Autobranche - Volkswagen ist kein Einzelfall, auch BMW und Stellantis leiden unter E-Auto-Flaute
Der Automobilindustrie in Europa geht es schlecht. Leidtragende sind Beschäftigte und Aktionäre. Protektionistische Maßnahmen sollen helfen.
Die deutsche Automobilindustrie ist angeschlagen. Von den sechs im Dax gelisteten Automobilunternehmen notieren in diesem Jahr fünf Aktien im Minus. Die Verluste für die Aktionäre sind zweistellig, BMW hat bislang sogar fast 30 Prozent an Wert verloren.
Auch VW, Stellantis und Volvo kamen unter die Räder
So etwas macht der Markt nicht aus Jux und Tollerei, es geht längst ans Eingemachte. Auch bei den europäischen Konkurrenten gab es nichts zu lachen – Stellantis und Volvo kamen unter die Räder.
Hierzulande kommt Volkswagen nicht aus den Schlagzeilen. Nach Angaben des Betriebsrats will der Volkswagen-Konzern drei Werke schließen und Zehntausende Arbeitsplätze abbauen.
Volkswagen geht es nicht gut: Europas größter Autobauer meldet schwache Zahlen, von Juli bis September brach der Gewinn ein. Der Konzerngewinn nach Steuern sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 64 Prozent. „Das zeigt, wie dringend notwendig deutliche Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen sind“, wird Finanzvorstand Arno Antlitz mit Blick auf die E-Auto-Werk in Brüssel macht zu, 3000 Mitarbeiter verlieren Jobs">schwache Umsatzrendite von 1,8 Prozent in einer Mitteilung zitiert.
VW-Vorzugsaktie seit langem auf Talfahrt
Die Vorzugsaktie befindet sich seit Monaten auf Talfahrt. Seit März 2021 hat das Papier mehr als sechs Prozent an Wert verloren und notiert deutlich unter der Marke von 100 Euro. Charttechniker blicken bereits argwöhnisch auf die Unterstützung bei 80 Euro (siehe Chart unten). Wird diese unterschritten, fällt die Vorzugsaktie auf den tiefsten Stand seit Sommer 2010. Langfristig könnte es dann noch deutlich tiefer gehen. Die Probleme in der Lieferkette und in China machen sich bemerkbar.
Chinas Hersteller wie BYD sind europäischen Marken technisch oft voraus
Volkswagen ist kein Einzelfall, die chinesischen Hersteller machen den Europäern zu schaffen. Elektroautohersteller wie BYD sind den europäischen Marken technisch oft voraus und bieten ihre Fahrzeuge zu günstigeren Preisen an. Und das aus gutem Grund, findet die Europäische Union – Elektroautohersteller in China profitieren von Subventionen.
Gegen den Widerstand aus Deutschland konterte Brüssel mit Strafzöllen von bis zu 35,3 Prozent auf chinesische Autos. Die Europäische Union befindet sich in guter Gesellschaft. Denn auch die USA sind in diesem Bereich nicht gerade zimperlich. Aber es sind die ersten Schritte zum Protektionismus.