Bis zu 292 Euro zusätzlich - Bericht: Familienkassen sollen Kinderzuschlag ohne genaue Prüfung durchwinken
In Deutschland kassieren arbeitende Eltern mit niedrigen Einkommen bis zu 292 Euro pro Kind als zusätzliche Leistung der Familienkasse. Doch dieser Kinderzuschlag steht nun in der Kritik. Die „Bild“ berichtet, dass es aktuell eine „Antragsflut“ bei den Familienkassen für eben diesen Zuschlag gebe. Um der Situation Herr zu werden, sollen die Mitarbeiter der Familienkasse nun angewiesen worden sein, Anträge nicht mehr sorgfältig zu prüfen. Ziel ist es, die Anträge schnell durchzuwinken, heißt es in dem Bericht. Intern spreche man von einer „glaubenden Bearbeitung“.
Ist der Kinderzuschlag zu einem Einfallstor für Betrug geworden?
Heißt: Den Angaben der Antragsteller werde grundsätzlich geglaubt. Bei fehlenden Nachweisen - wie zum Beispiel dem Gehalt - werde in Teilen einfach weggeschaut. Fehlen also Gehaltsnachweise oder Mietverträge, oder wurden die Anträge zum Beispiel kenntlich im Nachhinein verändert, sind die Mitarbeiter angewiesen, dem nicht näher nachzugehen.
Die Bundesagentur für Arbeit sagte der „Bild“ auf Nachfrage, dass sie das Verfahren lediglich „vereinfacht“ hätten. Doch ein Mitarbeiter der Familienkasse bestätigt gegenüber der „Bild“, dass so auch Missbrauch geschehe.