Russland greift durch: Spezielle Einheiten sollen in besetzten Zonen gegen Bevölkerung vorgehen
Russland richtet spezielle Einheiten ein, um in den besetzten Gebieten der Ukraine die örtliche Bevölkerung zu „filtern“.
Kiew – Das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine hat bekannt gegeben, dass russische Streitkräfte spezielle Einheiten unter dem sogenannten Innenministerium aufstellen, um in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine Maßnahmen zur „Filterung“ der örtlichen Bevölkerung durchzuführen. Diese Information stammt aus einer offiziellen Mitteilung des Widerstandszentrums, so das ukrainische Nachrichtenportal Pravda.
Demnach werden diese Einheiten dazu eingesetzt, die Bevölkerung und deren Ausrüstung zu überprüfen. Zudem sollen sie sogenannte „Filterlager“ bewachen, in denen Ukrainer festgehalten werden, die von den Besatzern der Illoyalität verdächtigt werden. Ein Sprecher des Widerstandszentrums erklärte, dass diese Polizisten insbesondere Inspektionen der Bevölkerung und der Ausrüstung durchführen sowie die Filtrationslager bewachen würden, in denen die Invasoren illegal der Illoyalität verdächtigte Ukrainer festhalten.
Russland baut im Ukraine-Krieg „Pionierlager“ zur Internierung ukrainischer Zivilisten
Bereits zuvor hatte das Nationale Widerstandszentrum berichtet, dass die russischen Behörden in der Wolgaregion groß angelegte Bauprojekte für Filterlager begonnen hätten. Diese Lager werden demnach offiziell als „Pionierlager“ für Kinder getarnt, dienen aber tatsächlich der Internierung von Ukrainerinnen und Ukrainern, die als illoyal eingestuft werden.
Nach Angaben des ukrainischen Zentrums für Menschenrechte ZMINA, bestehen diese Filtrationslager aus modularen Häusern, die schnell gebaut werden und wie Kasernen aussehen. Sie sollen Hunderte von Menschen aufnehmen. Ziel dieser Lager sei, die Menschen auf ihre Loyalität gegenüber den russischen Besatzungsbehörden zu überprüfen. Zusätzlich werde versucht, eine Datenbank der Bewohner der besetzten Gebiete zu erstellen.
In den jüngsten Berichten wird eine Verschärfung der Filtrationsmaßnahmen in den von Russland vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine festgestellt. Besonders strenge Kontrollen soll es nach internationalen Angaben im Süden der Ukraine geben. Der ukrainische Ombudsmann Dmitri Lubinets hat zuvor erklärt, dass die russischen Behörden bei der Filterung ukrainischer Bürger Familien in getrennte Gruppen aufteilen und deren Antworten miteinander vergleichen. (jal)