Au setzt auf Photovoltaik - Maisfeld wird zum Energiespeicher

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Energiewende in Au: Der Markt möchte im westlichen Gemeindegebiet Batteriespeicher für Photovoltaik bauen. © Foto: Smarterpix/ Petkov

Neuer Stromspeicher in Au sichert das Netz und die Zukunft

Au/Hallertau – Au setzt auf PV: Um den daraus erzeugten Strom nachhaltiger zu nutzen, soll im Westen der Marktgemeinde ein Batteriespeichersystem entstehen. Wenn wie Anfang Juli die Sonne stark scheint, produzieren PV-Anlagen deutlich mehr Strom als verbraucht wird. Um diesen für „schlechte Zeiten“ zu speichern, soll im westlichen Gemeindegebiet des Marktes Au, im Flurbereich Kohlstatt, ein BatteriespeicherKraftwerk entstehen.

Energiespeicher Au-West: Marktrat gibt grünes Licht für Projekt

Den Weg dafür hat der Marktrat in seiner jüngsten Sitzung geebnet. In der jüngsten Sitzung stellten Thomas Hager und Richard Betz von der Energie Ernte GmbH aus dem Kreis Landsberg am Lech die Pläne zu dem Speicherkraftwerk vor. „Wir brauchen dringend Speichermöglichkeiten, damit der Strom nicht irgendwo verschwindet, wenn die PV-Anlagen in Peak-Zeiten abgeschaltet werden“, erläuterten sie. „Sonst will keiner mehr investieren, wenn die Abnahme so unsicher ist.“ Mithilfe von Speichern könne sich Deutschland auf lange Sicht von ausländischen Energiequellen unabhängig machen. Speichersystem hilft bei Stromausfällen.

Der Batteriespeicher in Au soll auf einem gut 22 000 Quadratmeter großen, bislang landwirtschaftlich genutzten Grundstück entstehen. Dort herrsche genügend Abstand zur Wohnbebauung, was in Sachen Lärmschutz essenziell ist, denn die Lüfter sorgen für eine entsprechende Geräuschkulisse. Generell benötige der Speicher wenig Fläche: „Für 100 Megawatt brauchen wir 1,1 Hektar, eine PV-Anlage bräuchte 100 Hektar.“ Das Speichersystem stärke das regionale Stromnetz und entlaste es zugleich. Für den Markt selbst biete es noch weitere Vorteile, erklärten die Experten: 90 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen, mit denen man ab dem zweiten bis dritten Betriebsjahr rechnen könne, würden in der Kommune bleiben.

Zudem werde die lokale Strominfrastruktur gestärkt: Nach Stromausfällen könne die Versorgung schnell wiederhergestellt werden. Nicht zuletzt sei das Speichersystem ein Leuchtturmprojekt für Au und ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der Energiewende. Marktrat stellt kritische Nachfragen Bürgermeister Hans Sailer (FWG) sprach von einer „sehr sinnvollen“ Maßnahme. Michael Hagl (GOL) wollte Genaueres zur Finanzierung wissen und ob in irgendeiner Form eine Bürgerbeteiligung überlegt werde. Laut den Firmenvertretern sind 20 bis 30 Prozent Eigenkapital angedacht und 70 Prozent Fremdkapital durch Banken. Das sei bei Energieprojekten grundsätzlich üblich.

Zudem könne man zu einem späteren Zeitpunkt eine Überführung in eine Bürgerenergiegenossenschaft nachdenken. Hagl wollte außerdem wissen, ob es schon Gespräche mit dem Bayernwerk gegeben habe. „Es ist wohl sehr schwierig, solche Speicher genehmigt zu bekommen.“ Thomas Hager erklärte, man sie bereits in Kontakt. „Es braucht aber erst die Planreife der Kommune. Ohne Aufstellungsbeschluss macht das Bayernwerk nix.“ Dafür gaben die Markträte nun grünes Licht: Einstimmig wurde die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungs- und Grünordnungsplans „Sondergebiet Energiespeicher Au-West“ beschlossen. Läuft alles nach Plan, könnte der Bau im Sommer 2026 starten und der Speicher etwa ein halbes Jahr später in Betrieb genommen werden.

mh

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