Neue Pkw-Kennzeichnungspflicht kommt: Was Autofahrer jetzt auf dem Schirm haben sollten
Autoliebhaber aufgepasst: Ab dem 1. Mai gilt ein neues Gesetz. Es geht nämlich um die neue Pkw-Kennzeichnungspflicht, das Autokäufe in Zukunft verändern wird.
München - Etwa ein Fünftel der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland stammen vom Verkehr. Laut dem Bundesamt für Umwelt hängt die Menge an CO₂, die unsere Autos ausstoßen, direkt mit dem Spritverbrauch zusammen. Bei den hohen Benzinkosten bedeutet das im Klartext: Je mehr das Auto schluckt, desto tiefer muss für die Fahrt in die Tasche gegriffen werden. Der ADAC hat Hilfsmittel ausprobiert, die versprechen bis zu 15 Prozent weniger Sprit zu verbrauchen, mit katastrophalem Ergebnis.
Um den Verbrauch und die Umweltfreundlichkeit im Blick zu behalten, sind Händler ab dem 1. Mai dazu verpflichtet, ihre Neuwagen mit einem EU-Energielabel zu versehen. Das soll Autokäufern künftig helfen, sich besser zu orientieren.
Nicht nur Kühlschränke und Waschmaschinen: EU-Energielabel jetzt auch für Autos
Ab dem 1. Mai 2024 führt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine neue Regelung ein, die Händler dazu verpflichten, klare Angaben zum Verbrauch und den Emissionen direkt am Fahrzeug und in Online-Konfiguratoren bereitzustellen. Zusätzliche Informationen am Verkaufsort und ein digitaler Leitfaden sollen auch den unerfahrensten Autokäufern helfen, den Durchblick zu behalten.
Die Zeit der undurchsichtigen Autodaten ist vorbei, denn die neue Kennzeichnung basiert demnach auf realistischeren Messungen (WLTP) und bewertet Fahrzeuge anhand ihrer CO₂-Emissionen. „Durch die neue Klasseneinteilung wird verhindert, dass besonders große und schwere Pkw aufgrund ihres Gewichts in eine bessere CO₂-Klasse eingeordnet werden können als deutlich leichtere Fahrzeuge mit gleich hohen Emissionen“, erklärt das BMWK.

Zusätzlich sollen Verbraucher einen Einblick in die erwarteten CO₂-Kosten für die kommenden zehn Jahre bekommen. Das bedeutet, dass Autokäufer nicht nur nachhaltig umweltbewusste, sondern auch finanziell sinnvolle Kaufentscheidung treffen können.
Gesetzgeber reagiert: Das alte Energielabel hatte schon vor dem Start für jede Menge Diskussionen gesorgt
Das Konzept des Pkw-Energielabels ist eigentlich nichts Neues. Schon im Jahr 2011 wurde das CO₂-Label für Autos ins Leben gerufen. Allerdings sorgte die Maßnahme damals von Anfang an für Kritik, unter anderem der ADAC hatte Bedenken geäußert. Besonders die Einteilung nach Gewichtsklassen sorgte für reichlich Kritik, denn dabei wurden nicht nur die absoluten Verbrauchswerte berücksichtigt, sondern auch das Verhältnis zum Gewicht. Somit wurde ein riesiges und schweren Auto, das verhältnismäßig aber nicht doppelt so viel Sprit schluckt, als ähnlich Energieeffizient eingestuft wie ein kleines Auto.
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„Was aber bedeutete das für die Orientierung des Kunden? Er oder sie konnten nur Fahrzeuge ähnlichen Gewichts miteinander vergleichen, Pkw unterschiedlicher Gewichts- und Fahrzeugklassen jedoch nicht“, erklärt der ADAC. Seitdem der Gesetzgeber die Änderungen angepasst hat, dürften es Autokäufern in Zukunft leichter fallen, das für sie beste Auto ausfindig zu machen.
Verbrauchskostenrechner und detaillierte Informationen zum Pkw-Label erleichtern die Autosuche
Die Regelung hat auch für verschiedene Antriebsarten maßgeschneiderte Etiketten parat. Elektroautos und Plug-in-Hybride werden mit Informationen zum Stromverbrauch und zur Reichweite versehen. Und für die Hybridfahrzeuge gibt es gleich zwei CO₂-Klassen, je nachdem für welchen Betrieb man sich entschiedet.
Mit dem Verbrauchskostenrechner haben Verbraucher zudem einen guten Überblick, über die laufenden Kosten. Mit diesem Tool können nämlich nicht nur der Spritverbrauch eingesehen werden, sondern auch, wie hoch die Kfz-Steuer ausfällt. Außerdem gibt das Label Auskunft über die für jährliche Energiekosten bei einer Fahrleistung von 15.000 Kilometern.
Die Deutsche Energie-Agentur hat einen Verbrauchskostenrechner auf der Website alternativ-mobil.info parat, mit dem der Energieverbrauch und die möglichen CO₂-Kosten für verschiedene Automodelle unter die Lupe genommen werden können. Während die Energiekosten einen immer größeren Kostenaufwand darstellen, fragen sich auch viele Verbraucher, wie viel Stromverbrauch in den eigenen vier Wänden normal ist. (cg)