Tausende betroffen - Nach FTI-Pleite herrscht jetzt in einem wichtigen Punkt für Urlauber Klarheit

Bis zum 5. Juli werden alle Reisen mit FTI storniert, das heißt: Urlauber erhalten ihr Geld entweder über den Reiseschutzfonds zurück oder nutzen das Cashback-Verfahren bei ihrer Bank.

Für Urlaube nach diesem Datum steht noch in den Sternen, wie es genau weitergeht. Immer wieder erreichen FOCUS online Anfragen von Betroffenen, wie sie genau vorgehen sollen. Rechtsexperten beklagen, dass man grundsätzlich von Zahlungen absehen sollte, da es keinesfalls garantiert ist, dass FTI den Sommerurlaub noch durchführen kann.

Nun spricht endlich die betroffene Firma Tacheles! Urlauber, die eine Restschuld haben und Reisen nach dem 6. Juli geplant hatten, erhalten weder von der FTI eine Zahlungsaufforderung noch von den weiteren insolventen Firmen Big Xtra oder 5vorFlug. Das bestätigte die Pressestelle gegenüber der FOCUS-online-Redaktion. „Solange nicht geklärt ist, ob Reisen ab dem 6. Juli 2024 stattfinden, zieht FTI keine Zahlungen von Kunden ein bzw. müssen Kunden keine Zahlungen leisten.“ Auf diese Antwort haben Tausende Kunden gewartet.

Soll ich jetzt meine Reise ab 6. Juli stornieren?

Bloß nicht. Denn dann fallen hohe Stornogebühren an. Nur wenn die Reise vom Veranstalter abgesagt wird, kann mit einer Erstattung durch den Reiseschutzfonds oder den Insolvenzverwalter gerechnet werden.

Besser ist es, sofern Sie bereits eine Anzahlung geleistet haben, sich bei der Bank nach geltenden Fristen für ein Cashback-Verfahren zu erkunden - und im Idealfall bereits einen Antrag zu stellen.

Urlauber sind gut beraten, abzuwarten, wenn sie eine Reise nach dem 6. Juli gebucht haben. FOCUS online sagt aber schon jetzt: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es dazu kommt. Offenbar sind Mitbewerber wenig interessiert, geplante Reisen zu übernehmen. Sie hoffen eher, dass FTI alle Reisen storniert und Urlauber dann bei ihnen neu buchen.

Wer trotz FTI-Buchung im Sommer verreisen will, sollte deshalb eine neue Reise buchen. Zum Beispiel bei Tui, Dertour, Alltours, ADAC, Anex Tours, Jahn Reisen, Ltur und anderen. Der große Nachteil? Betroffene müssen dann für den Urlaub zweimal blechen. Einmal bei FTI und einmal beim alternativen Anbieter. Eine Rückzahlung erfolgt dann zu späterer Zeit.

Denn einige Reiseveranstalter räumen FTI-Kunden inzwischen sehr kulante Stornomöglichkeiten ein. So können Reisende kurzfristig zwischen fünf und sechs Tagen vor Reiseantritt stornieren. Bei Tui, Dertour und Eurowings Holidays sind kostenfreie Stornierungen bis vier Tage vor Reiseantritt bei Neubuchungen bis zum 17. Juni 2024 für FTI-Kunden möglich. 

Das gilt aber nicht überall! Deshalb das Kleingedruckte lesen. Bei Alltours gilt diese Regelung zum Beispiel bis zu 28 Tage vor Reisebeginn. Die Rückerstattung der Zahlungen erfolgt dann innerhalb von 14 Tagen. Das ist praktisch, wenn zum Beispiel FTI den Urlaub doch noch durchführen sollte.

Wenn es keine Kulanzoption für FTI-Kunden gibt, sollten Sie auf Flex-Tarife setzen. Diese sind in der Regel gegen einen geringen Aufpreis jederzeit stornierbar. Sollte wiederum die insolvente FTI den geplanten Urlaub dann doch stornieren, erfolgt die Rückerstattung über den DRSF.

Laut Rechtsexpertin Nicole Mutschke müssen die Ansprüche der Reisenden unverzüglich erfüllt werden - ohne schuldhaftes Zögern. Die Kontaktdaten des zuständigen DRSF findet man auf dem sogenannten Sicherungsschein, der den Reiseunterlagen beigefügt sein muss.“ Deshalb ist dieses Dokument jetzt besonders wichtig.