An „eher linken“ Unis gecastet? Empörung über Publikum beim ZDF-Schlagabtausch – Sender wehrt sich

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Heftige Reaktionen auf den „Schlagabtausch“ vom ZDF. Das Publikum soll bewusst links-grün ausgewählt worden sein. Der Sender wehrt sich.

Berlin – TV-Skandal im ZDF? In der Sendung „Schlagabtausch“ wurde das Publikum offenbar gezielt aus den Universitäten HU Berlin und FU Berlin ausgewählt, was zu einer einseitigen Unterstützung der Grünen und Linken geführt haben soll. Diese Vorwürfe kamen nach der Ausstrahlung der Sendung am Donnerstag auf und wurden von einem ZDF-Mitarbeiter bereits eingeräumt.

ZDF in der Kritik: Einseitige Publikumswahl bei „Schlagabtausch“ sorgt für Empörung

Bei der Sendung „Schlagabtausch“ sollten vornehmlich die Vertreter der kleineren Parteien vor der Bundestagswahl zu Wort kommen. Mit dabei waren auch FDP-Chef Christian Lindner, BSW-Namensgeberin Sahra Wagenknecht, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und Grünen-Chef Felix Banaszak. Auch Tino Chrupalla von der AfD und Jan van Aken von den Linken waren vertreten.

Wahlkampf - ZDF-Livesendung „Schlagabtausch“
Vor dem „Schlagabtausch“. © Christoph Soeder/dpa

Noch während der Sendung fiel auf, dass das Publikum insbesondere den Grünen und Linken wohlgesonnen war – das zeigte sich in Applaus. Dominik Rzepka, Hauptstadtkorrespondent des ZDF, bestätigte dann in der Analyse des „Schlagabtausch“ im „heute journal up:date“, dass viele Zuschauer von den eher linken Universitäten HU Berlin und FU Berlin „extra angeschrieben und eingeladen“ wurden. Die Besetzung sei somit „nicht wirklich repräsentativ“ gewesen.

Politische Reaktionen nach „Schlagabtausch“: Kubicki fordert Aufklärung

Nicht nur von Zuschauern hagelt es dafür massive Kritik. Der Vorfall löste auch in der politischen Welt heftige Reaktionen aus. Jan-Marco Luczak von der CDU kritisierte die Einseitigkeit des Publikums und warf dem ZDF vor, gegen die verfassungsrechtlich geforderte Neutralität zu verstoßen. „Merkt Ihr noch was? So macht Ihr die AfD erst richtig groß“, schrieb der Politiker auf X (ehemals Twitter) und weiter: „Das ist ein Eingriff in den Wahlkampf und inakzeptabel!“

Auch Wolfgang Kubicki von der FDP forderte eine Erklärung vom ZDF und stellte fest, dass die gezielte Auswahl des Publikums das Meinungsbild der Fernsehzuschauer beeinflusst habe. „Ich erwarte zügig eine Erklärung vom Intendanten des ZDF, denn solche Vorkommnisse ergeben mittlerweile ein ziemlich klares Bild, das mit dem Auftrag dieses Senders nicht ansatzweise in Einklang zu bringen ist“, schrieb der FDP-Politiker auf X.

Publikum von „Schlagabtausch“ gecastet? ZDF weist Vorwürfe zurück und betont Neutralität

In einer Stellungnahme bestritt das ZDF gegenüber der BILD, die politische Einstellung der Zuschauer abgefragt zu haben. Ein Sprecher erklärte, dass bei solchen Sendungen ohne direkte Publikumsbeteiligung normalerweise eine ausgewogene Verteilung erwartet werde. Das ZDF „bedauere“, dass es während der Sendung zu einseitigen Reaktionen gekommen sei, betonte jedoch, dass die „Redaktion darauf keinen Einfluss nehmen“ konnte. (nmr)

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