Fußball-EM 2024 im Newsticker - Kader-Überraschung! Nagelsmann bricht sein Wort und streicht doch Torwart aus Aufgebot
Die Mannschaft sei demnach am Freitagvormittag über die Entscheidung informiert worden. Ein erstes Indiz für diese Entscheidung wurde auch schon am Freitagmorgen bekannt. Bevor Julian Nagelsmann am Freitag um 24 Uhr endgültig seinen 26-Mann-Kader bei der UEFA bekanntgeben muss, übermittelte der DFB die Trikotnummern für den Test gegen Griechenland. Nübel bekam als einziger aus dem vorläufigen Kader keine Nummer zugeteilt.
Nur im Falle einer Verletzung könnte Nagelsmann noch bis zum ersten EM-Spiel am 14. Juni gegen Schottland reagieren und Nübel so doch noch seine erste EM-Teilnahme ermöglichen.
Im Tickerprotokoll: Pressekonferenz mit Nagelsmann und Havertz vor der EM-Generalprobe
19.12 Uhr: Leider gibt es bei der Übertragung der Pressekonferenz technische Aussetzer, weswegen wir den Ticker an dieser Stelle abbrechen. Vielen Dank für Ihr Verständnis und noch einen schönen Abend!
19.10 Uhr: Die Mannschaft spüre schon, dass die Euphorie im Land langsam kommt - dem Arsenal-Profi sei zudem bewusst, dass „die Spieler in der Bundesliga mehr auf dem Radar der Leute sind“.
19.08 Uhr: Nun ist Havertz parat und es geht los!
18.55 Uhr: Das war's von und mit Julian Nagelsmann, in wenigen Augenblicken kommt Kai Havertz.
18.54 Uhr: Die Mannschaft sei nicht direkt in die Entscheidung eingebunden, welcher Spieler noch gestrichen wird. „Alle haben gesagt, dass es keinen Spieler gibt, der den Ablauf stört. Ich habe die Entscheidung allein im Trainerteam gefällt.“
18.52 Uhr: Die Idee, Kroos wieder zurück an Bord zu holen, sei „relativ früh“ gereift. Der Kontakt zu Kroos bestehe schon seit geraumer Zeit. Der Real-Star habe sich „extrem gefreut“, als Nagelsmann ihn von der Rückholaktion erklärte. Kroos wollte aber sofort wissen, welchen Plan der Trainer verfolge.
18.50 Uhr: Die Feierlichkeiten bei Toni Kroos und Antonio Rüdiger nach dem Champions-League-Triumph seien sehr klein ausgefallen. „Sie sind Top-Profis und haben zudem noch etwas vor“, sagt Nagelsmann. Für das Spiel gegen Griechenland erhofft sich der Bundestrainer von Kroos, dass dieser noch mehr Angriffe entscheidend einleiten könne und zur Not auch mal aus der Distanz abzuziehen.
18.48 Uhr: “Ich sehe uns auf einem sehr guten Weg. Wenn ich die einzelnen Einheiten bewerte, ist es extrem gut", so Nagelsmann. In Prozentpunkten könne der 37-Jährige es allerdings nicht genau ausdrücken. „Generell macht die Mannschaft einen sehr gewillten Eindruck mit einer gewissen Gier“, untermauert Nagelsmann. Man möchte den finalen Test gegen Griechenland unbedingt gewinnen.
18.46 Uhr: Die vier Nachrücker aus dem Champions-League-Finale mussten nicht wirklich integriert werden. „Einzig bei Nico (Schlotterbeck) gab es ein paar Anpassungen. Er war bisher ja noch nicht bei uns dabei“, sagt Nagelsmann. Insgesamt sind alle Akteure „im Vollgas-Modus“.
18.44 Uhr: Nagelsmann über den Gegner Griechenland: „Das Gesetz, dass die Generalprobe schief geht, möchten wir ausdrücklich vermeiden.“ Man könne sich allerdings nicht wirklich auf den Gegner einstellen, da dort erst vor kurzem ein Trainerwechsel erfolgte. „Das ist etwas schade. Aber wir haben natürlich etwas vorbereitet. Ganz genau wissen wir es aber nicht“, sagt Nagelsmann.
Nagelsmann: Letzte Kader-Entscheidung gefallen - doch wen es trifft, verrät er nicht
18.43 Uhr: Leroy Sané habe „einen guten Weg gefunden“, um möglichst fit in die EM zu gehen. Der Bayern-Akteur wird auch gegen Griechenland morgen „einige Einsatzminuten“ sammeln. „Es ist nichts Neues für ihn, aber es ist wertvoll, dass er Einsatzminuten sammelt und sich einspielt“, sagt Nagelsmann.
18.41 Uhr: Noch verrät Nagelsmann, welcher DFB-Akteur noch aus dem Aufgebot fliegt - aber die Entscheidung ist wohl gefallen. „Wir werden es nach dem Spiel verkünden und haben auch mit dem ein oder anderen Spieler gesprochen“, so der Bundestrainer.
18.40 Uhr: Nagelsmann bekräftigt, dass Kai Havertz im Vergleich zu Niclas Füllkrug „etwas die Nase vorn“ hat in Bezug auf die Nominierung für die Startelf zum EM-Auftakt gegen Schottland.
18.39 Uhr: Die Pressekonferenz startet!
17.45 Uhr: Um 18.30 Uhr gibt es eine Pressekonferenz vor der EM-Generalprobe der DFB-Elf gegen Griechenland am Freitag (20.45 Uhr). Wir begleiten die Konferenz mit dem Liveticker.
„Sicherheitsbehörden bestmöglich vorbereitet“: Lage angespannt, aber keine Hinweise auf Anschläge
Dienstag, 4. Juni, 14:41 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) räumt der Sicherheit bei Fußball-Europameisterschaft in Deutschland „oberste Priorität“ ein. Die aktuelle Sicherheitslage sei allgemein „angespannt“, die Sicherheitsbehörden seien aber bestmöglich vorbereitet, sagte Faeser am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul (CDU) in Berlin. Konkrete Hinweise auf Anschläge gebe es nicht, die Gefahr sei aber „abstrakt hoch“.
Die Fußball-EM der Männer läuft vom 14. Juni bis 14. Juli in zehn deutschen Städten. Austragungsorte sind Berlin, Köln, München, Frankfurt am Main, Hamburg, Dortmund, Leipzig, Gelsenkirchen, Stuttgart und Düsseldorf. Laut Faeser werden zu Spielen in Stadien 2,7 Millionen Menschen erwartet, auf Fanmeilen wird mit insgesamt bis zu zwölf Millionen Besuchern gerechnet.
Im Bereich des islamistischen Terrors gehe die derzeit größte Gefahr vom Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Afghanistan und Zentralasien (ISPK) aus, sagte Faeser. Die Herausforderungen für die Sicherheit bei der EM seien aber sehr viel vielfältiger. Es gehe unter anderem auch um Gewalttäter wie Hooligans und Fragen der Cybersicherheit.
Faeser kündigte eine „hohe Präsenz“ der Polizei an allen Orten mit großen Menschenansammlungen an. Das Turnier werde „ein Kraftakt“ für die Polizei in Bund und Ländern. „Das wird kein Spaziergang werden“, sagte Reul mit Blick auf die Herausforderungen für die Einsatzkräfte. Alle verfügbaren Kräften würden eingesetzt, die Sicherheitsbehörden seien „bestmöglich vorbereitet“.
Faeser und Reul erinnerten zugleich an Erfahrungen der Behörden mit früheren Großveranstaltungen wie der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland im Jahr 2006 und internationalen Gipfeltreffen. Auch während der WM 2006 etwa habe schon eine angespannte Sicherheitslage geherrscht, betonte die Ministerin. Verschärft habe sich diese inzwischen aber etwa mit Blick auf Cyberangriffe.
Zu Einzelheiten der Sicherheitsvorkehrungen äußerten sich Faeser und Reul unter Hinweis auf einsatztaktische Erfordernisse nicht. Rund um Stadien gelte ein „abgestuftes System“ an Sicherheitsmaßnahmen, sagte Reul. Er verwies unter anderem auch auf Abwehrmaßnahmen gegen Drohnen. Rund um die Stadien gelten während der Europameisterschaft demnach Flugverbotszonen.
Von entscheidender Bedeutung seien zudem die Informationsgewinnung und der Informationsaustausch zwischen Ländern und Behörden, sagte Reul mit Blick auf die Gefahr vor allem durch extremistische Einzeltäter und Gruppen. Das insbesondere vom IS-Ableger ISPK ein großes Bedrohungspotenzial ausgehe, sei „klar“. Die Gruppierung wird von den Sicherheitsbehörden im In- und Ausland als derzeit wohl gefährlichste islamistische Terrororganisation angesehen.
Faeser kündigte während der EM außerdem vorübergehend Kontrollen an allen deutschen Grenzen sowie an Flughäfen und Bahnhöfen an. Diese zielten insbesondere darauf an, Gewalttäter wie Hooligans früh zu stoppen. An den Binnengrenzen innerhalb der EU gibt es üblicherweise keine Kontrollen mehr.
Eng kooperiert werde außerdem mit den Sicherheitsbehörden anderer Staaten, sagte die Ministerin. Etwa 350 ausländische Polizeikräfte seien während des Turniers in Deutschland eingesetzt. Besonders die Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Frankreich sei intensiv, es gebe gemeinsame Polizeieinheiten.
Faeser und Reul betonten zugleich die große Vorfreude auf das Turnier. Die EM sei „eine große Chance zusammenzurücken und ein friedliches Fußballfest im Herzen Europas zu feiern“, sagte Faeser. Die Veranstaltung könne zeigen, dass Sport für „Respekt und Miteinander“ und gegen Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus stehe. „Es sind Zeichen, die wir in diesen Zeiten brauchen“. Deutschland wolle ein guter Gastgeber sein, fügte sie hinzu.
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen übernimmt während der EM eine zentrale Koordinierungsrolle. In dem Bundesland befinden sich allein vier der zehn Spielstätten, die Behörden dort gelten aufgrund vieler Bundesligapartien als besonders erfahren im Umgang mit Fußballspielen. In Neuss befindet sich auch ein zentrales EM-Lagezentrum, das International Police Cooperation Center. Dort fließen Einsatzinformationen aus dem In- und Ausland zusammen.
Füllkrug schon beim DFB-Team - Auch ter Stegen in Franken
Montag, 3. Juni, 19.42 Uhr: Niclas Füllkrug ist vorzeitig bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Franken eingetroffen. Der Angreifer von Borussia Dortmund ist nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen Real Madrid schon am Montag ins EM-Quartier nach Herzogenaurach angereist. Der 31-Jährige begleitete die Teamkollegen nach DFB-Angaben auch zum vorletzten Test vor der EM am Montagabend in Nürnberg gegen die Ukraine.
Die beiden Champions-League-Sieger Toni Kroos und Antonio Rüdiger sowie Füllkrugs BVB-Kollege Nico Schlotterbeck werden dagegen am Dienstag in Herzogenaurach erwartet.
Auch das Torhüterteam ist elf Tage vor dem Turnier-Eröffnungsspiel gegen Schottland komplett. Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona reiste als vierter Schlussmann im Kader ebenfalls am Montag an. Ter Stegen hatte von Bundestrainer Julian Nagelsmann einige zusätzliche freie Tage nach einer langen Saison erhalten. Im Winter hatte der frühere Gladbacher nach einer Operation am Rücken keinen Urlaub gehabt.
„Ich war schockiert“: Auch Nagelsmann tobt wegen „Scheiß-Umfragen“
Sonntag, 2. Juni, 16.02 Uhr: Vor der Heim-EM ploppt wieder ein politisches Thema hoch. In einer Umfrage für die WDR-Sendung „Sport Inside“ wünschen sich einige Teilnehmer mehr weiße Spieler im Nationalteam. Joshua Kimmich hat bereits am Samstag deutliche Kritik geübt: „Das ist absolut rassistisch und hat keinen Platz bei uns in der Kabine.“
Am Sonntag hat sich nun auch der Bundestrainer auf der DFB-Pressekonferenz dazu geäußert. „Allein die Fragestellung finde ich einen Wahnsinn, dass wir im Öffentlich-Rechtlichen so eine Frage stellen. Ich war schockiert. Ich sehe es genauso, dass es rassistisch ist. Ich habe das Gefühl, dass wir mal aufwachen müssen. Es gibt einfach unfassbar viele Menschen, die flüchten müssen, die ein sicheres Land suchen", so Julian Nagelsmann. Der 36-Jährige meinte weiter: „Wir spielen eine EM für jeden im Land. Ich hoffe, nie wieder etwas von solchen Scheiß-Umfragen lesen zu müssen.“
Im ersten von zwei Länderspielen vor der Heim-EM kann Nagelsmann noch nicht auf seine geplante Turnier-Mannschaft setzen. Toni Kroos und Antonio Rüdiger von Champions-League-Sieger Real Madrid werden gegen die Ukraine am Montag (20.45 Uhr/ARD) fehlen. Für das Eröffnungsspiel gegen Schottland am 14. Juni in München sind beide Profis aber gesetzt.
Ansonsten plant Nagelsmann mit der Elf, die auch gegen die Schotten auflaufen soll. Im Tor, bekräftigte er, werde der frühere Kapitän Manuel Neuer stehen. Die Position von Abwehrchef Rüdiger im Zentrum nimmt laut Nagelsmann der Stuttgarter Waldemar Anton ein.
„Wir wollen die Rollen auch bei den Testspielen durchziehen, das war der Sinn der Rollengespräche“, sagte Nagelsmann am Sonntag. Zumal habe seine Mannschaft „in der Konstellation erst zweimal gespielt, wir brauchen noch Rhythmus und wollen versuchen, die gewonnene Stabilität weiter auszubauen.“ Angesprochen auf die Vertreter für Kroos und Rüdiger sagte Nagelsmann: „Die, die am nächsten dran sind, spielen für die, die nicht da sind.“
Niclas Füllkrug und Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund stehen nach dem Endspiel in der Königsklasse ebenfalls noch nicht zur Verfügung. Sie sollen wie Kroos und Rüdiger erst am Dienstag ins EM-Quartier nach Herzogenaurach reisen.
Leroy Sané ist noch gesperrt, auch der zuletzt angeschlagene David Raum dürfte kein Thema sein. Torhüter Marc-Andre ter Stegen wird am Spieltag erwartet und steht für das Duell mit dem Weltranglisten-22. ebenfalls nicht zur Verfügung.
WDR-Sportchef reagiert auf Kimmich-Kritik an Umfrage
19.15 Uhr: Das WDR-Format „Sport inside“ hatte für die Doku „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ über Nationalspieler mit migrantischen Wurzeln eine repräsentative Umfrage bei Infratest dimap in Auftrag gegeben. Die 1.304 Befragten sollten sich zu folgenden Aussagen positionieren: „Ich fände es besser, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen“, „Ich finde es gut, dass in der deutschen Mannschaft mittlerweile viele Fußballer spielen, die einen Migrationshintergrund haben“ und „Ich finde es schade, dass der derzeitige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft türkische Wurzeln hat.“
Nationalspieler Joshua Kimmich nannte die Umfrage „absolut rassistisch“ (siehe letzter Eintrag). WDR-Sportchef Karl Valks reagierte nun und sagte mit Blick auf Kimmichs Kritik, dass Reporter Philipp Awounou in Interviews bei den Dreharbeiten zu der Dokumentation „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ mit der Aussage konfrontiert worden sei, auf dem Fußballplatz stünden zu wenige „echte“, hellhäutige Deutsche. „Das wollten wir bewusst nicht anekdotisch wiedergeben, sondern auf fundierte Daten stützen“, so Valks. Daher habe man bei Infratest Dimap die Umfrage in Auftrag gegeben.
Der WDR-Sportchef weiter: „Wir selber sind bestürzt, dass die Ergebnisse sind, wie sie sind; aber sie sind auch Ausdruck der gesellschaftlichen Lage im heutigen Deutschland.“ Sport spiele in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle; die Nationalmannschaft sei ein starkes Vorbild für Integration.
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