Der Trump-Putin-Gipfel ist geplatzt. Vergangene Woche noch hatte der US-Präsident mit seinem russischen Amtskollegen telefoniert. Dieses Telefongespräch schürte die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen zwischen den beiden Staatsmännern. Ein Treffen in Budapest war angedacht. Doch Trump legte am Mittwoch – wie so oft – eine Kehrtwende hin. Seine Begründung: Er "möchte keine Zeit vergeuden", das Treffen wäre "Zeitverschwendung". Was der geplatzte Gipfel für die Hoffnungen auf Frieden im Ukraine-Krieg bedeutet, erklärt der Militär- und Sicherheitsexperte Carlo Masala im Interview mit FOCUS online.
Masala nach geplatztem Gipfel: "Keine Aussicht auf Frieden"
"Es bedeutet, dass wir wieder dort sind, wo wir auch seit Trumps Amtsantritt waren – nämlich, dass es keine Aussicht auf einen irgendwie gearteten Frieden oder Waffenstillstand in der Ukraine gibt." Moskau glaube immer noch, es könne diesen Konflikt militärisch gewinnen und Maximalforderungen stellen, so der Experte.
Auch das Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Trump im Weißen Haus am vergangenen Freitag trug nicht zu den Friedensbestrebungen bei. Vielmehr soll es dabei zu einem Schreiduell zwischen den Staatsmännern gekommen sein. Der US-Präsident schreit, lässt Gipfel platzen und macht bei seinen Tomahawk-Versprechungen einen Rückzieher. Masala erklärt: "Ich glaube, Trump hat mit Blick auf die Ukraine noch immer die gleiche Haltung, wie er sie am Anfang hatte. Eigentlich interessiert ihn die Ukraine nicht."
Militärexperte: In Nahem Osten "andere Druckmittel als gegenüber Russland"
Die Hoffnung darauf, dass Trump zwischen Russland und der Ukraine eine ähnliche Friedens-Situation wie zwischen Gaza und Israel aushandeln könnte, hält Masala für vergebens. "Man muss einfach sagen, im Mittleren und Nahen Osten haben die Vereinigten Staaten auf alle ganz andere Druckmittel als gegenüber Russland." Nur in einem Szenario könnte sich Russland doch noch "bewegen". Mehr dazu im Video.