„Platz für den echten Kaiser“ - Kreml-Berater rät Putin, Lenin aus seinem Mausoleum hinauszuwerfen

Ein enger Vertrauter von Wladimir Putin hat dem russischen Präsidenten geraten, den Leichnam von Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt unter seinem Kampfnamen Lenin, aus seinem Mausoleum auf dem Roten Platz in Moskau zu entfernen. Dort liegt der Revolutionsführer für die Ewigkeit konserviert und kann von Interessierten bestaunt werden.

Alexander Dugin, der spätestens seit dem Tod seiner Tochter als „Putins Gehirn“ gilt, will das Mausoleum neu gestalten. Damit solle sich der Kreml-Herrscher Platz für die eigene Bestattung schaffen, um sein Vermächtnis zu festigen.

Ideologe Dugin: Putins Erbe nicht ausreichend gesichert

Newsweek“ berichtet unter Berufung auf den Telegram-Kanal „Kremlin Snuffbox“, Dugin habe seinen Vorschlag damit begründet, dass es dem russischen Präsidenten bisher an Orten fehle, die seine Rolle in der modernen Geschichte Russlands bezeugen.

Deshalb würde es sich anbieten, den Revolutionsführer rauszuwerfen, um „Platz für den echten Kaiser“ zu schaffen, wie der Telegram-Kanal den Ideologen zitiert. Das neue Mausoleum solle dann mit militärischen Trophäen aus dem Ukraine-Krieg geschmückt werden. Der Kreml reagierte nicht auf eine Anfrage des Magazins. 

Erbe der Sowjetunion ist in Russland ein heißes Thema

Das Magazin weist darauf hin, dass dies nicht der erste Versuch ist, Lenin zu entfernen. Trotz langjähriger Diskussionen blieb der Leichnam bisher im Mausoleum. Obwohl sich der Autokrat Putin keine Sorgen um sinkende Umfragewerte machen muss, könnte eine Entfernung Lenins aus seinem Mausoleum doch zu Verwerfungen führen. So berichtet unter anderem das „Redaktions Netzwerk Deutschland“ über den Sowjetkult im modernen Russland.

Auch Putin selbst gilt als Nostalgiker. Sein inzwischen zu trauriger Berühmtheit gelangtes Zitat, der Zusammenbruch der Sowjetunion sei die „größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“, wird als früher Vorbote des Ukraine-Kriegs interpretiert.