Schule nach Hochwasser immer noch in Not: Minister verspricht Lösungen
Noch immer steht die Mittelschule Allershausen ohne Strom und Heizung da. Der Schulleiter hat SOS gefunkt. Ein Minister, der zu Besuch war, verspricht Hilfe.
In den vergangenen Wochen hatte Schulleiter Thomas Nistler immer wieder dieses Gefühl, dass die Mittelschule Allershausen ein Stück weit alleingelassen wird. Schließlich geht man ohne Strom, ohne Heizung und ohne die einstigen Fachräume in die Sommerferien – sprich: in eine ungewisse Zeit. Am Freitag besuchte Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann die vom Hochwasser so schwer getroffene Schule und versprach Unterstützung bei unbürokratischen Problemlösungen.
Der Staatskanzlei-Chef wurde von den Bürgermeistern aus dem Allershausener Schulzweckverband sowie vom Schulleiter begrüßt. Nistler kam dann auch gleich auf den Punkt mit dem Status Bericht der Gegenwart: „Wir haben keinen Strom und damit kein Licht in den Klassenzimmern an dunklen Tagen. Der Unterricht ist so richtig Oldschool mit Kreide an der Tafel und Büchern.“ Er machte aber auch deutlich, dass der Schulbetrieb unter diesen Umständen nach den Sommerferien schwierig bis unmöglich werde. „Ich schlafe schon seit Wochen nicht“, sagte Nistler.
Die gesamte Infrastruktur der Schule ist tot
Hauptperson des Termins war Alois Portz vom Allershausener Bauamt, denn er beschrieb den Weg der Schule zurück zur Normalität. „Wir sprechen hier von der gesamten Infrastruktur, die tot ist.“ Die Erneuerung des Schaltkastens für die Elektrik im ganzen Haus dauere normalerweise sechs bis acht Monate. Laut Allershausens Bürgermeister Martin Vaas versuche man das nun in vier Wochen zu schaffen mit der zentralen Frage, wo die Elektrik-Zentrale situiert werden soll, um beim nächsten Hochwasser sicher zu sein. Bei der Heizung hat die Schule keinen Öltank zu ersetzen, aber die Übergabe aus dem Fernwärme-Netz muss erneuert werden. „Die Heizung wird viel Geld kosten, und wir reden mindestens von einem halben Jahr Arbeit“, sagte Portz.
Dem Schulleiter und den Bürgermeister Martin Vaas (Allershausen), Mario Berti (Hohenkammer), Uwe Gerlsbeck (Kirchdorf) und Hermann Hammerl (Kranzberg) war es wichtig, einen Weg für schnelle Auftragsvergaben zu finden. „Wenn wir bei den Ausschreibungen alle Vorgaben erfüllen müssen, dann sehe ich schwarz“, sagte Portz.
Minister Hermann: „Am Geld wird das Projekt nicht scheitern“
Die Botschaft kam an bei Herrmann, der nach einem Rundgang im Keller von „einer extremen Ausnahmesituation“ sprach. Herrmann betonte auch, dass die Bürokratie kein Hindernis sein dürfe, er sei bei Problemen immer ansprechbar. Und er sagte einen Satz, den die Bürgermeister gerne hörten: „Am Geld wird das Projekt nicht scheitern.“
Spätestens jetzt ist auch in der Staatsregierung bekannt, wie dramatisch die Lage für die Mittelschule Allershausen ist. Die Einrichtung wird noch viel Hilfe benötigen. Mittlerweile unterstützen Schulen in Eching, Zolling und Freising bei der Auslagerung des an der Mittelschule so wichtigen Fachunterrichts. Bürgermeister Vaas sagte dazu, dass auch die Organisation der zusätzlichen Busfahrten ein erhebliches Problem darstelle. Er hofft, von den Pflichten öffentlicher Ausschreibung ein Stück weit befreit zu werden.