Kaufland-Sonnencreme für Babys und Kinder fällt krachend durch – Öko-Test beanstandet mehrere Produkte
Öko-Test findet in Kinder-Sonnenschutzmitteln bedenkliche Inhaltsstoffe. Trotzdem besteht kein Grund zur Panik, sagen die Tester.
München – Öko-Test hat in seiner jüngsten Ausgabe von Juni 2024 25 speziell für Babys und Kinder entwickelte Sonnencremes mit hohem oder sehr hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50/50+) getestet. Je nach Hauttyp passen andere Sonnencremes zu jedem Menschen. Das Urteil lautete: „Licht und Schatten“. Die Untersuchung konzentrierte sich insbesondere auf mögliche Schadstoffe bei den Inhaltsstoffen. Acht Produkte konnten mit der Bewertung „sehr gut“ überzeugen – eines fiel durch den Test.
Die Gewinner mit der Note „sehr gut“:
- Babydream Sonnenspray extra sensitiv 50 + von Rossmann
- Babylove Sonnenspray sensitive 50+ von dm
- Clean Sun Kids Sonnencreme LSF 50 von Lidl
- Lavozon Kids Sonnencreme 50 von Müller
- Nivea Sun Kids Spray 5in1 50+
- Sundance Kids Sonnenspray 50 von dm
- Sunozon Kids Sonnenmilch 50+ von Rossmann
- Tabaluga Sonnenmilch für Kinder Sensitiv 50 von Budni/Edeka/Netto

Öko-Tester finden Weichmacher in sechs Sonnencremes
In insgesamt sechs Produkten fanden die Tester allerdings auch den Weichmacher DnHexP. Dieser war ausschließlich in Sonnencremes enthalten, die einen spezifischen chemischen UV-Filter namens DHHB enthielten. In der Zutatenliste ist dieser Filter unter dem Namen Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoat zu finden.
DnHexP, auch bekannt als Di-n-hexylphthalat, ist eine chemische Verbindung, die seit 2019 in Kosmetika verboten ist. Die EU hat diesen Inhaltsstoff als „besonders besorgniserregend“ eingestuft, da er die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät ebenfalls dazu, die Aufnahme dieser Substanz so weit wie möglich zu reduzieren.
Diese Sonnencremes enthielten Spuren der Weichmacher:
- Dado Sende Sun Kids Sonnencreme 50
- La Roche Posay Anthelios Dermo-Pediatrics hydratisierende Lotion 50+ aus der Apotheke
- Lacura Sun Kids Sonnenspray LSF50+ von Aldi Süd
- Ladival Für Kinder Sonnenschutz Milch 50+ aus der Apotheke
- Paediprotect Familiensonnencreme 50+
- Today sun Kids Sonnencreme sensitiv 50+ von Rewe
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Öko-Test stellt klar: Keine gesundheitliche Gefahren
Als Reaktion auf die Anfrage von Öko-Test bezüglich der Weichmacher-Rückstände bezeichneten einige Hersteller diese als „technisch unvermeidbar“. Eine Aussage, die die Tester nicht überzeugte, da acht weitere in der Studie untersuchte Cremes den UV-Filter DHHB enthielten, jedoch frei von dem Weichmacher waren.
Die Tester betonen jedoch, dass die Funde keinen Grund zur Panik bieten. Selbst die Sonnencreme mit dem höchsten DnHexP-Gehalt im Test stellt keine gesundheitliche Gefahr für das Kind dar. Laut Öko-Test müssten Eltern ihr Kind täglich mit mehr als einem Kilo des Produktes eincremen, damit es bedenkliche Mengen über die Haut aufnehmen könnte. Dennoch fiel die „Bevola Kids Sonnencreme 50+ von Kaufland“ mit der Bewertung „mangelhaft“ durch. Auch 2023 wurden die besten Sonnencremes gekürt.
Deutsche Krebsgesellschaft warnt vor Hautkrebs durch UV-Strahlung ohne Sonnencreme
UV-Strahlung ist nach wie vor die Hauptursache für Hautkrebs. Die Deutsche Krebsgesellschaft weist darauf hin, dass es unerlässlich ist, bei hohem UV-Index Sonnenschutzmittel auf der Haut zu verwenden. Sie sind das wichtigste Mittel gegen UV-Strahlung. Die Gesellschaft empfiehlt eine optimale Menge von zwei mg/cm². Sonnenschutzcremes können auf mineralischer (physikalischer) und organischer (chemischer Filter) Basis wirken.
Mineralische Filter schwächen die UV-Strahlung durch Streuung und Reflexion ab. Organische Filter wandeln die kurzwellige, energiereiche UV-Strahlung in langwellige, energiearme Strahlung um. In der Regel enthalten Sonnencremes beide Filtertypen. Übrigens, Vorsicht ist auch bei abgelaufenen Sonnencremes geboten – sie könnten die Gesundheit gefährden. (jh/dpa)
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