Bis vor Kurzem noch undenkbar: Japans Restaurants kaufen jetzt billigeren US-Reis
In Japan haben extreme Wetterbedingungen und eine erhöhte Nachfrage durch Touristen zu einem deutlichen Anstieg der Reispreise geführt. Restaurantbesitzer suchen nach kostengünstigen Alternativen und tun nun, was bis vior Kurzem noch undenkbar war: sie kaufen amerikanischen Reis. „Er ist günstiger als der heimische Reis, trotz der Preisverdoppelung“, erklärte einer davon. Die Preise für japanischen Reis sind laut der Nachrichtenagentur „Reuters" um beeindruckende 70 Prozent gestiegen. Um dem Preisdruck zu begegnen, bietet der japanische Handelsriese Aeon bereits Mischungen aus amerikanischem und japanischem Reis an, die billiger sind als reiner inländischer Reis.
Mehr Reisimporte aus den USA
Japan bringt jährlich 100.000 Tonnen zollfreien Reis ins Land, hauptsächlich aus den USA. Eine staatliche Beratungsgruppe hat vorgeschlagen, diese Menge zu erhöhen, um den Markt zu stabilisieren. Der japanische Finanzminister wird diesen Vorschlag prüfen. Diese Initiative kommt angesichts der wachsenden Akzeptanz für importierten Reis gerade recht. Wie „Reuters" berichtet, setzen viele große Supermarktketten und Fast-Food-Restaurants in Japan inzwischen auf amerikanischen Reis, weil er preiswerter ist und den gestiegenen Bedarf gut deckt.
Japaner öffnen sich für ausländischen Reis
Auch die Kunden zeigen sich offen für den Wechsel zu ausländischen Sorten. Kanematsu, ein bedeutender Importeur, hat bereits seine Lieferung von US-Reis erhöht, um die Nachfrage zu befriedigen. Viele Verbraucher sind laut „Reuters" zufrieden mit der Qualität des importierten Reises. „Ich habe keine Einwände gegen importierten Reis“, sagte eine Kundin im Restaurant von Hirano. Diese Offenheit könnte langfristig dazu führen, dass Japan seine strengen Importregelungen lockert und sich der Markt zugunsten ausländischer Produkte verändert.