchen genießen. Unser Ausflugstipp.
Da haben sich Kunsthalle-Chef Roger Diederen und das Team vom Hotel Rosewood etwas Köstliches einfallen lassen. Derzeit läuft in dem Ausstellungshaus in den Münchner Fünf Höfen wie berichtet eine Retrospektive der Modekünstler Viktor & Rolf. Keine drei Minuten Fußweg entfernt liegt die Luxusherberge. Die kann sich bei Zimmerpreisen ab 808 Euro nicht jeder leisten. Aber warum sich oder anderen nicht zumindest einen nachmittäglichen Ausflug in die prächtige Welt der Grand Hotels gönnen? In Kooperation mit der Kunsthalle lädt das Haus jetzt donnerstags bis sonntags zum „Art Afternoon Tea“. Für 79 Euro pro Person gibt’s zu einem Glas Champagner lauter herzhafte und süße Gaumenkitzel. Der Clou: Wer zuvor durch die Ausstellung spaziert ist, wird in den Patisserie-Kreationen von Shinas Shahida das ein oder andere Detail aus dem Viktor-&-Rolf-Universum wiederentdecken.
Der Executive Pastry Chef Shahida hat sich bei dem Haselnusskleid mit Sesam und Mango, dem Schokoladen-Birnen-Würfel, dem Karottenkuchen von Viktor & Rolfs Arbeiten inspirieren lassen. Oder bei der „Eisbombe“, mit der das Viergang-Nachmittagstee-Vergnügen eröffnet wird. Klingt martialisch, ist aber: ein in Frucht- und Sahneeis gegossener Blütenkugeltraum. Und damit das geschmackliche Pendant zu Viktor & Rolfs Parfumklassiker „Flowerbomb“.
Dessen Flakon steht übergroß in einem der Ausstellungsräume der Kunsthalle. Das Eintrittsticket zur Schau ist für alle, die den Art Afternoon Tea im Rosewood gebucht haben, um zehn Prozent vergünstigt.

Wenn sich das Karamell aus dem Schokoladenwürfel über den Teller ergießt, weiß man, was Sekundenglück ist. Auf den Löffel, in den Mund – ja, so schmeckt das, wenn alles gut ist. Seit der Eröffnung des Rosewood München im Oktober ist Shinas Shahida der dortige Patisserie-Chef, kurzum: der Mann für die süßen Schweinereien auf dem Teller.
„Ich kann aber auch herzhaft“, meint der gebürtige Inder und lacht. Stimmt, zum Art Afternoon Tea serviert er unter anderem geräucherte Forelle, Lammpralinen und Tegyu Cannelloni. Wer angesichts vom Sommer, der jetzt ja doch irgendwie zu kommen scheint, auf Süßes wegen solcher Gemeinheiten wie „Bikini-Figur“ verzichten möchte, kann also zuckerfrei genießen. „Doch auch bei den süßen Speisen arbeiten wir nicht mit raffiniertem Zucker“, betont Shahida. In der Tradition seiner Heimat setzt er auf natürliche Aromen. Warum schließlich für eine Erdbeerglasur künstliche Früchte nutzen, wo uns Mutter Erde doch herrlich süße echte Beeren schenkt?
Möglichst wenig Zucker, möglichst wenig Farbstoffe, dafür umso größerer Genuss, das ist Shahidas Anspruch. Viele Jahre hat er weltweit sein Handwerk gelernt, war ab 2015 Chef de Partie im mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant La Vie in Osnabrück, arbeitete später im mit zwei Michelin-Sternen geehrten Pâtisserie-Restaurant Coda Dessert Dining in Berlin. Im Rosewood möchte er sich kreativ so richtig austoben. „Die nächste Ausstellung in der Kunsthalle dreht sich um den Jugendstil. Ich hätte schon ein paar Ideen …“ Mit allen Sinnen Kunst genießen – das schmeckt uns.