„Affront gegen das weibliche Geschlecht“: Frauen-EM-Finale sorgt für Riesenzoff in der Schweiz
Die Frauen-EM in der Schweiz geht zu Ende. Am Sonntag kämpfen England und Spanien noch um den Titel. Im Gastgeberland gibt es allerdings Ärger.
Basel – Am Sonntag steigt in Basel das große Frauen-EM-Finale zwischen England und Spanien (alle TV-Informationen zum Spiel) – doch in der Schweiz ist vor dem Finale ein großer Streit entstanden.
Denn nur zwei Stunden vor dem Anpfiff um 18 Uhr finden zwei Super-League-Partien (1. Liga in der Schweiz) der Herren statt, was für massive Kritik sorgt. Diese Terminüberschneidung hat eine Welle der Empörung ausgelöst.
Ansetzungen an Tag von Frauen-EM-Finale sorgen für Ärger
Die Amateur-Liga, größte Sektion im Schweizerischen Fußballverband, bezeichnete die Ansetzung in einem offiziellen Schreiben als „Affront gegen das weibliche Geschlecht“. Präsident Sandro Stroppa forderte die Swiss Football League (SFL) auf, die Partien zu verschieben und dem Frauen-EM-Finale „die verdiente Plattform“ zu geben.
Die SFL sieht sich jedoch nicht in der Schuld. Bei der Spielplangestaltung müssten demnach zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden: der Rahmenkalender von UEFA und FIFA, Einwände der Sicherheitsbehörden, Sperrdaten der Stadionbetreiber sowie Europacup-Verpflichtungen der Vereine. Lugano und Lausanne, deren Spiele am Sonntag angesetzt sind, starteten erst am Donnerstag in die Europacup-Qualifikation. Eine Verschiebung auf Samstag war daher nicht möglich.
SFL rechtfertigt sich für Ansetzungen an Tag von EM-Finale
Die Situation wird durch die Europacup-Qualifikation zusätzlich verkompliziert. Sollten Lugano und Lausanne das Playoff erreichen, hätten sie das Recht, ihr Aufeinandertreffen am 24. August zu verschieben. Bei einer weiteren Verschiebung nach den Auftaktspielen gäbe es 2025 keinen freien Termin mehr. „Die SFL musste bei der Ansetzung der ersten Meisterschaftsrunde sehr viele Punkte berücksichtigen“, rechtfertigt sich die Liga.

Zudem betont die Super League, dass sie bereits einige Zugeständnisse gemacht hat: Der erste Spieltag wurde um eine Woche verschoben, es finden nur zwei statt drei Partien am Sonntag statt, und der Anpfiff erfolgt eine halbe Stunde früher als üblich.
Diese Maßnahmen genügen den Kritikern jedoch bei weitem nicht. Warum zum Beispiel eine konfliktfreie Verlegung auf Montag nicht erfolgte, blieb von der SFL demnach unbeantwortet. Man verwies lediglich auf eine Absprache mit der UEFA, die keine Einwände gegen die Terminplanung hatte. (kk)