Deutsche Touristen aufgepasst: In diesen Urlaubsländern gilt ein Diesel-Fahrverbot
Wegen Luftverschmutzung verhängen einige Städte in Europa Diesel-Fahrverbote – im Oktober kommen in Norditalien neue dazu. Ein Überblick der Regelungen.
München – Es gibt kein Diesel-Fahrverbot, das europaweit gilt. Stattdessen ist jedes Land selbst für entsprechende Regelungen verantwortlich. Um der Luftverschmutzung entgegen zu wirken, setzen viele Länder auf Einschränkungen von Diesel-Fahrzeugen. Die lokalen Maßnahmen gelten in den meisten Fällen auch für Fahrzeuge aus dem Ausland. Wer also mit dem Diesel in den Urlaub fahren will, sollte sich vor Reisestart informieren.
Unterschiedliche Regeln in Europa: In diesen Urlaubsländern gilt ein Diesel-Fahrverbot
Bussgeldkatalog.org hat alle Fahrverbote und Einschränkungen in Europa zusammengestellt:
In einigen Großstädten in Europa gelten Regeln, die nicht das ganze Land betreffen. Wie etwa in Paris. Dort gilt jeden ersten Sonntag im Monat ein Diesel-Fahrverbot. Im Zentrum der Stadt umfasst die Regelung für Diesel mit Euro 3. In Athen herrscht ein rotierendes Fahrverbot im Ring Daktylios – welches in der Regel in den Sommermonaten aussetzt. Der Sommerurlaub sollte also nicht beeinträchtigt sein.
Während viele Städte in den Niederlanden als Umweltzone gelten, gehen andere weiter. In Arnheim sind Dieselfahrzeuge mit einem Zulassungsdatum vor 2005 verboten. In Rotterdam und Utrecht gilt ein Fahrverbot für Diesel mit Euro 0 bis 2.
Norwegen setzt in vielen Städten auf eine City-Maut. In Oslo und Bergen gilt zudem ein rotierendes Fahrverbot von 6-22 Uhr bei hoher Luftverschmutzung – das gilt für alle Diesel-Fahrzeuge.

Urlauber-Regionen im Fokus: Italien verhängt neue Diesel-Fahrverbote ab Oktober
Bisher galten verschiedene Städte in Italien als Umweltzone. In Mailand gilt bereits ein Fahrverbot für Diesel mit Euro 0 bis 3 im gesamten Stadtgebiet „Area B“ – von Montag bis Freitag, 7.30-19.30 Uhr. In Veneto, Piemont, Emilia Romagna & Orten mit mehr als 30.000 Einwohnern gilt von Oktober bis März ein Winterfahrverbot für Diesel mit Euro 0 bis 3. Ausgeschlossen sind Autobahnen.
Ab Oktober 2025 kommen weitere Orte im beliebten Urlaubsland dazu – fast ganz Nord-Italien, so newsauto.it. Der Grund: Die norditalienische Region gehört zu den am stärksten von Luftverschmutzung betroffenen Regionen Europas. Diese Urlaubsregionen sind betroffen:
- Piemont: Ab dem 1. Oktober 2025 gilt in Piemont ein Fahrverbot, das bis zum 15. April 2026 andauert. In den Folgejahren wird es jährlich vom 15. September bis zum 15. April wirksam. Die Einschränkungen betreffen werktags (Montag bis Freitag) von 8:30 bis 18:30 Uhr alle Gemeinden mit über 30.000 Einwohnern. Dazu gehören u.a. Turin, Novara, Alessandria, Asti, Cuneo, Moncalieri, sowie weitere Städte. Eine vollständige Liste ist auf der Website der Region verfügbar.
- Lombardei: In der Lombardei werden die Fahrverbote für Euro-5-Diesel ab dem 1. Oktober 2025 dauerhaft eingeführt. Sie gelten ganzjährig von 7:30 bis 19:30 Uhr in den Gemeinden der Fascia 1 (Provinzhauptstädte und Umland) sowie in Gemeinden der Fascia 2 mit über 30.000 Einwohnern, darunter Varese, Lecco, Vigevano, Abbiategrasso und San Giuliano Milanese.
- Emilia-Romagna: Auch hier treten ab dem 1. Oktober 2025 Fahrverbote in Kraft. Betroffen sind alle Gemeinden der Po-Ebene mit mehr als 30.000 Einwohnern sowie der Großraum Bologna. Die Verbote gelten werktags von 8:30 bis 18:30 Uhr.
- Venetien: In Venetien sollen ab Oktober 2025 ebenfalls Fahrbeschränkungen umgesetzt werden, vor allem in größeren Städten und Ballungsräumen.
Wer gegen das Fahrverbot verstößt, muss mit Sanktionen rechnen: Nach Angaben des italienischen Autoportals Sicurauto liegt das Bußgeld bei 168 Euro. Bei wiederholten Verstößen droht zudem ein temporärer Führerscheinentzug von 15 bis 30 Tagen.
Wegen Luftverschmutzung: Umweltzonen und Maut sollen umweltschädlicher Fahrzeuge verringern
In anderen Ländern und Regionen in Europa ist eine bestimmte Plakette nötig, um in den als Umweltzone ausgewiesenen Gebieten fahren zu dürfen. Das zählt etwa in Österreich, in Wien, einigen Teilen Niederösterreichs im Osten, Teilen der Steiermark und dem Burgenland. Auch in Frankreich gelten viele Städte als Umweltzone für Diesel mit Euro 0 bis 2. Ebenso in Belgien in den Städten Antwerpen und Brüssel. Auch Madrid in Spanien fordert eine Plakette für Diesel mit Euro 0 bis 2 – ausländische Kfz können bisher noch keine entsprechende Plakette erwerben.
In anderen europäischen Städten werden Mautgebühren oder Umweltabgaben fällig. In der Londoner Innenstadt wird eine Abgabe für umweltschädliche Fahrzeuge erhoben. Im Stadtgebiet von Valletta auf Malta gilt eine Umweltgebühr für alle inländischen Fahrzeuge, einschließlich Mietwagen mit maltesischem Kennzeichen. Norwegen berechnet in Städten wie Førde, Bodø, Trondheim, Haugesund, Nord-Jæren, Bærum, Grenland, Namsos, Harstad, Kristiansand, Bergen und Oslo wird eine Maut. Im Nachbarland Schweden gelten in Göteborg und Stockholm tagsüber Gebühren für emissionsintensive Fahrzeuge. Diese Städte wollen finanzielle Anreize zur Reduktion besonders umweltschädlicher Fahrzeuge setzen. (hk)