Vor Bundestagswahl: CDU-Vertreter zweifeln an Lindners FDP – „wie ein Spieler“

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CDU-Vertreter warnen jetzt vor Koalition mit der FDP mit Christian Lindner (Archivbild) nach der Bundestagswahl. © Frank Ossenbrink/Imago

Im heraufziehenden Wahlkampf positionieren sich hochrangige Unionspolitiker gegen die FDP und deren Vorsitzenden Christian Lindner.

Berlin – In eine Jamaika-Koalition wollte die FDP einst nicht – aus der Ampel-Koalition sind die Liberalen jetzt raus. Ginge nach der Bundestagswahl ein Bündnis mit der Union? Von dort kommen warnende Stimmen: „Christian Lindner kommt mir mehr wie ein Spieler vor, denn als ein verlässlicher Politiker“, sagte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm, dem Magazin Stern.

„Das Einzige, auf was man sich bei Lindner verlassen kann, ist die Orientierung an den eigenen Interessen der FDP“, meinte Throm außerdem. Lindner habe sich mit dem Eintritt in die Ampel-Koalition „als bürgerliche Kraft auf Kosten der CDU“ etablieren wollen, meinte der Innenpolitiker zudem.

CDU-Innenpolitiker: FDP für innere Sicherheit „geradezu eine Gefahr“

Throm führte auch inhaltliche Gründe gegen Schwarz-Gelb an: „Die FDP ist alles andere als ein natürlicher Partner. Denn es gibt in der Gesellschafts- und Innenpolitik nahezu keine Gemeinsamkeit zwischen CDU und FDP.“ Die FDP ticke in diesen Bereichen eher links als bürgerlich. „So war die Turbo-Einbürgerung nach nur vier Jahren ein erklärtes Ziel bereits im Wahlprogramm der FDP 2021“, sagt Throm. „Für die innere Sicherheit ist die FDP mit ihrer Datenschutz-Ideologie geradezu eine Gefahr.“

Vor Bundestagswahl: CDU-Politiker sieht mit FDP keine „schwarz-gelbe Romantik“

Der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, sage dem Stern: „Ich kann die schwarz-gelbe Romantik in keiner Weise nachvollziehen.“ Die CDU habe keine Stimme zu verschenken, „schon gar nicht an eine völlig unzuverlässige Lindner-FDP“. Radtke ergänzte: „Die FDP wird einen knallharten Wahlkampf gegen uns führen. Wo sollen deren Stimmen auch sonst herkommen?“

Berichte vor Bundestagswahl: FDP soll „Drehbuch“ für Ampel-Aus geplant haben

Nach Recherchen der Zeit und der Süddeutschen Zeitung soll sich die FDP bereits länger auf ein Ende der Ampel-Koalition vorbereitet haben. Am Abend des 15. November hatte sie über eine Reihe von Treffen führender FDP-Vertreter berichtet, in denen seit Ende September akribisch der Bruch der Ampel-Koalition vorbereitet worden sein soll. Bei Zeit online ist von einem „Drehbuch“ die Rede. Beiden Medien zufolge wurde das Ausstiegsprojekt intern Projekt „D-Day“ genannt.

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