Die ehemalige Dschungelkönigin und Schauspielerin Ingrid van Bergen, die am 28. November im Alter von 94 Jahren gestorben ist, wird nach ihrem Tod nicht auf einem deutschen Friedhof beigesetzt. Stattdessen soll ihre Urne im Familienkreis bleiben, wie "Bild" berichtet. Doch wie ist das möglich, wo doch in Deutschland Friedhofszwang gilt?
So umgeht Ingrid van Bergens Familie den Friedhofszwang
Der Friedhofszwang ist eine in Deutschland geltende Vorschrift, die besagt, dass die sterblichen Überreste eines Menschen (in Sarg oder Urne) ausschließlich auf einem Friedhof aufbewahrt werden dürfen. Um den deutschen Friedhofszwang zu umgehen, entschieden sich die Angehörigen von Ingrid van Bergen für einen legalen Weg über die Schweiz.
Denn in der Schweiz gilt ein Verstorbener auch als bestattet, wenn die Urne an Angehörige übergeben wurde. Die Organisation, die die Hinterbliebenen von Ingrid van Bergen bei diesem Unterfangen unterstützt, heißt „Oase der Ewigkeit“, das auf solche Fälle spezialisiert ist. Gegenüber „Bild“ erklärte deren Gründer und Inhaber Dietmar Kapelle den Prozess.
„Der Weg führt über die Schweiz und kostet 490 Euro. Unsere Mittler sind die Bestattungsinstitute. Wir kombinieren die Gesetze in Deutschland und in der Schweiz. Ich bin Friedhofsträger in beiden Ländern. Angehörige, die ihre Verstorbenen in Deutschland einäschern lassen, bekommen von mir einen Grabplatznachweis für die Schweiz. Mit diesem bekommen sie die Urne zur unbefristeten Abschiednahme ausgehändigt“, so Kapelle.
Ingrid van Bergens letzter Wunsch bleibt unerfüllt
„Wir schicken dann dem deutschen Krematorium die entsprechende Rückmeldung“, so Kapelle. Eine spätere Beisetzung, falls von den Angehörigen gewünscht, sei zu jeder Zeit möglich.
Ingrid van Bergens Urne wird zunächst ihrer besten Freundin Linda Schnitzler erhalten bleiben, bevor sie später an van Bergens Tochter Andrea übergeben wird, die im Allgäu lebt.
Eigentlich war Ingrid van Bergens letzter Wunsch, dass ihre Asche über dem Starnberger See verstreut wird, so Schnitzler zu "Bild". Doch in Deutschland ist eine Urnen-Seebestattung nur an Nord- und Ostsee erlaubt. Somit bleibt ihr letzter Wunsch unerfüllt.
Vor ihrem Tod lebte Ingrid van Bergen zuletzt von einer Mini-Rente, die nicht fürs Pflegeheim reichte.