„Kunst im Schaufenster“ Holzkirchen: Von Werk zu Werk durchs Ortszentrum

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Holzkirchen
  4. Holzkirchen

KommentareDrucken

Rundgang: Bei der Eröffnung der zentralen Ausstellung im Atrium erklärte Sandro „Antik“ Thomas (l.), wie er seine Bilder in Street-Art-Optik fertigt. Mit dabei (v.r.): Bürgermeister Christoph Schmid, Standortförderin und Organisatorin Eva-Maria Schmitz, Malerin Gabriele Hofweber, Bildhauer Konrad Broxtermann und Gastgeber Michael Werner. © ag

Hier gibt es Inspiration im Vorbeigehen: Die Ausstellung „Kunst im Schaufenster“ in Holzkirchen geht in die vierte Auflage. 23 Teilnehmer gibt es an 28 Stationen zu entdecken.

Holzkirchen – Zum vierten Mal findet in der Marktgemeinde die Ausstellung „Kunst im Schaufenster“ statt. 23 Künstler sind an 28 Schaufenster-Stationen vertreten. Zusammen mit zwölf Standorten mit beständiger Kunst im öffentlichen Raum ergibt sich ein veritabler Kunstpfad.

Abstrakte Strukturen und (un)appetitlicher Burger

Bürgermeister Christoph Schmid erinnerte bei der Eröffnung im Atrium an die Anfänge, die wie aus einer anderen Welt anmuten: Im Corona-Lockdown, als keine regulären Ausstellungen möglich waren, hatten der Verein Kulturvision und die Standortförderung der Gemeinde das Projekt aus der Taufe gehoben. Schmid mochte das mit Blick auf das bis heute charmante Konzept nicht als „aus der Not geboren“ bezeichnen: „Es war die kreative Phase von Corona, da ist dieses wunderbare Format entstanden.“

Neben dem Kunstpfad durch das Holzkirchner Zentrum entlang der Hauptachsen Tegernseer, Tölzer und vor allem Münchner Straße gibt es wieder die zentrale Ausstellung im Atrium, die alle Teilnehmer mit Exponaten bündelt. Gabriele Hofweber aus Otterfing etwa zeigt dort – und im Schaufenster des Eine-Welt-Ladens – Bilder, die mit Leuchtkraft anziehen und mit plastischen Strukturen fesseln: das blau dominierte „In der Lagune“ und das gelb-orange dominierte „Sand und mehr“ in Acryl und Mischtechnik. Dass sich auch der zweite oder dritte Blick immer lohnen, erlebten die rund 40 Besucher beim kleinen Rundgang zur Eröffnung bei den Fotografien von Julia Schmidt aus Valley, deren Arbeiten auch im Unverpacktladen Abfüllerei zu sehen sind. Sie überraschte mit unvermuteten Details. Ihr Burger ist tatsächlich nicht halb so schmackhaft, wie er vielleicht aussehen mag: Die Fotokünstlerin hat ihn für ihr Projekt „The Sicknature Collection“ – frei nach der Burger-Serie einer großen Fast-Food-Kette – aus dem Abfall der Überflussgesellschaft drapiert.

Genaues Hinschauen lohnt sich

Genaues Hinschauen lohnt sich auch bei Grafiker Thomas Jarzina aus Holzkirchen, der mit Digital- und Mischtechniken auch im Kultur im Oberbräu vertreten ist. In seinem kunterbunt schillernden Hinterglas-Druck „Paradies IV“ entdeckt der Betrachter fast wie in einem Wimmelbild für Kunstfreunde in der vermeintlichen abstrakten Flora den Kopf eines Tigers, einen Fisch, ein Schaf oder einen Feuersalamander. Die dritte Dimension bringt Konrad Broxtermann in die Ausstellung. Der Bildhauer aus Waakirchen zeigt im Atrium Skulpturen verschiedener Werkstoffe – vom Torso aus Pappelholz bis zum Möbiusband aus Sandstein. Seine Werke sind auch bei Augenoptiker Michael Werner im Schaufenster zu finden, der der Kunst regelmäßig ein Podium im Atrium gibt.

„Kunst im Schaufenster“ ist bis Ostersonntag, 31. März 2024, zu sehen: im Atrium (Münchner Straße 56) sowie in den Schaufenstern der Geschäfte und im Ortszentrum. Infos auch zu den einzelnen Künstlern gibt es auf der Internetseite der Marktgemeinde. Schmid hofft, dass viele sich nun in der Fastenzeit bis Ostern zu einem Kunst-Spaziergang inspirieren lassen: „Wir fasten an vielem, aber nicht an Kultur.“

Teilnehmende Künstler

Konrad Broxtermann, Ivana De Faveri, Dorothee Geißler, Giulia Goldammer, Evelin Hermenau, Horst Hermenau, Lizzie Hladik, Gabriele Hofweber, Thomas Jarzina, Alfred Laubinger, Richard Laubinger, Eli Miklavcic, Simone Möller, Magdalena Nothaft, Klaus Offermann, Sandro „Antik“ Thomas, Reinhold Schmid, Julia Schmidt, Patricia Späth, Barbara Straub, Susanne Stubner, Nele von Mengershausen und Gerd-Hubertus Weidenbrücher-Britze.

Auch interessant

Kommentare