Sprunghaft gestiegene Verluste - Um gefallene Soldaten zu begraben, greift Russland jetzt zu drastischer Maßnahme
Während die ganze Welt gespannt auf die US-Wahl blickt, geht das Grauen in der Ukraine unvermindert weiter. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Generaloberst Oleksandr Syrskyj hatte kürzlich erklärt, die Truppen kämpften derzeit gegen eine der „stärksten Offensiven“ Russlands seit Beginn des Krieges Ende Februar 2022.
Russland zahlt dafür offenbar einen hohen Preis: Die Verluste der Armee seien hoch, berichtete „Kyiv Independent“ unter Berufung auf die ukrainische Regierung. Demnach wurde nun die Marke von 700.000 verletzten oder getöteten russischen Soldaten überschritten.
In den vergangenen Monaten sei die Zahl sprunghaft angestiegen – im Oktober hätten die russischen Truppen im Schnitt jeden Tag mehr als 1300 Verluste verzeichnet.
Um gefallene Soldaten zu begraben, greift Moskau jetzt zu drastischer Maßnahme
Vor diesem Hintergrund berichtete der „Telegraph“, dass Russland ein 20-seitiges Handbuch zum Ausheben von Massengräbern an seine Soldaten ausgegeben habe. Darin sind neben Diagrammen von Gräbern mit übereinandergestapelten Leichensäcken auch genaue Angaben enthalten, welche Ausrüstung und wie viel Mann nötig sind, um solche Gräber anzulegen.
„Unter normalen Arbeitsbedingungen werden für die Bestattung von 100 Toten in einem Massengrab 368,5 Arbeitsstunden benötigt“, heißt es in nüchternem Ton in dem Handbuch. Laut „Telegraph“ handelt es sich offenbar um eine aktualisierte Fassung einer Anleitung, die bereits im Jahr 2021 verteilt worden war – schon vor Kriegsbeginn.
Von Nora Ernst
Das Original zu diesem Beitrag "Ukraine-Invasion Tag 986: Russland verteilt Handbuch für Massengräber" stammt von Tagesspiegel.