Spektakuläres Himmelereignis: Wann der „Erdbeermond“ in Bayern zu sehen ist - und was man darüber wissen muss
Orange-rot bis rosa leuchtend: Der Vollmond im Juni wird auch „Erdbeermond“ genannt. Wer ihn verpasst, hat einen Tag danach erneut die Chance.
München - Mit dem Junivollmond steht am Mittwoch, dem 11. Juni, über Deutschland ein sogenannter Erdbeermond. Orange-rot bis rosa und um einiges größer soll der Mond erscheinen. Doch wann ist das spektakuläre Ereignis in der Nacht am Himmel zu sehen? Und versperren Wolken die Sicht auf den leuchtenden Mond?

Genaue Zeit des Erdbeermondes variiert in Deutschland
Die genaue Zeit, wann der Mond aufgeht, variiert innerhalb Deutschlands - im Osten etwas früher, im Westen etwas später. Der Erdbegleiter ist am Mittwochabend noch etwa 398.000 Kilometer von unserem Planeten entfernt. „Er ist gar nicht so nah dran“, sagt Michael Passarge vom Freundeskreis der Himmelskunde. Der Erdtrabant wirke kurz nach dem Aufgehen generell ein wenig größer als wenn er hoch am Himmel stehe.
Seltenes Himmelphänomen: der Erdbeermond
Am 11. Juni 2025 wird der Vollmond als sogenannter Erdbeermond am Himmel stehen, der aufgrund eines großen Mondstillstands besonders tief über dem Horizont erscheint - ein Phänomen, das nur alle 18,6 Jahre auftritt und zuletzt 2007 zu beobachten war. Der Name stammt von nordamerikanischen Ureinwohnern und bezieht sich auf die Erdbeerernte im Juni. Die rötliche Färbung des Mondes entsteht durch die Rayleigh-Streuung in der Erdatmosphäre und wird in diesem Jahr durch Rauchpartikel von Waldbränden in Kanada verstärkt, wie Forschende am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig nachweisen konnten. Durch die tiefe Position am Horizont und die optische „Mondtäuschung“ wirkt der Mond zudem besonders groß, obwohl seine tatsächliche Größe unverändert bleibt.
Quellen: Mitteldeutscher Rundfunk, wayback machine, timeanddate.de
„Das ist aber eine optische Täuschung“, sagte Passarge. Der Grund dafür: Wenn der Mond knapp über dem Horizont stehe, gebe es Vergleichsmöglichkeiten zum Beispiel mit Bäumen oder Gebäuden. Am besten zu sehen ist der Erdbeermond kurz nach Mondaufgang.
Mondaufgänge in Bayern am Mittwoch, 11. Juni
Ort | Mondaufgang |
München | 22.07 Uhr |
Nürnberg | 22.18 Uhr |
Augsburg | 22.11 Uhr |
Regensburg | 22.11 Uhr |
Ingolstadt | 22.12 Uhr |
Würzburg | 22.25 Uhr |
Fürth | 22.19 Uhr |
Erlangen | 22.19 Uhr |
Bamberg | 22.22 Uhr |
Bayreuth | 22.19 Uhr |
Wolkenfrei oder versperrte Sicht? Wird das Himmelphänomen zu sehen sein?
Das Wetter könnte in Bayern gute Bedingungen bereithalten, den Erdbeermond zu erblicken. Es gibt „Chancen, dass der Mond zu sehen sein wird“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) unserer Redaktion. Zwar ist das Phänomen am besten direkt nach Mondaufgang zu sehen, doch wolkenfreier bleibt der Himmel vor allem ab Mitternacht. Die hohe Bewölkung soll laut dem DWD-Experten gegen 24.00 Uhr aufhören. Für den Raum München etwa gibt es dann demnach gegen Mitternacht eine Lücke, in denen der Blick auf den Mond frei sein sollte.
Noch besser schaut es in der Nacht darauf aus. Wer den Erdbeermond am Mittwoch verpassen sollte, kann sein Glück am Tag darauf erneut versuchen - bei einer „weitgehenden Sternenacht“, wie der Meteorologe sagte. Lediglich am Alpenrand gebe es Bewölkungen. Im Raum München ist der „Blick auf den Mond gewährleistet“. Doch das Naturspektakel ist etwa eine Stunde später als am Vortag zu beobachten: Der Mond geht je nach Region etwa gegen 23.00 Uhr auf.
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Mond verläuft nicht in kreisrunder Bahn um die Erde
Der Mond ist dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufolge im Mittel etwa 400.000 Kilometer von der Erde entfernt. Allerdings ändere sich die Entfernung, da der Trabant keine kreisrunde Bahn um den Planeten durchläuft. Die Entfernung schwanke zwischen rund 360.000 und 405.000 Kilometern.
„Warum die Bahn nicht perfekt kreisförmig ist, hat viele Gründe“, heißt es auf der DLR-Homepage. Dabei spielten die Anziehungskraft der Sonne, die Kräfte zwischen Mond und Erde, aber auch die unterschiedliche Masseverteilung im Erdinneren eine Rolle.
Erdbeermond in Bayern: Das sollte noch beachtet werden
Am besten zu sehen ist das Naturphänomen in dunkeln und ländlichen Gegenden - mit wenig Lichtverschmutzung und freiem Blick nach Osten. Dabei kann auch unterschiedliche Ausrüstung helfen, ist aber nicht zwangsläufig notwendig. Ein Fernglas oder ein Teleskop etwa können Details sichtbar machen, die vom Erdbeermond mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Und auch ein Blick auf den Wetterbericht bei sich zu Hause lohnt: Klare Nächte bieten die besten Bedingungen, um den Erdbeermond zu beobachten. (mara/dpa)