Gilt als sicherer Hafen - Edelmetallprofi sagt, was Trump-Rückkehr für den Gold-Rausch bedeutet

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Getty Images/iStockphoto/monsitj Eine erneute Präsidentschaft von Donald Trump könnte kurzfristig den Druck auf Gold erhöhen, da seine Wirtschaftspolitik auf die Stärkung des Aktienmarkts und des US-Dollars abzielt.

Die Märkte feiern Donald Trumps mutmaßlichen Wahlsieg. Doch ausgerechnet Gold gerät unter Druck. Wieso Trumps Präsidentschaft das Edelmetall negativ beeinflusst - und warum ein „sicherer Hafen“ weiter wichtig bleibt.

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Bitcoin plus 7 Prozent, Tesla plus 15 Prozent, und der US-Dollar zeigt sich gegenüber dem Euro stark – die Finanzmärkte feiern das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl. Bereits vor dem Urnengang galt Donald Trump als Dealmaker und Freund der Börse. Doch während Aktien und Kryptowährungen steigen, geriet eine Anlageklasse in einer ersten Reaktion auf das mutmaßliche Ergebnis eines Trump-Sieges unter Druck: Gold. Warum ist das so?

Trumps Einfluss auf den Goldmarkt: Steigende Risikobereitschaft der Anleger

Eine erneute Präsidentschaft von Donald Trump könnte die Risikobereitschaft der Anleger stärken. Trump steht für eine aggressive Wirtschaftspolitik und einen „America First“-Ansatz, der die Märkte während seiner ersten Amtszeit beflügelte. Niedrige Steuern und eine deregulierte Unternehmenslandschaft führten zu einem Boom an der Wall Street, was die Nachfrage nach „sicheren Häfen“ wie Gold verringerte.

Unter Trump waren die Anleger tendenziell weniger geneigt, sich in Krisenwerte wie Gold zurückzuziehen, weil die Aktienmärkte florierten. Ein starker Aktienmarkt und ein stabiler US-Dollar haben oft eine schwächende Wirkung auf Gold, da Gold hauptsächlich dann steigt, wenn Unsicherheit und Marktvolatilität zunehmen.

Ein starker Dollar setzt Gold unter Druck

Gold wird weltweit in US-Dollar gehandelt. Ein starker Dollar verteuert den Goldpreis für Käufer in anderen Währungen, was die Nachfrage auf dem globalen Markt verringern kann. Trump setzt auf eine starke amerikanische Wirtschaft und könnte versuchen, den Dollar durch aggressive Wirtschaftspolitik weiter zu stärken, was den Goldpreis unter Druck setzt.

Trump sieht den US-Dollar als Symbol nationaler Stärke und könnte Maßnahmen ergreifen, um seine Stabilität zu sichern, was wiederum die Attraktivität von Gold als Wertspeicher mindern würde.

Über Sebastian Wieschowski

Sebastian Wieschowski
Privat Sebastian Wieschowski

Sebastian Wieschowski ist Münzensammler seit Kindertagen und Experte für Numismatik und Edelmetalle. Er schreibt seit 2012 für deutsche und internationale Fachmedien. Mit seinen eigenen Buchprojekten (z.B. die „Bullion-Bibel“ oder der „Raritäten-Radar“) und Multimedia-Inhalten (als „Coinosseur“ bei YouTube) bearbeitet er Trend- und Zukunftsthemen für Sammler und möchte seine Leidenschaft weitertragen – als Hobby, aber auch als Wertanlage. Hier geht es zu seiner Webseite: www.coinosseur.de

 

Steuer- und Wirtschaftspolitik im Fokus: Die Rolle der Fiskalpolitik

Trump favorisiert eine expansive Fiskalpolitik mit Steuersenkungen und wirtschaftsfördernden Maßnahmen. Diese Politik könnte das Wirtschaftswachstum kurzfristig ankurbeln, was das Vertrauen in traditionelle Anlagen wie Aktien stärkt und den Bedarf an „sicheren Häfen“ wie Gold senkt.

Gold wird oft als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten gesehen, die unter einem protektionistischen und wachstumsorientierten Ansatz Trumps verringert erscheinen könnten. Dadurch könnten die Preise fallen oder zumindest stagnieren.

Zinspolitik und Inflationserwartungen

Trump ist bekannt dafür, Druck auf die Federal Reserve auszuüben, um die Zinsen niedrig zu halten. Ein Umfeld niedriger Zinsen kann das Interesse an alternativen, risikoarmen Investments wie Gold schmälern. Zudem könnten die Inflationserwartungen gedämpft bleiben, da Trump möglicherweise Maßnahmen ergreift, um die Inflation im Zaum zu halten und damit den Wert des US-Dollars stabil zu halten. Dies könnte Gold für Anleger weniger attraktiv machen, da sie häufig in das Edelmetall investieren, um sich gegen die Abwertung von Währungen abzusichern.

Es gibt jedoch gewichtige Gegenargumente, die darauf schließen lassen, dass Gold trotz – oder gerade wegen - einer Trump-Präsidentschaft weiterhin relevant bleibt.

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Politische Unsicherheit und Handelskonflikte

Trotz Trumps pro-amerikanischer Wirtschaftspolitik könnte seine Amtszeit neue Unsicherheiten auf globaler Ebene hervorrufen, insbesondere in Handelsbeziehungen und Geopolitik. Sein Umgang mit Ländern wie China, Europa und Russland ist oft unberechenbar, was die geopolitischen Spannungen erhöhen und eine stärkere Nachfrage nach Gold als Absicherung gegen globale Risiken auslösen könnte. Gerade die Volatilität in den internationalen Beziehungen könnte Anleger dazu veranlassen, weiterhin in Gold zu investieren.

Schuldenpolitik und mögliche Inflationsrisiken

Eine expansive Schuldenpolitik zur Finanzierung neuer Projekte könnte langfristig zu Inflation führen. Steigt die Inflation unerwartet, gewinnt Gold wieder an Attraktivität, da es traditionell als Inflationsschutz dient. Sollte Trump sich entschließen, Schulden aufzunehmen, um Konjunkturpakete oder Infrastrukturprojekte zu finanzieren, könnte dies die Inflation antreiben und Anleger dazu veranlassen, sich in Gold zu flüchten, um ihr Vermögen abzusichern.

Gold als langfristiger Wertspeicher

Unabhängig von kurzfristigen Marktentwicklungen bleibt Gold ein beliebter Wertspeicher und spielt in vielen Portfolios weiterhin eine wichtige Rolle. Selbst wenn die Märkte unter Trump kurzfristig stabil erscheinen, bevorzugen viele Anleger Gold als Absicherung gegen unvorhergesehene finanzielle Krisen und die langfristige Unsicherheit der Währungs- und Finanzmärkte. Die Erinnerung an historische Finanzkrisen und das Bedürfnis nach einem stabilen Vermögenswert sorgen dafür, dass Gold als „sicherer Hafen“ attraktiv bleibt.

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Fazit: Kurzfristiger Druck, aber keine Trendwende

Eine erneute Präsidentschaft von Donald Trump könnte kurzfristig den Druck auf Gold erhöhen, da seine Wirtschaftspolitik auf die Stärkung des Aktienmarkts und des US-Dollars abzielt. Gleichzeitig bleibt Gold jedoch ein bewährtes Mittel zur Absicherung gegen geopolitische Risiken, Inflationsängste und langfristige Unsicherheit. Anleger sollten Gold nicht vorschnell abschreiben – selbst unter einem wirtschaftsfreundlichen Präsidenten und „Dealmaker“ Donald Trump sollte das Edelmetall seinen Platz als Sicherheitsanker behaupten.

Content stammt von einem Experten des FOCUS online EXPERTS Circles. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Bereich. Sie sind nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.