Abgetaucht am geheimen Ort: US-Minister bleibt Trump-Rede fern – das ist der Grund

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Wenn US-Präsident Trump seine Rede vor dem Kongress hält, sitzen auch seine Minister im Publikum. Allerdings nicht alle: Einer wird an einem geheimen Ort untergebracht.

Washington D. C. – Der US-Minister für Veteranenangelegenheiten, Douglas Collins, musste der Rede von Präsident Donald Trump vor dem Kongress laut Medienberichten fernbleiben. Der 58-Jährige sollte im Fall eines Unglücks oder Anschlags sicherstellen, dass die Regierung handlungsfähig bleibt. Der Tradition gemäß wird das auserkorene Kabinettsmitglied an einem geheimen Ort untergebracht und soll im Fall einer Katastrophe die Regierungsgeschäfte übernehmen. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Collins, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten. 

Das Prinzip heißt „Designated Survivor“ („designierter Überlebender“) und ist auch aus der gleichnamigen Fernsehserie mit dem Schauspieler Kiefer Sutherland bekannt. Sutherland spielt darin einen Wohnungsbauminister, der am Abend der Rede zur Lage der Nation einen Anschlag überlebt und deswegen Präsident wird.

Trumps Rede vor dem US-Kongress: US-Minister Douglas Collins als „Designated Survivor“

Die gemeinsame Ansprache des Präsidenten vor dem Kongress ist eine der wenigen Gelegenheiten, bei der fast alle Personen in der Präsidentschaftsnachfolge an einem Ort versammelt sind – darunter der Präsident, der Vizepräsident und der Sprecher des Repräsentantenhauses, die alle nur wenige Meter voneinander entfernt auf dem Podium im Repräsentantenhaus stehen.

Zu den zuletzt ernannten „Designated Survivors“ zählen der ehemalige Bildungsminister Miguel Cardona im Jahr 2024, der frühere Arbeitsminister Marty Walsh im Jahr 2023 und die ehemalige Handelsministerin Gina Raimondo im Jahr 2022. Das Prinzip des „Designated Survivor“ stellt sicher, dass es immer eine handlungsfähige Regierung gibt – selbst im äußersten Notfall.

US-Kongress: Trump erwähnt in seiner Rede erneut Strafzölle und zeigt sich optimistisch im Ukraine-Konflikt

Es war die längste Rede eines US-Präsidenten vor dem Kongress – Trump nutzte sie vor allem, um sich selbst für seine ersten 43 Tage im Amt zu loben. Als wirtschaftliches Erfolgsmodell präsentierte der Republikaner erneut die Strafzölle, die seine Regierung bereits verhängt oder angekündigt hat. Dabei gehe es „nicht nur um den Schutz amerikanischer Arbeitsplätze“, betonte er, sondern auch um den Schutz „der Seele unseres Landes.“

Trump bekräftigte zudem seine Ankündigung, am 2. April sogenannte reziproke Zölle einzuführen – Zölle, die in ihrer Höhe den Abgaben entsprechen, die andere Staaten auf US-Produkte erheben. Er warf insbesondere der EU erneut vor, die USA im Außenhandel „unfair“ zu behandeln.

Zum Ukraine-Krieg schlug Trump wenige Tage nach seinem Eklat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus versöhnliche Töne an. Er erklärte, er habe einen Brief von Selenskyj erhalten, in dem dieser sich bereit erkläre, „so bald wie möglich an den Verhandlungstisch zu kommen, um einen dauerhaften Frieden näher zu bringen.“ Auch in der Außenpolitik zeigte Trump ambitionierte Ziele: Er sprach erneut über sein Vorhaben, den Panamakanal und Grönland unter US-Kontrolle zu bringen. (dpa/jal)

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