In Tirol gibt es aktuell noch keine Windkraftanlagen. Der Verbund Green Power will das zukünftig ändern – das sind die aktuellen Pläne in Tirol.
Innsbruck – In Deutschland können vielerorts eine große Menge an Windkraftanlagen beobachtet werden. Auch in Tirol sollen diese zukünftig errichtet werden. Im alpinen Raum gibt es aus der Bevölkerung aber immer wieder Gegenwind.
Windräder in Tiroler Alpen: Pläne zum Bau in Österreich aufgetaucht
Unter anderem die Tiroler Tageszeitung (TT) berichtete über neue Pläne, Windkraft in Tirol voranzutreiben. Demnach seien seit Mitte Juli Pläne bekannt, laut denen vier Windräder am Berg Venet in den Ötztaler Alpen gebaut werden sollen. Aktuell sollen die Windmessungen und die Auswirkungen auf die Lebensräume der Vogelzüge geprüft werden. „Erst dann wird man sehen, ob wir das Vorhaben in Angriff nehmen können“, wird Lisa Csenar, Geschäftsführerin der Sparte Green Power vom teilstaatlichen Energie-„VERBUND“, zitiert.
Obwohl immer häufiger Vorhaben und Entwürfe beim Land eingereicht werden würden, sei nur eine geringe Anzahl von ihnen realistisch umsetzbar. In einer 2023 veröffentlichten Studie wurde angegeben, dass fünf Prozent des gesamten Energiebedarfs in Tirol aus Windkraft erzeugt werden könnten – 140 bis 160 Windräder könnten dafür gebaut werden. Dafür müsste aber die Bevölkerung überzeugt werden: „Die Bevölkerung erwartet bereits eine detaillierte Auskunft, bevor ein Vorhaben überhaupt konkret wird“, zitiert die Tiroler Tageszeitung Lisa Csenar. Auch die Tourismusabgabe in Tirol sorgte für Wirbel.
Prämie über 100.000 Euro für das erste Windrad in Tirol ausgelobt – mögliche Standorte bleiben geheim
Noch immer gilt das Angebot der Landesregierung einer Prämie über 100.000 Euro für das erste Windrad in Tirol, meldet der ORF. Wie es dort heißt, würden aktuell sechs mögliche Windkraft-Vorhaben geprüft, vom Verbund Green Power wird sogar von einer zweistelligen Anzahl gesprochen. Genaue Standorte könne aber keine der Parteien offenlegen, dies geht auch aus einer Befragung der Tiroler Grünen durch den ORF hervor – die möglichen Gebiete bleiben damit geheim.
Wie es von den Tiroler Grünen heißt, gäbe es kein Verständnis für die geringe Auskunftsbereitschaft in Bezug auf die Windkraftanlagen: „Das Land Tirol hat jetzt schon ungefähr eine Viertelmillion Euro an Förderungen für Windmessungen ausgeschüttet. Ich glaube, es ist für die Bürgerinnen und Bürger relevant, wo diese stattfinden“, gab der Grüne Landessprecher Gebi Mair an. Ein Ort soll laut ORF aber bereits seit Längerem im Gespräch sein: Schönberg im Stubaital – dort könnte ein Windpark errichtet werden.
Der Österreichische Alpenverein entgegne Behauptungen, nicht klimabewusst vorzugehen – es werde lediglich mit Vorsicht agiert. „Wir befürworten den Umstieg auf erneuerbare Energien – aber nicht um jeden Preis.“ Demnach würde der Verein die Verantwortung in der Klimakrise überaus ernst nehmen. In hochalpinen Räumen sei der Alpenverein entschieden gegen den Bau von Windkraftanlagen, abseits dieser Zonen gäbe es aber „sehr wohl Spielraum für ausgewogene Lösungen.“ Auch in Tiroler Skigebieten kam es zu einem Paukenschlag. (rd)