"Sie haben die beste Ausrüstung" - Kadyrow will neue Kämpfer schicken

Tschetschenische Staatschef Ramsan Kadyrow: Kadyrow stellt sich hinter das russische Tschetschenischer Staatschef Ramsan Kadyrow: Er machte Freunden großzügige Geschenke.. Vergrößern des Bildes Tschetschenische Staatschef Ramsan Kadyrow: Kadyrow stellt sich hinter das russische Verteidigungsministerium. (Quelle: IMAGO/Yelena Afonina/imago-images-bilder)
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Tag 642: Oleksii Makeiev sieht Ukraine besser auf Angriffe im Winter vorbereitet. Russland weitet seine Angriffe auf Awdijiwka und Robotyne aus. Alle Infos im Newsblog.

lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:

Kadyrow: Könnte weitere 3.000 Kämpfer in die Ukraine schicken

2 Uhr: Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow könnte nach eigenen Angaben zur Stärkung der russischen Streitkräfte weitere 3.000 Kämpfer in die Ukraine schicken. "Sie (die Kämpfer) haben die beste Ausrüstung und moderne Waffen", sagt Kadyrow auf Telegram. "Außerdem sind die Jungs sehr kämpferisch und sehr motiviert, um Ergebnisse zu erzielen."

Im Mai hatte Kadyrow erklärt, mehr als 26.000 Kämpfer in die Ukraine geschickt zu haben. Kadyrow gilt als enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der auch russische Truppen bei der Invasion der Ukraine unterstützt.

Kretschmer fordert, den Krieg "einzufrieren"

1 Uhr: Angesichts der militärischen Lage in der Ukraine hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) von der Bundesregierung eine Neueinschätzung der Situation gefordert. "Weder Russland noch die Ukraine können diesen Krieg gewinnen", sagte er dem "Tagesspiegel": "Statt diplomatische Initiativen zu ergreifen, sagt die deutsche Außenministerin, es sei nicht die Zeit für Diplomatie. Frau Baerbock will immer nur Waffen liefern, das ist zu wenig." Stattdessen brauche es nun "den Willen, diesen Konflikt einzufrieren – zu akzeptieren, dass wir ihn in dieser Generation vielleicht nicht endgültig lösen können, dass nicht jeder Quadratmeter ukrainischen Gebietes sofort befreit werden kann, wofür ein unglaublicher Blutzoll zu entrichten wäre". Hier lesen Sie mehr zu Kretschmers Interview.

Expertin sieht "krasse Herausforderung" auf Ukraine zukommen

20.47 Uhr: Die Sicherheitsexpertin Claudia Major sieht im kommenden Jahr viele Herausforderungen auf die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland zukommen. "Das nächste Jahr ist eine riesenkrasse Herausforderung für die Ukraine, mit all den politischen Unsicherheiten", sagt die Politikwissenschaftlerin bei der "Stern-Stunde", dem Livetalk-Format des "Stern". 2024 werde "politisch schwierig, wird militärisch schwierig".

Als Beispiele nennt Major die Präsidentschaftswahlen in den USA, aber auch die Industrieproduktion in den westlichen Staaten. Diese sei notwendig, "damit sich die Ukraine überhaupt verteidigen kann", laufe aber "viel zu langsam" an. Darüber hinaus sei unklar, wie sich die politischen Spannungen innerhalb der Ukraine entwickeln würden.

Die Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin erkennt kein echtes Interesse Russlands an einer Verhandlungslösung. "Russland hat bislang völlig klar gemacht, dass es nicht verhandeln und Kompromisse will. Sondern dass es gewinnen will." Der Glaube, dass es von russischer Seite "ein ehrliches Interesse" an Verhandlungen gebe, sei ihres Erachtens "falsch".

Niederlande gibt Ukraine "Krim-Gold" zurück

19.32 Uhr: Der als "Krim-Gold" bezeichnete Goldschatz ist laut offiziellen Angaben nach fast zehn Jahren aus den Niederlanden in die Ukraine zurückgekehrt. Alle Stücke seien in Kiew angekommen, teilt das Allard Pierson Museum in Amsterdam mit. Die Historiker des ukrainischen Nationalen Geschichtsmuseum in Kiew danken dem Amsterdamer Museum für die sorgfältige Aufbewahrung der Gegenstände und die Hilfe bei der Rückkehr nach Hause.

Die Kulturgüter waren zwischen die Fronten des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine geraten. Der rund 2000 Jahre alte, auch als "Skythen-Gold" bekannte Goldschatz kam 2014 aus vier Museen der ukrainischen Halbinsel Krim zu Ausstellungszwecken nach Amsterdam.

Nach der russischen Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel im selben Jahr erhob Moskau Anspruch auf den Schatz. Das Museum schickte nach Ende der Ausstellung die kostbaren Objekte aber nicht auf die Krim zurück, da es nicht wusste, wer nun rechtmäßiger Eigentümer war. Die Ausstellungsstücke blieben bis zur Klärung der Rechtslage in den Niederlanden. Im Sommer 2023 wies der Hohe Rat in Den Haag den russischen Anspruch zurück und veranlasste die Rückgabe der kostbaren Kulturgüter an die Ukraine.

Russland weitet Angriffe auf Awdijiwka und Robotyne aus

19.21 Uhr: Russland hat ukrainischen Angaben zufolge seine Angriffe auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka und das südukrainische Dorf Robotyne intensiviert. Moskaus Streitkräfte hätten "mehr als 150 Angriffe" auf ukrainische Stellungen in Dörfern um Awdijiwka ausgeführt, erklärt die ukrainische Armee. Im Süden hätten russische Truppen mehrfach erfolglos versucht, "verlorene Stellungen nahe Robotyne in der Region Saporischschja zurückzuerobern".

Das in den USA ansässige Institut für Kriegsstudien erklärte, Russlands Truppen hätten über das Wochenende "Fortschritte im Nordwesten und Südosten Awdijiwkas" gemacht. Moskau kontrolliert das Gebiet im Norden, Osten und Süden der Stadt, die nur etwa zehn Kilometer von der russisch kontrollierten Stadt Donezk entfernt liegt. Im Süden der Ukraine hatten Kiews Soldaten im August das kleine Dorf Robotyne zurückerobert und dies als strategischen Sieg im Rahmen der Gegenoffensive bezeichnet. Russland greift das Dorf seitdem immer wieder an, die Ukraine hat offenbar Schwierigkeiten, Robotyne zu halten.

Ehefrauen russischer Mobilisierter kritisieren Putin

18.02 Uhr: Eine Gruppe Ehefrauen von für den Ukraine-Krieg mobilisierten Russen hat einen mit scharfer Kritik an Kremlchef Wladimir Putin gespickten Aufruf zur Rückholung ihrer Männer gestartet. "Wir räumen das Feld erst, wenn unsere Männer zu Hause in Sicherheit sind (FÜR IMMER, eine Rotation interessiert uns nicht)", heißt es in dem auf dem Telegram-Kanal "Putj domoi" («Weg nach Hause») veröffentlichten Schreiben. Kritisiert wird darin unter anderem, dass Probleme an der Front unter den Teppich gekehrt würden, um die Wiederwahl Putins im kommenden Jahr nicht zu gefährden.

Es gibt derzeit keine Angaben dazu, wie viele Ehefrauen von Mobilisierten sich an den Protestaktionen beteiligen oder mit ihnen sympathisieren. "Wir erinnern uns, dass der Präsident versprochen hat, dass Reservisten nicht eingezogen werden, dass die Aufgaben der militärischen Spezialoperation von professionellen Freiwilligen erfüllt werden", schreiben die Autorinnen. Stattdessen seien ihre Männer nun seit 15 Monaten im Einsatz, viele seien bereits gefallen. "Die Mobilmachung hat sich als schrecklicher Fehler erwiesen." Vor einer weiteren Teilmobilmachung 2024 sei niemand gefeit, warnen sie.

Polnische LKW-Fahrer weiten Grenzblockade zur Ukraine aus

17.41 Uhr: Polnische Lkw-Fahrer und Bauern weiten die seit Wochen andauernden Blockaden von Grenzübergängen zur Ukraine aus. Sie beginnen damit, den Lkw-Verkehr über den viel genutzten Grenzübergang Medyka rund um die Uhr zum Erliegen zu bringen. Seit Tagen sitzen Tausende Fernfahrer mit ihren Lastern in kilometerlangen Warteschlangen vor den Grenzstationen fest. Die polnischen Lkw-Fahrer werfen ihren ukrainischen Kollegen vor, sie mit billigeren Frachtraten aus dem Warentransport innerhalb der Europäischen Union zu drängen.

Bislang betrug die Wartezeit für Lkw am Grenzübergang Medyka nach Angaben des polnischen Grenzschutzes 127 Stunden. Mit der Ausweitung der Blockade schließen sich die Brummifahrer einem Protest von Landwirten an, die staatliche Hilfen wegen niedriger Getreidepreise fordern.