Trump-Regierung erhält Warnung aus Russland: Potenzielle Wiederaufnahme von Atomwaffen-Tests

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Die Haltung von Donald Trump zu Atomwaffen-Tests nennt der stellvertretende Außenminister Putins „radikal“. Eine Wiederaufnahme der Tests wird nicht ausgeschlossen.

Moskau/Washington D.C. – Ende 2023 hat Russlands Präsident Wladimir Putin das Verbot von Atomwaffentests per Gesetz zurückgezogen. Russische Beamte erklärten sogleich, dass der Ausstieg aus dem Vertrag nicht bedeute, dass der Kreml die Atomtests wieder aufnehmen werde. Man ziehe dies nur in Erwägung, sollten die USA sich ebenfalls dazu entschließen. Ein Fall, der in den Augen Russland angesichts der neuen US-Regierung unter Donald Trump, offenbar realistisch zu werden scheint.

Russland droht Trump-Regierung: Putins Außenminister nennt US-Politik „extrem feindselig“

So warnte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow die neue US-Regierung vor einer Wiederaufnahme der Atomtests. Die Politik der USA gegenüber Russland bezeichnete Rjabkow in einem Interview mit der russischen Zeitung Kommersant als „extrem feindselig“.

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Warnung an Trump-Regierung: Ende 2023 hat Russlands Präsident Wladimir Putin das Verbot von Atomwaffentests per Gesetz zurückgezogen (Archivbild) © Alexei Danichev/Sputnik/Kremlin Pool/AP/dpa

Trumps Position zu dem Vertrag über ein umfassendes Verbot von Nuklearversuchen nannte der stellvertretende russische Außenminister „radikal“. Im Januar tritt Trump seine zweite Amtszeit als US-Präsident an. Im Weißen Haus saß der Republikaner bereits von 2017 bis 2021.

Trumps erste Amtszeit: Berichte über mögliche Wiederaufnahme von Atomtests

Im Jahr 2020 hatte die Washington Post berichtet, dass hochrangige Beamte der Trump-Regierung die Wiederaufnahme von Atomtests in Erwägung gezogen haben sollen. Es folgte scharfe Kritik an der Regierung des Republikaners. Später hatten Verteidigungsbeamte erklärt, die USA werden – obwohl die Möglichkeit bestünde – keine Tests durchführen.

Lassina Zerbo, Exekutivsekretär der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen, sprach damals davon, dass „Aktivitäten eines Landes, die gegen die internationale Norm gegen Atomtests verstoßen (…) eine ernste Herausforderung für das nukleare Nichtverbreitungs- und Abrüstungsregime sowie für den globalen Frieden und die Sicherheit im weiteren Sinne darstellen.“

USA und Russland: Die mit Abstand größten Atommächte der Welt

Seit 1992 haben die USA keinen Atomtest mehr durchgeführt – zwei Jahre zuvor hatte Russland das bislang letzte Mal Atomwaffen getestet. Vier Jahre später, im Jahr 1996, wurde der Atomteststopp-Vertrag verabschiedet. Sowohl die USA als auch Russland hatten den Vertrag unterzeichnet – in den USA blieb jedoch die Ratifizierung aus. Putin erklärte seinen Schritt im Jahr 2023, das Verbot zurückzuziehen, damit, dass Russland auf Linie mit den Vereinigten Staaten gebracht werden solle. Russland soll über 5580 und die USA über 5044 Sprengköpfe verfügen, die beiden Länder sind damit mit Abstand die größten Atommächte der Welt.

Russischer Außenminister droht mit möglichen Atomwaffen-Tests – „schließen also nichts aus“

Rjabkows Vorstoß ist nicht der erste seiner Art. Bereits im November hatte der stellvertretende Außenminister gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärt, dass Moskau die Wiederaufnahme der Atomwaffentests in Erwägung ziehe. „Und ohne etwas vorwegzunehmen, möchte ich einfach sagen, dass die Situation ziemlich schwierig ist. Sie wird ständig in all ihren Komponenten und Aspekten geprüft“, sagte Rjabkow damals. Im Interview mit der russischen Zeitung Kommersant erklärte Rjabkow nun laut Reuters-Bericht, die Optionen, die Russland habe, um im Interesse der Sicherheit zu handeln“ und „um politisch angemessene Signale zu senden, schließen also nichts aus“. (pav)

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