Dramatische Nacht in 4000 Metern Höhe: Deutsche Bergsteiger in den Alpen gerettet
Ein technischer Defekt beim Bergsteigen wurde für zwei Deutsche zur Überlebensprobe. Eine ganze Nacht harrten sie in 4000 Metern aus.
Aosta – Eine kaputte Kletterausrüstung kann jeden treffen – doch wenn sie in 4000 Metern Höhe versagt, wird aus einem normalen Bergtag ein Kampf ums Überleben. Genau das erlebten zwei deutsche Alpinisten am Monte Rosa, die eine ganze Nacht bei eisigen Temperaturen ausharren mussten.
Am Donnerstag, 21. August, gerieten die beiden Deutschen am Breithorn-Zwilling im Monte Rosa-Massiv in eine lebensgefährliche Situation. Während ihres Abstiegs verkeilte sich ihr Kletterseil in den Abseilhaken – ohne weitere Seile konnten sie weder vor noch zurück. Bei 4070 Metern Höhe, an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz, waren sie plötzlich gefangen.
Technisches Problem beim Bergsteigen in den Alpen wird zur Todesfalle: Wetter wird zum Feind der Retter
Das italienische Nachrichtenportal Corriere di Torino berichtet, dass der Soccorso Alpino Valdostano sofort einen Rettungsversuch startete. Doch das Wetter machte den Helfern einen Strich durch die Rechnung. Schlechte Sicht und Unwetter verhinderten jeden Hubschraubereinsatz. Auch ein Rettungsversuch zu Fuß scheiterte – die Lawinengefahr war einfach zu groß. Selbst die Schweizer Bergrettung versuchte ihr Glück vom anderen Ende des Berges, ohne Erfolg .
Den beiden Deutschen blieb nur eine Option: Überleben in der Kälte. Die Notrufzentrale riet ihnen, sich eine Schneehöhle zu graben und dort die Nacht zu verbringen. Bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt kämpften sie stundenlang gegen Kälte und Erschöpfung.
Wetter verhindert Rettung – zwei Alpinisten kämpfen am Monte Rosa ums Überleben
Am Freitagmorgen um 5:30 Uhr wendete sich das Blatt. Das Wetter besserte sich endlich genug für einen Hubschraubereinsatz. Der Soccorso Alpino Valdostano konnte die beiden erschöpften Männer erreichen und ins Tal bringen, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtet. Die Alpinisten wurden sofort ins Krankenhaus Parini in Aosta gebracht. Trotz der extremen Umstände ist ihr Zustand stabil – ein kleines Wunder nach einer Nacht in dieser lebensfeindlichen Umgebung.
Der Fall zeigt, wie schnell sich eine Bergtour in einen Albtraum verwandeln kann. Was als normale Abstiegstechnik beginnt, wird durch einen simplen Materialfehler zur Überlebensprobe. Das regionale Nachrichtenportal AostaNews24 betont, dass die beiden während der gesamten Nacht Kontakt zur Notrufzentrale hielten – ein Detail, das möglicherweise ihr Leben rettete. (kiba)