Weltklimakonferenz im News-Ticker - Argentiens Präsident Milei zieht überraschend Delegation aus Baku ab

Weltklimakonferenz in Baku (COP 29) vom 11. bis 24. November (oder länger): FOCUS-online-Earth-Reporter Jacky Arend und Florian Reiter sind für Sie vor Ort. Alle wichtigen Nachrichten zur Konferenz hier im Newsticker von FOCUS online Earth.  

Argentiens Präsident Milei zieht überraschend Delegation aus Baku ab

17.16 Uhr: Berichten zufolge hat der argentinische Präsident Milei seine Delegation von der COP in Baku abgezogen. Das bestätigte ein Delegierter gegenüber FOCUS online Earth. 

Die ohnehin schon dezimierte argentinische Delegation musste sich auf Befehl des Präsidenten von den Verhandlungen in Baku zurückziehen. Das berichtete unter anderem die argentinische Zeitung „Clarín“. Statt der üblichen Diplomaten und Vertreter des Außenministeriums waren Mitglieder des Ministeriums für Tourismus und Sport nach Baku gereist. Diplomaten wurde die Teilnahme untersagt. 

Die argentinische Delegation bestand darüber hinaus größtenteils aus „technischen Delegierten“, die die Klimakonferenz in Baku nutzen sollten, um die Berichterstattung für die Klimawandelrahmenkonvention (UNFCCC) vorzubereiten: Unter dem Pariser Abkommen sind nämlich alle Staaten verpflichtet, alle zwei Jahre Transparenzberichte abzuliefern. Der erste dieser Berichte ist Ende diesen Jahres fällig. In diesen Berichten soll unter anderem erörtert werden, welche Maßnahmen getroffen werden, um Emissionen aus Abholzung zu vermindern. 

Die Teilnahme an der COP und die Abgabe der Transparenzberichte ist, so schlussfolgert es „Clarín“, eine wichtige Voraussetzung dafür, um die Millionengelder für den Ausbau Erneuerbarer Energien in Argentinien weiterhin zu beziehen. Dem Bericht zufolge konnte die argentinische Delegation nicht mal das Olympiastadion in Baku, wo die Klimakonferenz stattfindet, betreten. Warum genau die Teilnehmer nun zur Abreise gezwungen wurden, ist bislang nicht bekannt.

Milei gilt als ultrakonservativer, rechter Politiker und Klimawandelleugner. In der Vergangenheit bezeichnete er den Klimawandel als „sozialistische Lüge“ und plant seit seinem Amtsantritt, Umweltvorschriften auszuhöhlen, die zum Beispiel vor Abholzung schützen sollen. Am Donnerstag und Freitag sind außerdem Treffen mit Donald Trump in Florida geplant.

Albaniens Ministerpräsident wirft Rede über Bord: „Was tun wir hier?“

13.48 Uhr: Auf der Weltklimakonferenz können die Tage schon mal zäh sein. Das ist nicht neu - doch gerade im Angesicht der immer weiter eskalierenden Klimakrise ist für so manchen Teilnehmer ein Unding. So auch für Albaniens Ministerpräsident Edi Rama, der seinem Frust in Baku freien Lauf gelassen, seine eigentliche Rede vor dem Plenum über Bord geworfen und stattdessen die ganze Konferenz infrage gestellt hat. „Was um alles in der Welt tun wir bei diesem Treffen, immer und immer und immer wieder, wenn kein gemeinsamer politischer Wille am Horizont ist, den Worten echte Taten folgen zu lassen?“, fragte er.