Neue Frist fürs Bergbaumuseum: Hausham will nach dem Jahreswechsel Alternativen suchen
Die Standortsuche für das geplante Bergbaumuseum in Hausham zieht sich hin. Bis Jahresende sollen Gespräche mit allen Grundstückseigentümern geführt werden. Wenn sich dann noch keine Lösung abzeichnet, will Bürgermeister Jens Zangenfeind umschwenken.
Hausham – Die Hoffnung lag zwischenzeitlich auf einer Gesprächsrunde im Juli. Dann sollte endlich entschieden werden, wie es mit den Plänen der Gemeinde Hausham für ein Bergbaumuseum weitergeht, in dem neben den im Rathaus ausgestellten Exponaten auch die eingelagerten Stücke wieder öffentlich zugänglich sein sollen. Doch zu einer Einigung kam es bei dem Gespräch, in dem der aktuelle Status besprochen wurde, noch nicht: Einmal mehr muss Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) auf die verschiedenen Eigentümer verweisen, denen die Grundstücke rund um den Förderturm gehören. Ob in der Nähe des Turms – der Wunschstandort der Gemeinde – ein Museum untergebracht werden kann, ist deshalb weiterhin unklar. Zangenfeind nimmt die neuerliche Verschiebung aber zum Anlass, eine neue Frist zu nennen, die er sich für die Planungen gesetzt hat: „Bis zum Jahresende werden wir Gespräche mit allen Eigentümern führen, in denen jeder sagen soll, ob es eine Lösung geben wird oder nicht.“ Sollte es rund um den Förderturm zu keiner Einigung kommen, werde die Gemeinde eine Alternativplanung anstreben. „Ein Museum wird's aber auf jeden Fall wieder geben“, betont Zangenfeind. „Das war das Versprechen und das werden wir auch halten.“
Teil der Exponate im neuen Rathaus
Wie berichtet, gibt es seit dem Auszug aus dem alten Rathaus im März 2021 kein Museum mehr in Hausham. „Ein Teil der Exponate ist aber im neuen Rathaus ausgestellt“, betont Zangenfeind. Zu der schon seit Jahren andauernden Standortsuche ergänzt er: „Ich mag Projekte nicht, die nicht vorankommen.“ Als fast einziges Thema in der Gemeinde sei die Museumsplanung aber auch deshalb so ins Stocken geraten, weil die Suche rund um den Förderturm bisher niemand aufgeben wollte. Trotzdem betont Zangenfeind: „Wir haben größtes Verständnis für alle Anwohner, die noch überlegen oder sagen, sie brauchen noch etwas Zeit.“ Irgendwann müsse die Gemeinde aber auch einen Schlussstrich ziehen und akzeptieren, wenn es zum jetzigen Zeitpunkt am gewünschten Standort eben nicht passt. Eine solche Entscheidung müsse freilich „nicht für immer“ getroffen werden – vielleicht würden sich ja irgendwann neue Möglichkeiten ergeben.
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Noch vor Ablauf der Deadline eine Alternativplanung voranzutreiben, ist laut Zangenfeind jedoch nicht darstellbar. Die Kosten, die allein für die Standortsuche und das Prüfen von Brandschutz und anderen Vorgaben entstehen würden, seien so hoch, dass die Gemeinde nicht zweigleisig fahren könne. Im besten Fall, so der Wunsch, solle der Deckel ohnehin lieber auf eine Planung gesetzt werden, die nicht allzu weit vom Förderturm entfernt ist. Schließlich ist die Bergwerksgeschichte hier am sichtbarsten. Wichtiger aber noch ist der Gemeinde, überhaupt wieder einen Ort zu schaffen, der sich nur diesem Kapitel von Hausham widmet. „Das schulden wir den Bergleuten“, sagt Zangenfeind. nap