Robert Andrich erwartet wütenden FC Bayern – mit Jonathan Tah?
Bayer Leverkusen geht erstmals als Titelverteidiger in eine neue Saison. Nationalspieler Robert Andrich sieht den größten Druck dennoch beim FC Bayern.
Leverkusen – Bayer Leverkusen geht die neue Saison der Bundesliga in der ungewohnten Rolle des Gejagten an. Nach der historischen ersten Meisterschaft der Werkself sehen viele Beobachter nur wenige Gründe, warum das in der Vorsaison ungeschlagene Team von Trainer des Jahres Xabi Alonso nicht erneut nach dem Titel greifen sollte.
Robert Andrich geht die Sache durchaus zuversichtlich an, sieht den größten Druck aber nicht bei Bayer Leverkusen. „Die Bayern wollen und müssen auch den Titel holen. Sie werden mit Wut in die Saison gehen. Der Ball liegt immer bei den Bayern. Und wir sind eine von mehreren Mannschaften, die ihnen in die Suppe spucken wollen“, erklärt der Nationalspieler im Interview mit dem kicker.
Robert Andrich zum FC Bayern: „Vom Papier her haben sie erstmal sehr, sehr viel gemacht“
Der FC Bayern hat die erste titellose Saison seit 2012 hinter sich. Seinerzeit ließen die Münchner ein Triple folgen und schwangen sich zur dominantesten Serie auf, die die Bundesliga je erlebt hat. Andrich hat den Rekordmeister auf dem Zettel, deutet aber auch leise Zweifel an. „Sie werden von Anfang an zeigen wollen, dass es diese Saison nur über sie geht. Dann werden wir sehen, wie gut es mit dem neuen Trainer und den neuen Spielern fruchtet.“

Bayern holte mit Vincent Kompany einen auf Topniveau unerfahrenen Chefcoach, die Transfers von Hiroki Itō, Michael Olise und João Palhinha geben der Mannschaft aber sicher mehr Qualität. „Vom Papier her haben sie erstmal sehr, sehr viel gemacht. Doch was das bewirkt, kann man jetzt noch nicht beurteilen“, zeigt sich Andrich unbeeindruckt. Bis zum 30. August bleibt das Transferfenster dabei geöffnet.
Jonathan Tah vor Abschied? „Wir würden es auch ohne ihn hinkriegen“
Kein Geheimnis ist, dass der FC Bayern bis zu diesem Datum auch noch in Leverkusen wildern möchte. Die Gerüchte um den wechselwilligen Abwehrchef Jonathan Tah halten sich hartnäckig. „Um den Typen wäre es schade. ‚Jona‘ würde uns definitiv fehlen. Als Spieler ist er vor allem vergangene Saison unfassbar gereift, als Persönlichkeit ist er unheimlich wichtig für die Kabine“, schätzt Andrich ein.
Gleichzeitig würde ein Abschied von Tah aus seiner Sicht auch anderen Spielern Chancen eröffnen. „Natürlich wissen wir, dass der Typ Jonathan Tah der Mannschaft schon abgehen würde. Doch ich bin guter Dinge, dass wir es auch ohne ihn hinkriegen würden. Aber vielleicht bleibt er ja auch ...“, sagt Andrich. Dem Vernehmen nach hatten sich Leverkusen und Bayern zuletzt bei der Ablöse für Tah angenähert. Mutmaßlich muss der Münchner Sportvorstand Max Eberl aber erst Matthijs de Ligt verkaufen.