Im Rahmen des Projekts „Korbiniansapfel – politische Bildung und Nachhaltigkeit“ verteilte die Jugendsiedlung Hochland 15 Bäume, die in verschiedenen Kommunen des Landkreises gepflanzt werden. Da durfte auch Geretsried nicht fehlen.
Geretsried – „Ich freue mich sehr, dass wir zu den 15 auserwählten Gärten gehören“, erklärte Martina Bäumel. Die Schulleiterin der Isardamm-Grundschule wünscht sich, dass der Korbininansapfelbaum über viele Generationen hinweg wächst.
Stadt Geretsried pflanzt Korbiniansapfelbaum im Garten der Isardamm-Grundschule
„Dieser Standort ist ideal“, befand Jörg Lauer. Der Imker hörte vom Geschäftsführer der Jugendsiedlung Hochland Roland Herzog, dass dieser noch einige wenige Bäume übrig hätte und sagte sofort zu. „Wir beteiligen uns als Sachaufwandsträger der Schule gerne an dieser Aktion“, sagte Bürgermeister Michael Müller. Der Baum sei ein lebendiges Zukunftssymbol für Mut und demokratische Werte. „Möge er bald Früchte tragen: Wir freuen uns auf die Korbiniansäpfel“, so Müller.
Geschichte des Namensgebers Korbinian Aigner
Florian Völler, Kreisbeauftragter beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, erinnerte an die Geschichte des Namensgebers Korbinian Aigner. Der katholische Pfarrer und Pomologe war aufgrund seiner NS-Regime-kritischen Haltung von 1941 bis zum sogenannten Todesmarsch am 26. April 1945 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Im Geheimen züchtete Aigner dort Apfelsorten, indem er aus Küchenabfällen Apfelkerne zog und daraus Setzlinge kultivierte.
Vier dieser Sorten überlebten, darunter die Sorte KZ-3, die heutzutage als Korbiniansapfel bekannt ist und weltweit gepflanzt wird. „Wenn dieser Baum den Geist Aigners weitergibt, ist das etwas enorm Wichtiges und für die Kinder leicht verständlich“, betonte Völler. Zugleich soll an die 80. Jährung des Endes des Zweiten Weltkriegs erinnert werden.
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