Rückstand bei Halbleitern - Samsungs Geschäftszahlen enttäuschen Anleger, Aktie legt aber zu
Die jüngsten Zahlen des Elektronikriesen aus Südkorea bleiben hinter den Erwartungen zurück. Dass die Aktienkurse von Samsung dennoch steigen, dürfte einen anderen Grund haben.
Die jüngsten Geschäftszahlen von Samsung Electronics bleiben deutlich hinter den Erwartungen der Ökonomen zurück. So geht der südkoreanische Elektronikriese in seinem Quartalsausblick für die Monate Oktober bis Dezember zwar davon aus, dass sich der operative Gewinn in Höhe von 6,5 Billionen Won (etwa 4,3 Milliarden Euro) im Jahresvergleich um das Doppelte steigerte. Verglichen mit dem vorangegangenen dritten Jahresquartal 2024 gingen die Gewinne jedoch um knapp 30 Prozent zurück.
Experten hatten Samsung Electronics mehr Gewinn zugetraut
Laut einer von Südkoreas amtlicher Nachrichtenagentur Yonhap durchgeführten Umfrage verfehlte das Unternehmen die Prognosen der Experten im Schnitt um knapp 16 Prozent.
Aussagen von Nvidia-CEO Jen-Sen Huang beflügeln Samsung-Aktie
Der Aktienkurs von Samsung Electronics stieg dennoch bis zum Mittag (Ortszeit) um mehr als drei Prozent. Der Anstieg wird jedoch vor allem auf eine Aussage des Nvidia -Firmenchefs Jen-Sen Huang zurückgeführt. Dieser deutete während der derzeit in Las Vegas stattfindenden Technik-Messe CES an, dass Samsung schon bald die notwendigen Qualifikationen erreichen werde, um sogenannte HBM-Chips (High-Bandwidth Memory) an den US-amerikanischen Marktführer Nvidia zu liefern. „Sie arbeiten daran. Sie werden Erfolg haben, keine Frage“, sagte Huang laut Medienberichten.
Der Kursanstieg der Samsung-Aktie erhöhte den Firmenwert auf 253,50 Milliarden Dollar. Das ist mehr als doppelt so viel wie die Börsenbewertung der Deutschen Telekom.
Samsung hat mit zunehmender Konkurrenz zu kämpfen
Analysten führen die vergleichsweise schwachen Samsung-Quartalszahlen vor allem auf zwei Ursachen zurück:
- die Nachfrage bei Smartphones und PCs habe sich generell etwas abgekühlt
- Samsung hinke bei der Entwicklung von leistungsstarken Halbleitern auf dem KI-Markt hinterher. Insbesondere der heimische Wettbewerber SK Hynix setze Samsung unter Druck.
Bei den Geschäftszahlen handelt es sich nur um eine erste Schätzung. Genauere Zahlen wird der Konzern erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen, voraussichtlich am Monatsende.
Laut Daten von Statista erzielte Samsung Electronics im Geschäftsjahr 2023 Umsätze von 198 Milliarden Dollar (Milliarden Euro). Im Jahr davor waren es noch gut 231 Milliarden Dollar gewesen. Beim Gewinn erreichte Samsung 2023 11,1 Milliarden Dollar. Samsung Electronics beschäftigt weltweit rund 268.000 Mitarbeiter. Mitte 2024 verlegte Samsung seine Deutschland-Zentrale von Schwalbach am Taunus nach Eschborn (Hessen). Dort sind 1000 Mitarbeiter tätig.