Zehn Israelis und zwei Ausländer von Hamas freigelassen

Die Hamas hat weitere Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Im Norden des Gazastreifen ist es zu einem Schusswechsel gekommen – trotz Waffenruhe. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
- Neun Frauen und eine Teenagerin von Hamas freigelassen
- Erdogan will Israel vor Gericht stellen lassen
- Schusswechsel im Norden des Gazastreifens – trotz Waffenruhe
- Hamas ruft zu weltweiten Solidaritätsprotesten auf
- Bericht: Mindestens fünf Gruppen halfen Hamas bei Terrorüberfall
- Medien: Israel erhält Geisel-Liste für weitere Freilassung
- Israel gibt Freilassung von palästinensischen Gefangenen bekannt
Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Liveblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
Netanjahu – Streben Umgestaltung des Gazastreifens an
19.52 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu strebt eine Umgestaltung des Gazastreifens nach dem Vorbild der Entnazifizierung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg an. "Nach dem Sieg über die Hamas müssen wir zwei Dinge tun: Erstens entmilitarisieren wir Gaza und zweitens entradikalisieren wir Gaza", sagt Netanjahu in einem Interview mit mehreren Medien der Zeitung "Bild" zufolge.
"Und genau das wurde in Deutschland, Japan und anderswo getan." Deutschland sei nun ein völlig anderes Land als in den 1930er Jahren, sagt Netanjahu. "Wie wurde das erreicht? Dies wurde durch den totalen militärischen Sieg und die Veränderung der Kultur, der Bildung und des Lernens über die Fehler der Vergangenheit erreicht." Auch Japan sei ein anderes Land geworden.
Neun Frauen und eine Teenagerin von Hamas freigelassen
19.32 Uhr: Die islamistische Hamas hat im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg nach israelischen Armeeangaben eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. Zehn israelische Geiseln und zwei Ausländer seien in die Obhut der Mitarbeiter des Roten Kreuzes übergeben worden, teilt die israelische Armee mit.
Erdogan will Israel vor Gericht stellen lassen
16.42 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will Israel wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor internationale Gerichte stellen lassen. Dies habe Erdogan in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres erklärt, teilt Erdogans Büro mit. Israel "tritt weiter das Internationale Recht, das Kriegsrecht und das humanitäre Völkerrecht schamlos mit Füßen", wird das türkische Staatsoberhaupt zitiert. Eine israelische Stellungnahme liegt nicht vor.
Schusswechsel im Norden des Gazastreifens – trotz Waffenruhe
16.31 Uhr: Trotz einer vereinbarten Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist es zu einem Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen gekommen. Nach Angaben der israelischen Armee wurden israelische Soldaten beschossen. Diese hätten zurückgeschossen. Zudem seien insgesamt drei Sprengsätze neben Soldaten an zwei Standorten explodiert. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe "verletzt worden", heißt es. Mehrere Soldaten seien leicht verletzt worden. Die Soldaten hätten sich an den im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten Standorte aufgehalten.
Die Hamas bestätigt eine Konfrontation mit der israelischen Armee. Die Terrororganisation wirft Israel eine Verletzung der Waffenruhe im Norden des Gazastreifens vor. Die Hamas betont allerdings, sie fühle sich weiter an die Vereinbarung gebunden, solange Israel sich ebenfalls verpflichtet fühle. Die Hamas ruft die Vermittler Katar und Ägypten dazu auf, Israel zur Einhaltung der Waffenruhe zu drängen.
Die seit Freitag geltende Feuerpause in dem mehr als sieben Wochen dauernden Konflikt sollte eigentlich am Dienstagmorgen enden. Unter der Vermittlung Katars und Ägyptens einigten sich die Verhandler jedoch unter den bislang geltenden Bedingungen auf eine Verlängerung um zwei Tage. Teil des Abkommens war bislang der Austausch von Geiseln in Gaza mit etwa dreimal so vielen palästinensischen Häftlingen in Israel. Seit Freitag kamen 58 Geiseln verschiedener Nationalitäten frei – darunter auch Deutsche.
Hamas ruft zu weltweiten Solidaritätsprotesten auf
14.50 Uhr: Die islamistische Terrororganisation Hamas ruft für Mittwoch zu weltweiten Protesten und Solidaritätsmärschen mit den Menschen im Gazastreifen auf. Sie verweist dabei auf den Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk, der jährlich am 29. November begangen wird. In dem verbreiteten Aufruf wirft die Hamas Israel unter anderem Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg vor, der am 7. Oktober begonnen hatte.