Bewegen statt viel reden: Thomas Bacher (CSU) will Bürgermeister in Kochel am See werden

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Zu Thomas Bachers Lieblingsorten zählt der Schmied von Kochel Platz. Er sieht die B 11 als „Lebensader, die sich wie ein roter Faden durch Kochel zieht.“ Für die zwei leer stehenden Läden möchte er eine Lösung finden. „Da muss man mit den Eigentümern verhandeln, aber zwei Leerstände genau in der Mitte – das finde ich schade.“ © pröhl

Der Kochler Kämmerer Thomas Bacher (CSU) will Bürgermeister werden. Er ist der jüngster Kandidat, der sich für die Wahl aufstelllen lässt.

Kochel am See – Thomas Bacher (CSU) wirft bei der Bürgermeisterwahl in Kochel am See als jüngster Kandidat seinen Hut in den Ring. Der 28-Jährige möchte die Nachfolge seines Parteikollegen Thomas Holz antreten, der im Oktober als Stimmkreisabgeordneter in den Landtag eingezogen ist.

Die Arbeit bei der Gemeinde wäre kein neues Terrain für den Hobby-Fußballspieler. Seit 2016 arbeitet der Verwaltungsfachwirt im Rathaus – seit 2020 ist Bacher Kämmerer. Diese Aufgabe will er auch im Falle seiner Wahl weiter übernehmen. Auf die Frage, ob dies mit dem Bürgermeisteramt zu vereinbaren ist, meint Bacher: „Wir haben ein Team mit engagierten Mitarbeitern in der Verwaltung. Da traue ich vielen zu, den Job stellvertretend gut zu machen. Wenn man ein bisschen umstrukturiert, könnten große Teile die Mitarbeiter übernehmen. Ich habe am Ende aber immer noch einen Blick auf alles.“

„Die finanzielle Schiene muss stimmen“

Die Finanzen immer im Blick zu behalten, ist dem 28-Jährigen, der mit seiner Ehefrau in Kochel wohnt, wichtig. „Ganz egal, um welche Themengebiete es geht, die finanzielle Schiene muss stimmen.“ Dass Kochel eine überdurchschnittlich hohe Pro-Kopf-Verschuldung hat, sei ihm bewusst. „Daher wäre es mir ein Anliegen, die Sanierung und Erweiterung der kommunalen Infrastruktur voranzubringen.“ Speziell sei es wichtig, die kommunalen Liegenschaften sinnvoll zu nutzen. „Es gibt einige brach liegende Gebäude und Grundstücke, die wir als Gemeinde nutzen könnten. Sei es für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum oder andere Projekte.“ Hier habe er im Blick, dass der Musikverein einen gemeindlichen Raum bräuchte. „Ebenso fände ich es wichtig, dass es künftig einen Jugend- und Seniorentreff gibt.“

Elf Fragen an Thomas Bacher

Wo ist ihr Lieblingsplatz in der Gemeinde Kochel?

Loisachweg.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

The Big Five for Life: Was wirklich zählt im Leben.

Was ist Ihr Lieblingsfilm oder -serie?

Im Westen nichts Neues (Alt- wie Neu-Verfilmung)

Welches Lied darf auf Ihrer Playlist nicht fehlen?

-

Haben Sie ein Vorbild?

Nein.

Wie verbringen Sie gerne Ihre Freizeit/Hobbys?

Meine Freizeit verbring ich gerne in der Natur beim Wandern oder Spazieren gehen mit meiner Frau und unserem Hund. Hobby: Fußball

Welches Gericht essen Sie am liebsten?

Lasagne.

Worüber können Sie herzlich lachen?

Über gute Flachwitze.

Was können Sie überhaupt nicht leiden?

Unpünktlichkeit.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne über sich lesen?

-

Haben Sie ein Lebensmotto/-weisheit?

Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun. (Goethe)

Durch Miet- und Erbpachtprojekte sieht Bacher, der in Benediktbeuern aufgewachsen ist, gute Chancen, als Gemeinde mit den Liegenschaften sinnvoll zu wirtschaften. Einige Straßensanierungen möchte der 28-Jährige im Fall seiner Wahl ebenfalls zeitnah in Angriff nehmen. „Ein prominentes Beispiel ist die Kalmbachstraße.“

Die Lebensqualität im Dorf zu erhalten und zu fördern, das ist eines seiner Ziele. „Wir sind ein Luftkurort, und der Tourismus – auch durch die Natur mit unseren Seen, Bergen und dem Moor – spielt eine wichtige Rolle.“ Mit Blick auf den Andrang der Ausflügler möchte er mehr Mülleimer, öffentliche Toiletten und Hundetoiletten aufstellen. „Wir haben selbst einen Border Collie und kennen die Problematik. Beispielsweise am Seerundweg bräuchte es mehr Hundetoiletten“, sagt Bacher. Dies seien zwar nur kleine Punkte, „bei denen ich mir aber sicher bin, dass sie den Bürgern auffallen“. Zudem benötige Walchensee dringend wieder einen Nahversorger. „Man braucht ein Konzept, damit der Dorfladen, der schließen musste, wieder zukunftssicher öffnen kann.“

Idee: Einführung eines Bürgertickets

Darüber hinaus brennt Bacher für die Idee eines Bürgertickets. „Wir haben in Kochel ein sehr großes Gemeindegebiet. Ich finde, jeder Kochler Bürger sollte innerhalb der Gemeinde kostenlos parken dürfen. Daher sollte es Parkausweise für Einheimische geben.“ Der 28-Jährige hat allerdings nicht nur die Autofahrer im Blick. „Ich bin für die Einführung eines ermäßigten MVV-Tickets, mit dem sich Kochler Bürger mit den Bussen innerhalb der Gemeinde bewegen können.“ Wie hoch die jeweilige Ermäßigung sei, solle den sozialen Bedürfnissen angepasst sein und einkommensabhängig entschieden werden.

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Bacher sitzt – anders als seine Mitbewerber Jens Müller (UWK) und Rosi Marksteiner (Mitte) – bisher nicht im Gemeinderat. Das sieht er nicht als Nachteil: „Ich bin mit Blick auf die vergangenen Streitereien im Gremium so total unbefangen.“ Überdies habe er als Kämmerer bis dato gesetzesbedingt nicht die Möglichkeit gehabt, als Gemeinderat zu kandidieren. „Ich möchte die aufgeschaukelte Atmosphäre im Gemeinderat wieder runterkühlen und die Diskussion wieder mehr auf die sachliche Ebene steuern“, betont er.

Seit April 2023 CSU-Mitglied

CSU-Mitglied ist Bacher erst seit April 2023. „Das hat schon auch mit der Kandidatur zu tun.“ Mit den Werten der CSU könne er sich aber identifizieren. „Vor allem, was die sozialen Themen angeht.“ Bürgermeister möchte er werden, „weil man da etwas bewegen kann“. Das sei getreu seinem Motto „Vui g’red is’ nix b’wegt“ sein größter Ansporn.

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