Nur 400 Millionen Bußgeld - Bayer kann Strafe in Glyphosat-Prozess massiv drücken

In einem aktuellen Schadensersatzprozess in den USA senkte die Richterin die Strafzahlung gegen Bayer deutlich, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Ursprünglich sollte der Pharmakonzern eine Strafe in Höhe von 2,25 Milliarden Dollar (gut zwei Milliarden Euro) zahlen. Richterin Susan Schulman entschied jedoch, die Strafsumme auf 400 Millionen Dollar zu senken, also knapp 368 Millionen Euro.

Bayer will trotz des milderen Urteils in Berufung gehen

Laut dem Bericht bestehen die 400 Millionen Dollar aus einem Schadenersatz von 50 Millionen und einer Strafzahlung in Höhe von 350 Millionen Dollar. Trotz dieses milderen Urteils hat Bayer angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Ein Unternehmenssprecher äußerte, aus Bayer-Sicht sei der Urteilsspruch durch „erhebliche und behebbare Fehler“ beeinträchtigt worden.

Im Zentrum des Prozesses stand laut dem „Handelsblatt“ die Klage von John McKivison. Er hatte angeführt, dass seine Erkrankung, ein Non-Hodgkin-Lymphom, aufgrund der jahrelangen Verwendung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup in seinem Garten entstanden sei. Roundup wurde von Monsanto entwickelt, einem Unternehmen, das 2018 von Bayer übernommen wurde.

Bayer seit Jahren mit Glyphosat-Verfahren belastet

Seit Jahren sieht sich Bayer infolge der Monsanto-Übernahme mit Verfahren wegen Roundup konfrontiert. Inzwischen hat der Konzern einige Milliarden Dollar an Strafen bezahlen müssen. Aktuell sind laut dem Bericht noch gut 50.000 Klagen offen. Der Vorwurf an Bayer lautet, dass Roundup mit seinem Wirkstoff Glyphosat krebserregend sei. Bayer bestreitet das.

Die Verfahren haben den Kurs der Bayer-Aktie deutlich gedrückt. Aktuell notiert sie bei gut 29 Euro. Ihr Höchststand lag bei 130,50 Euro im Jahr 2015. Der Bayer-Börsenwert beläuft sich derzeit auf knapp 29 Milliarden Euro.