„Tolle Weiterentwicklung“ – Schlüsselübergabe für sozialgeförderte Wohnungen

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Symbolische Schlüsselübergabe am Barbarahof: (v.l.) Sandra Rößle, Christian Quecke, Bernd Schewe (alle Vertreter des Gemeinderats), Florian Steinbach, Frank Zellner und Peter Haberecht. © Jepsen

Es ist vollbracht: Nach gut zweieinhalb Jahren Bauzeit ist die Nachverdichtung des Peißenberger Barbarahofs im Ortsteil „Wörth“ abgeschlossen. Zwei der drei neuen Baukörper sind bereits bezogen, der dritte Wohnblock entlang der Loristraße wird ab März belegt sein. Insgesamt sind 30 sozialgeförderte Wohnungen entstanden.

„Schön ist es geworden“, schwärmte Bürgermeister Frank Zellner bei einem kürzlichen Ortstermin im Barbarahof. Die Wohnbau-GmbH Weilheim, an der mehrere Kommunen und der Landkreis beteiligt sind, hatte zur offiziellen Schlüsselübergabe geladen. Selbiges war freilich nur ein symbolischer Akt, um die Fertigstellung des 13,6 Millionen Euro teuren Großprojekts „Nachverdichtung“ zu dokumentieren. Die Wohnbau-GmbH, die die ehemalige Bergarbeitersiedlung 2011 erworben hatte, bleibt Eigentümer und wird auch der Vermieter sein. Die Marktgemeinde kann aber bei der Belegung der staatlich geförderten Sozialwohnungen mitreden.

Zwei Wohnblöcke bereits bewohnt

           Die ersten beiden neuen Wohnblöcke wurden bereits im Juni respektive September 2024 in Betrieb genommen. Im dritten werden Anfang März die Mieter einziehen. Das Bauprojekt war durchaus „anspruchsvoll“, wie Frank Zellner bilanzierte. Die Bauzeit fiel genau in die Phase von enormen Preissteigerungen auf dem Bausektor. Vorangegangen war zudem eine lange Planungszeit.

Der Barbarahof steht unter denkmalschutzrechtlichem Ensembleschutz – das heißt, bauliche Veränderungen müssen ein aufwendiges Genehmigungsverfahren durchlaufen. Des Weiteren gab es Kritik durch eine von Altbürgermeister Hermann Schnitzer angeführte Interessensgemeinschaft, die sich vehement gegen eine Nachverdichtung aussprach. Zellner indes spricht von einer „tollen und wichtigen Weiterentwicklung des Barbarahofs“, was auch zum historischen Hintergrund der teilweise im Zuge des Marshall-Plans Anfang der 1950er Jahre errichteten Siedlung passen würde: „Der Bergbau war immer ein Treiber für Veränderungen und Innovationen.“

           Und das Ergebnis der Nachverdichtung kann sich wahrlich sehen lassen: Der Hofcharakter ist trotz der zusätzlichen Baukörper erhalten geblieben – und auch sonst wurden mit dem Projekt Maßstäbe gesetzt. Gebaut wurde in nachhaltiger Holzständerbauweise und in einem laut Wohnbau-Geschäftsführer Florian Steinbach „sehr hohen Energiehausstandard“ (KfW-Standard 55). Die Wärmeversorgung läuft über ein Grundwasserwärmepumpsystem. Als Backup dient eine Fernwärmeleitung. Beim Bau waren überwiegend regionale Firmen beteiligt: „Damit bleibt die Wertschöpfung in der Region“, so Steinbach.

Zinsgünstiges Darlehen

           Die Nachverdichtung wurde finanziell unter anderem über das Modell der sogenannten einkommensorientierten Förderung des Freistaats Bayern abgewickelt. Die Wohnbau-GmbH bekam dabei zinsgünstige Darlehen und Baukostenzuschüsse. Zudem erhalten die Mieter einkommensabhängige Mietzuschüsse. Die Grundmiete von 11,5 Euro pro Quadratmeter sinkt damit auf ein Niveau von fünf bis sieben Euro. „Ich hoffe, dass die drei neuen Wohnblöcke ein gutes Zuhause für viele Mietergenerationen sein wird“, so Steinbach bei der symbolischen Schlüsselübergabe.

           Eine weitere Nachverdichtung im Barbarahof wäre zwar grundsätzlich möglich, „aber nicht rentierlich und wirtschaftlich“, wie Architekt Peter Haberecht erklärt: „Weil die Bauten zu klein wären.“ Auch würde es dann Probleme beim Stellplatznachweis und bei den Abstandsflächen geben. Sanierungsarbeiten soll es aber noch im Altbestand geben: „Dort gibt es zum Teil noch Holzöfen in den Wohnungen“, so Steinbach. Mittelfristig sollen auch die alten Häuser an die Fernwärme angeschlossen werden.

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